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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel
Autoren: Harald Evers
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Moment nutzte der Magier. Als das Feuer kurz ganz erlosch, fiel auch seine Schutzaura in sich zusammen. Er vollführte
ein rasche Geste mit der Hand und rief ein lautes, seltsames Wort
aus. Wie eine schnellfüßige große Spinne krabbelte plötzlich ein
hell leuchtendes Gebilde aus blauweiß strahlendem Feuer auf einen seiner Gegner zu. Die Kreaturen fuhren herum und wollten
ihre Feuerstäbe sprechen lassen – doch die Schutzaura des Magiers flammte im selben Augenblick wieder auf. Sekunden darauf
erreichte die weiß glühende Feuerspinne das rechte der beiden
Wesen und hüllte es in ein beißendes, Funken schlagendes Gespinst. Das Wesen schrie auf wie eine gequälte Katze, wurde in
einem Knistern und Zischen aus stygischer Energie geschüttelt
und gebeutelt – und dann stob aus seinem seltsamen Körperpanzer plötzlich eine Dampfwolke. Augenblicke später klappte es in
sich zusammen und starb mit einem gänzlich unmenschlichen
Röcheln. Das letzte der Wesen feuerte seine Magien nur umso
stärker auf seinen Gegner. Marko blickte zurück – wo blieb nur
Meister Izeban? Als er sich wieder dem Kampf zuwandte, sah er,
dass das fremde Wesen den Stab seines toten Gefährten aufgehoben hatte und nun die Aura des Magiers doppelt beschoss. Sie
flimmerte – und Marko wusste genug von Magie, um zu ahnen,
dass das ein schlechtes Zeichen war. Er musste handeln. Leise
erhob er sich, zog seinen langen Dolch aus dem Gürtel und
schlich sich leichtfüßig, die Deckung der Bäume nutzend, von hinten an das Wesen heran. Ein paar Schritte noch, dann hätte er
sein Ziel erreicht. Die Aura des Magiers indes glühte schon, viel
Zeit blieb nicht mehr. Marko handelte. Er vollführte eine Hechtrolle und landete genau in der richtigen Position zu einer Beinschere
hinter der Kreatur. In diesem kurzen Augenblick sah er erst, wie
groß sie war. Sie hatte einen langen Echsenschwanz, der mit
scharfen Horngraten besetzt war. Marko würde sich daran verletzen. Aber dann war es schon geschehen. Seine Beinschere
schnappte zu und holte die grässliche Kreatur von den Füßen.
Das Wummern der Magie brach sofort ab, als die Bestie zu Boden
stürzte. Aber es ging nicht so einfach, wie er gehofft hatte. Mit
Hilfe des Schwanzes sprang die Kreatur wieder auf die Beine. Sie
fuhr herum und wandte sich mit einem bösen Zischen Marko zu.
Sprungbereit kauerte das Wesen vor ihm, hatte zwar beide Stäbe
verloren – aber Marko sah, dass das Ungeheuer regelrechte Klauen besaß und sein Körper förmlich überall mit scharfen Graten
und Spitzen besetzt war. Geduckt stand er da, seinen Dolch in
der Hand. Der Magier auf der anderen Seite war mit einem Stöhnen in sich zusammengesunken.
Marko suchte nach einer Stelle, wo er den Dolch ansetzen konnte. Er fand keine. Mit einem Langbogen war das etwas anderes;
Pfeile kamen mit Wucht und hätten die schuppige Haut der Bestie
überall durchbohrt – wahrscheinlich sogar ihren Panzer. Im Augenblick sah es übel für ihn aus. Das Biest zischelte wie eine
Schlange, hob die krallenartigen Hände und schnellte vor. Marko
warf sich zur Seite, sein Gegner verfehlte ihn. Er hieb mit dem
Dolch nach ihm, aber der Stahl glitt am Panzer und der harten,
glatten Haut des Wesens ab. Ein ekliger Geruch wehte ihm entgegen, ein fauliger, süßlich herber Gestank. Er musste sofort wieder auf die Beine kommen, denn das Wesen war verteufelt
schnell.
Kaum stand er, war es schon wieder heran. Und in diesem Augenblick erkannte Marko, dass er zu spät war. Von der Seite kam
der Echsenschwanz herangeschnellt und erwischte ihn mit scharfen Kanten schmerzhaft in Höhe der Fußgelenke. Ächzend schlug
er auf dem Boden auf, verlor den Dolch.
Sein linker Knöchel brannte wie Feuer. Als er aufblickte, stand
das Monstrum über ihm, bereit, ihm den Rest zu geben.
Dann aber, nur einen Sekundenbruchteil später, hörte er ein
scharfes Zischen. Danach noch eins und noch eins. Ehe er verstand, was geschehen war, sank sein Gegner schon über ihm zusammen. Schnell wälzte er sich zur Seite, um möglichen Verletzungen durch die Knochengrate zu entgehen.
Kaum war er weg, schlug die Kreatur neben ihm dumpf und leblos auf den Waldboden.
Marko stieß ein Keuchen aus. Aus der Seite des Wesens ragten,
knapp nebeneinander, drei Armbrustbolzen. Sie hatten glatt den
Körperpanzer durchschlagen. Meister Izeban kam in die Senke
gerannt.
»Verzeiht, Hoher Kommissar!«, rief er. »Was für eine dumme
Sache! Ich kam nicht an die Pfeile heran! Euer edles
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