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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht
Autoren: Dale Brown
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Heck des riesigen Bombers fuhr die Lafette mit vier Bordkanonen, Kaliber fünfzig, langsam aus und begann die einprogrammierten Suchschwenks.
    »Bordkanonen ausgefahren, System arbeitet, Radarsuche, Radarzielverfolgung«, meldete Brake.
    »Zehn Sekunden vor IP«, sagte Luger. »Nächster Punkt null-eins-null. Geschwindigkeit drei-fünf-null. Bodenfreiheit Flugzeug fünfhundert Fuß.«
    Er wandte sich an McLanahan. Der hatte eben den Helm abgenommen und rieb sich die Ohren. Dann drehte er den Kopf heftig hin und her.
    »Wie heißt 'n das Spiel?« fragte Luger.
    »Lockern, Dave, lockern«, antwortete McLanahan. »Meine Gehirnschatulle bringt mich um.« Luger übernahm die Beantwortung der nächsten Meldungen für seinen Partner, bis dieser von neuem seinen Helm aufgesetzt hatte und als Radarnavigator wieder einsatzfähig war.
    Housers FCI spulte sich langsam dem Ende entgegen. »An alle, Achtung für IP ... Achtung ... fertig ... ab!«
    »Abdreht rechts, voraus null-eins-null«, gab McLanahan durch.
    Das riesige Flugzeug kippte richtig seitlich weg.
    »Mann, das ist aber platt da draußen«, sagte McLanahan mit Blick auf seinen Radarschirm.
    »Roger, Radar«, meldete sich Houser. »Scheint, daß wir keine Bodenprobleme haben.« Die Information war für Houser wichtig gewesen. Er flog den schweren Bomber von Hand, mit fast sechs Meilen Geschwindigkeit pro Minute und ganze fünfhundert Fuß über dem Boden. Allerdings hatte er das EVS, das elektro-visuelle
    Sichtsystem, und den Computer für Bodenabstandskontrolle zur Verfügung, der ihm das Profil des Terrains mit allen Hügeln und Tälern beschrieb. Die verläßlichste Warnung war trotzdem McLanahans Dreißig-Meilen-Radar zusammen mit dessen Erfahrung, wie man dieses Riesenbaby ohne Schwierigkeiten herumkutschierte. »Muck«
    - wie McLanahans nicht eben schmeichelhafter Spitzname lautete - hielt sich nicht immer an jeden Buchstaben im Buch, aber er war trotzdem der Beste, und Houser vertraute ihm blind. Alle taten das.
    »Zehn Grad bis Ausfahren«, erinnerte Luger den Piloten. »Drift null, Kurs also weiter null-eins-null. Hallo, Radar, ich korrigiere Gyro-Richtung nach Ausfahren. Hallo, Pilot, übernehmen Sie FCI nicht, ehe es auf EVS-Schirm erscheint. - An alle, IP voraus«, fuhr Luger fort. »Hallo, Pilot, zentrieren Sie FCI und halten Sie es dann. Pat, ich überprüfe deine Schalter, wenn du -«
    »Hallo, Pilot«, schrie Hawthorne plötzlich über Bordfunk.
    »Möglicherweise eine F-15. Teilt sich jetzt... es sind zwei. Suchradar auf uns ... wechseln auf Zielspur ... haben uns entdeckt!«
    »Roger, EW«, bestätigte Houser. Das vorgesehene Angriffsgebiet der Jäger, dachte er, war noch achtzig Meilen entfernt. Hawthorne empfing offenbar Signale von irgendeinem anderen Flugzeug, auf das es die Jäger abgesehen hatten. Er kümmerte sich nicht weiter um die Warnung.
    Hawthorne wollte noch etwas sagen, wurde aber unterbrochen, als der Bombenabwurf der B-52 begann.
    »Hallo, Kopilot, melden Sie IP«, rief Luger. McLanahan blickte derweil angestrengt auf die Radarrückmeldung, die von der Terrainstruktur fast überdeckt wurde.
    »Hallo, Pilot«, sagte Hawthorne nervös, »dies ist keine Simulation...«
    »Glasgow Bomb Plot, Glasgow Bomb Plot, Sabre drei-drei, India Papa, Alpha Sierra«, funkte Martin aufgeregt.
     
    In einer kleinen Bodensuchstation auf einem Flugplatz, fünfzig  Meilen von dem sich niedrig über dem Boden haltenden Bomber entfernt, waren vier Parabolantennen südwärts gerichtet. In wenigen Sekunden hatten sie die schnelle B-52 eingefangen, und deren Zielannäherung wurde genau auf einer Kartenwand gesteckt. Andere Antennen begannen Störsignale auf das Radarsystem der B-52
    abzusetzen. Weitere Sender simulierten Radarsuchgeräte für Boden-Luft-Raketen und Flak. Der Control-Operator prüfte nach, ob alle Kontakte vorhanden waren, und drehte sich dann zu seinem Sprechfunkgerät um.
    »Sabre drei-drei, Glasgow. Ihre Reichweite und Frequenz sowie Ihre IP-Meldung bestätigt. Indien-Band beschränkt. Blockieren Sie nicht Indien-Band-Radar. Ziel klar für Waffeneinsatz.« Dann endeckte er die beiden zusätzlichen Ziele auf seinem Bildschirm. Er rief sofort seinen Vorgesetzten.
    »Sie sind schon wieder dran, Sir«, erläuterte er und deutete auf die beiden Neuankömmlinge.
    »Immer diese übereifrigen Kerle von der Nationalgarde«, sagte der aufsichtführende Offizier, als er das Schirmbild betrachtete. Er schüttelte den Kopf: »Hat das nächste
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