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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken
Autoren: Sophie Kinsella
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nicht, Lulu?«, ruft sie einer der Frauen in grünweißen Streifen zu.
    »Ja, ja!«, antwortet die fröhlich. »War gar kein Problem! Hallo, Becky! Wie geht‘s?«
    Oh, Gott! Das ist ja die Lulu, die mich immer mit zu den Pfadfindern genommen hat!
    »Hi!«, sage ich. »Ich wusste ja gar nicht, dass du unter die Caterer gegangen bist!«
    »Na ja.« Sie winkt ab, als wenn das gar nichts Besonderes wäre. »Irgendwie muss ich mich ja beschäftigen. Jetzt, wo die Kinder älter werden...«
    »Lulus Sohn Aaron spielt in der Band mit!«, erzählt Mum stolz. »Er spielt Keyboard! Und die Band ist richtig gut! Sie haben extra für heute >Unchained Melody< einstudiert -«
    »Das hier musst du einfach probieren!«, sagt Lulu und holt ein Kanapee aus einer mit Alufolie bedeckten Schale. »Das sind unsere neuen Filoteigtaschen im Thai-Stil. Auf die sind wir richtig stolz. Filoteig ist nämlich gerade richtig in.«
    »Ach, ja?«
    »Ja, ja!« Lulu nickt wissend. »Heutzutage macht niemand mehr Mürbeteigtörtchen. Und was Vol-au-vents angeht...« Sie verzieht das Gesicht. »Vollkommen out.«
    »Wie Recht Sie haben!«, stimmt Danny ihr mit leuchtenden Augen zu. »Vol-au-vents sind wirklich absoluter Käse! Regelrecht abgeschmackt sind die. Darf ich bei der Gelegenheit fragen, was Sie von Spargelröllchen halten?«
    »Mum, das ist Danny«, schalte ich mich schnell ein. »Mein Nachbar. Weißt du noch?«
    »Mrs. B., es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen«, sagt Danny und küsst Mum die Hand. »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass ich in Beckys Schlepptau mitgekommen bin?«
    »Aber natürlich nicht!«, sagt Mum. »Beckys Freunde sind auch unsere Freunde! So, und jetzt müsst ihr euch alle das Festzelt ansehen!«
    Ich staune nicht schlecht, als wir durch den Garten gehen. Ein riesiges, silberweiß gestreiftes Festzelt bläht sich auf unserem Rasen im Wind auf. Auf sämtlichen Blumenbeeten sind Stiefmütterchen so angepflanzt, dass ihre bunten Blüten den Schriftzug »Becky & Luke« bilden. Jeder einzelne Strauch, jeder Busch ist mit bunten Lichtern behangen. Ein Gärtner poliert den neuen Springbrunnen aus Granit, irgendjemand fegt die Terrasse, und im Festzelt sitzt ein Haufen Frauen mittleren Alters mit Notizbüchern bewaffnet in einem Halbkreis beisammen.
    »Janice macht noch eben eine Teambesprechung«, raunt Mum mir zu. »Diese Hochzeits-Organisiererei hat es ihr wirklich angetan. Sie überlegt, ob sie das in Zukunft nicht professionell machen soll.«
    »Also«, hören wir Janice sagen, als wir uns nähern. »Die Ersatz-Rosenblätter sind in einem silbernen Korb neben Säule A. Wenn ihr euch das bitte alle auf euren Grundrissen eintragen würdet -«
    »Und ich glaube, dass sie ziemlichen Erfolg damit haben könnte«, sage ich.
    »Betty und Margot, ihr seid für die Knopflöcher zuständig. Annabel, wenn du dich bitte um -«
    »Mum?« Luke wirft einen ungläubigen Blick in das Festzelt.
    Oh, mein Gott. Tatsächlich! Da ist Annabel! Lukes Stiefmutter sitzt da zusammen mit all den anderen Frauen!
    »Luke!« Annabel sieht sich um und strahlt über das ganze Gesicht. »Entschuldige mich bitte einen Moment, Janice -«
    Sie kommt zu uns geeilt und nimmt Luke ausgiebig in den Arm.
    »Da seid ihr ja. Ich freue mich so, euch zu sehen.« Sie sieht Luke prüfend an. »Geht‘s dir gut?«
    »Mir geht es gut, ja«, sagt Luke. »Glaube ich. Ist ziemlich viel passiert...«
    »Das habe ich mir bereits gedacht«, sagt Annabel und wirft mir einen strengen Blick zu. »Becky.« Sie streckt einen Arm nach mir aus und drückt mich ebenfalls an sich. »Ich muss mich nachher mal ausführlich mit dir unterhalten«, flüstert sie mir ins Ohr.
    »Und du... hilfst hier bei der Hochzeit mit?«, fragt Luke seine Mutter.
    »Ja, sicher, hier packen alle tatkräftig mit an«, freut Mum sich. »Annabel ist jetzt eine von uns!«
    »Und wo ist Dad?« Luke sieht sich suchend um.
    »Der ist mit Graham noch ein paar Gläser besorgen«, sagt Mum. »Die beiden verstehen sich wirklich prächtig! So, und wer möchte jetzt gern eine Tasse Kaffee?«
    »Ihr kommt gut mit Lukes Eltern aus?«, frage ich, während ich Mum in die Küche folge.
    »Ach, die sind einfach super!«, freut sie sich. »So nette Leute! Haben uns schon zu sich nach Devon eingeladen. Liebe, normale, vernünftige Leute. Nicht so wie... diese Person.«
    »Nein. Sie sind ganz anders als Elinor.«
    »Die hat sich ja anscheinend überhaupt nicht weiter für die Hochzeit interessiert«, erzählt Mum ein
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