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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut
Autoren: Clive Cussler
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die kleineren
Kisten aufstöbern, die in den Durchgängen und Kabinen im
Bauch des Schiffes verstaut sind. Je weiter die Männer in den
Newtsuits vordringen, desto schwerer tun sie sich beim
Durchschweißen der Schotten.«
»Gibt's irgendeine Nachricht, wann Qin Shangs
Bergungsschiff hier eintrifft?« fragte Gunn.
     
»Die Jade Adventurer?« Pitt blickte auf die Karten von den
    Großen Seen, die er vor sich auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
»Letzten Meldungen zufolge ist sie den Sankt-Lorenz-Strom in
Richtung Süden gefahren und hat Quebec passiert.«
    »Dann müßte sie in knapp drei Tagen hier sein.«
»Sie hat ihre Suchaktion vor der Küste von Chile prompt
    abgebrochen. Kaum eine Stunde nachdem Zhu Kwan den
getürkten Bericht von Ian Gallagher in der Hand hatte, ist sie in
Richtung Norden abgedampft.«
    »Das wird ganz schön knapp«, sagte Gunn, während er
verfolgte, wie ein Tauchboot mit seinem Greifarm vorsichtig
eine Porzellanvase faßte, die aus dem Schlick ragte. »Wenn wir
Glück haben, sind wir gerade fertig und weg vom Schuß, wenn die Jade Adventurer hier aufkreuzt.«
    »Wir haben schon Glück gehabt, daß Qin Shang keinen seiner
Mittelsmänner vorgeschickt und die nähere Umgebung hat
erkunden lassen.«
    »Der Kutter der Küstenwache, der unser Suchgebiet
abschirmt, hat bislang kein verdächtiges Boot gemeldet.«
»Als ich heute nacht meine Schicht angetreten habe, hat Al
mir mitgeteilt, daß ein Lokalreporter auf der Ocean Retriever angerufen hat. Al hat ihm einen Bären aufgebunden, als der
Reporter gefragt hat, was wir hier draußen machen.« v
»Was hat Al ihm erzählt?«
»Daß wir Löcher in den Grund des Sees bohren und nach
Dinosauriereiern suchen.«
»Und der Reporter hat ihm das abgenommen?« fragte Gunn
ungläubig.
»Wahrscheinlich nicht, aber er war Feuer und Flamme, als Al
ihm versprochen hat, daß er ihn übers Wochenende an Bord
bringt.«
Gunn schaute ihn verdutzt an. »Aber bis dahin sind wir doch
längst weg.«
»Du hast's kapiert«, versetzte Pitt lachend.
»Wir können froh sein, daß sich bislang noch nichts von dem
Fund herumgesprochen hat, sonst würde es hier von
Schatzsuchern wimmeln.«
»Sobald sie davon erfahren, werden sie hier einfallen und die
Brosamen aufsammeln.«
Julia kam mit einem Tablett, das sie auf einer Hand
balancierte, in den Kontrollraum. »Frühstück«, verkündete sie
fröhlich. »Ist das nicht ein herrlicher Morgen?«
Pitt rieb sich sein stoppeliges Kinn, »Hab' ich noch gar nicht
bemerkt.«
»Worüber freuen Sie sich so?« fragte Rudi Gunn.
»Ich habe gerade eine Nachricht von Peter Harper erhalten.
Qin Shang ist als Besatzungsmitglied verkleidet am Flughafen
von Quebec von Bord einer japanischen Linienmaschine
gegangen. Die kanadische Polizei hat ihn bis zum Hafen
verfolgt, wo er sich auf ein kleines Boot begab, das ihn zur Jade
Adventurer brachte.«
»Halleluja!« rief Gunn. »Er hat den Köder geschluckt.«
»Und zwar mit Haken, Schnur und Schwimmer«, sagte Julia
mit einem strahlenden Lächeln. Sie stellte das Tablett auf dem
Kartentisch ab und zog das Abdecktuch weg, unter dem Teller
voller Spiegeleier mit Speck, Toast, Grapefruit und Kaffeetassen
zum Vorschein kamen.
»Gute Nachrichten«, sagte Pitt und zog unaufgefordert einen
Stuhl an den Kartentisch. »Hat Harper gesagt, wann er Qin
Shang festzunehmen gedenkt?«
»Er bespricht sich noch mit den Rechtsberatern des INS. Aber
ich muß euch leider mitteilen, daß man große Bedenken hat, ob
sich nicht das Außenministerium und das Weiße Haus
einmischen.«
»Das hatte ich befürchtet«, sagte Gunn.
»Peter Harper und Direktor Monroe haben Angst, daß Qin
Shang aufgrund seiner politischen Beziehungen entwischen
könnte.«
»Warum entern sie nicht einfach die Jade Adventurer und
packen ihn am Schlafittchen?« fragte Gunn.
»Wir können ihn von Rechts wegen nicht festnehmen, wenn
sein Schiff bei der Fahrt durch den Ontario-, den Erie- und den
Huronsee dicht unter der kanadischen Küste bleibt«, erklärte
Julia. »Erst wenn die Jade Adventurer durch die Straße von
Mackinac in den Michigansee einlauft, befindet sich Qin Shang
auf amerikanischem Hoheitsgebiet.«
Langsam aß Pitt eine Grapefruit. »Ich möchte zu gern sein
Gesicht sehen, wenn die Besatzung die Kamera auf die Princess richtet und er feststellt, daß sie ratzekahl leergeräumt ist.«
»Hast du gewußt, daß er über eine seiner Tochterfirmen bei
den zuständigen Staats- und Bundesbehörden seinen
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