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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht
Autoren: Dale Brown
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schießen ...«
    Angelina beobachtete die Indikatoren der Raketenabschußgeräte.
    Sie oszillierten in wilden, unregelmäßigen, zufälligen Kurven und Sprüngen. Das Radar hängte sich an »Geister«, arbeitete und fiel aus, fand etwas und verlor es wieder. Sie schaltete frustriert auf BEREITSCHAFT um, wartete ein paar Augenblicke und ging zurück auf SENDEN ...
    Und da war in der oberen Ecke des Schirms auf einmal ein heller, großer Fleck. Sie wartete darauf, daß er wieder verschwinde wie alle anderen elektronischen »Geister« bisher. Aber er blieb.
    Sie stampfte mit dem Fuß auf den Kontaktschalter für den Bordfunk. »Der Gangster ist auf fünf Uhr oben, abdrehen rechts!«
    McLanahan riß das Steuer herum. Ormacks Kopf wurde gegen das Cockpitfenster geschleudert, aber er richtete sich sofort wieder auf und suchte mit seinem Radar den Luftraum hinter dem Bomber ab.
    »Pereira! Fünf Uhr, eineinhalb Meilen, zwanzig Grad oben, herabkommend. Verpassen Sie ihm eine!«
     
    Juri Papendrejow hatte sein Ziel wie aus dem Lehrbuch vor sich.
    Er hatte hundert kostbare Runden Munition verschossen, als ihm klar wurde, daß die B-52 verschwunden war. Er versuchte es mit einer schnellen und scharfen Rechtsschleife, aber das genügte nicht, und er mußte verlangsamen, einen ganzen Kreis fliegen, bis er sie wieder sah.
    Er war fast wieder neben ihr, als ein Blitz etwa hundert Meter links von ihm aufleuchtete. Sofort riß er seine MiG nach rechts weg, aber nun explodierte ein zweiter Blitz in einer Wolke glitzender Metallsplitter über ihm. Die B-52 schoß auf ihn ...! Und das waren nicht etwa nur Maschinengewehrsalven - sie hatten Heck-Raketen!
    Papendrejow setzte sich ab, um aus der Reichweite dieser seltsamen Flakraketen zu kommen.
    Ein blinkendes Warnlicht forderte seine Aufmerksamkeit. Er war mittlerweile auf Reservetreibstoff. Keine zehn Minuten mehr, und er hatte überhaupt keinen Saft mehr. Es blieb ihm nicht einmal mehr die Zeit, noch eine Salve aus seiner Bordkanone zu jagen.
    Er machte seine letzten beiden AA-8-Raketen scharf, überprüfte das Infrarot-Suchgerät und stellte die Position des Bombers fest.
    Es blieb nur noch Zeit für einen letzten Angriff, und dieser mußte perfekt sein. Zumindest hatten seine AA-8 eine größere Reichweite als diese winzigen Raketchen der anderen. Er würde sich direkt hinter die B-52 setzen und auf Maximalabstand feuern, sobald seine AA-8 sich an des Bombers Abluftwärme zielorientiert hatten.
    Er tauchte nach links weg und blieb etwa zwölf Kilometer hinter dem Bomber. Das Infrarot-Suchgerät mit seinem großen supergekühlten Auge hatte die B-52 sofort als Ziel ausgemacht und schickte Zielinformationen an die AA-8-Raketen. Die B-52 unternahm keinerlei Ausweichmanöver. Langsam verringerte sich die Geschwindigkeit.
    Der amerikanische Bomber, stellte Juri Papendrejow fest, befand sich jetzt über einem flachen Plateau oberhalb des Flugplatzes von Anadyr und nahm Kurs auf die Beringstraße. Hier gab es keinerlei Versteck- und keine Fluchtmöglichkeit. Hoffentlich, dachte Papendrejow, stürzt er dann nicht direkt auf den Flugplatz hinunter.
    Andererseits: Welcher Ort konnte passender sein, den Beweis seines Sieges vorzuführen, seine Rechtfertigung?
    Die Entfernung verringerte sich weiter. Er konnte bereits das Heck des Bombers sehen, und die Abschußkanone für die Raketen. Er legte seinen Finger auf den Abschußknopf - er war bereit...
    Ein hoher Piep-Ton in seinem Helm war das Signal, daß die AA-8-Suchköpfe zielorientiert waren. Er kontrollierte noch einmal die Positionen, wartete noch ein paar Sekunden, um noch etwas die Entfernung zu verringern, und feuerte. Das grüne ZIEL-Licht blieb auf KURS, während die beiden Mach-2-Raketen aus ihren Halterungen davonzischten ...
     
    Ormack suchte durch das Cockpitfenster den Himmel ab. »Ich sehe ihn nicht, ich habe ihn aus den Augen verloren.«
    »Angie, sehen Sie ihn?«
    »Nein. Mein Radar ist blockiert. Ich sehe überhaupt nichts.«
    Das Plateau unten dehnte sich zu einer großen gefrorenen Ebene aus. Der Flugplatz Anadyr lag mitten in einem schneebedeckten Tal.
    McLanahan wartete nicht auf das Bodenabstandssystem, um tiefer zu gehen. Er drückte die Nase des Old Dog nach unten und danach die Hebel aller sechs funktionierenden Triebwerke auf vollen Schub.
    Sie waren kaum hundert Fuß tiefer gesunken, als McLanahan mit einem Schlag die verhängnisvollen Konsequenzen dessen, was er da tat, klar wurden und er seine letzten verbliebenen
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