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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken
Autoren: Sophie Kinsella
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allen erzählen!«
    »Das lässt du mal schön bleiben!“
    »Aber das ist doch unglaublich! Gestern Abend warst du noch im Plaza, und jetzt -« Sie hält entsetzt inne. »Sag mal, du hast doch wohl nicht etwa immer noch dein Hochzeitskleid an?«
    »Natürlich nicht!« Ich muss kichern. »So blöd bin ich dann auch wieder nicht. Wir haben uns im Flugzeug umgezogen.«
    »Wie war denn der Flug?«
    »Total geil. Ich werde von jetzt an nur noch mit Lear-Jets fliegen.«
    Draußen scheint die Sonne, und wie ich so aus dem Fenster sehe und die Felder an uns vorüberziehen, könnte ich platzen vor Freude. Ich kann immer noch nicht glauben, dass sich letztendlich wirklich alles eingerenkt hat. Die letzten Monate waren die Hölle. Und jetzt sind wir in England. Die Sonne scheint. Und wir werden heiraten.
    »Also, ich mache mir ja schon irgendwie ein bisschen Sorgen«, merkt Danny mit einem Blick aus dem Fenster an. »Wo sind denn die Schlösser alle?«
    »Wir sind hier in Surrey«, erkläre ich. »Da gibt es keine Schlösser.«
    »Und wo sind die Soldaten mit den Bärenfellmützen?« Er kneift die Augen zusammen. »Becky, bist du dir sicher, dass wir hier in England sind? Bist du sicher, dass der Pilot wusste, wo er hinfliegen sollte?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher«, sage ich und hole meinen Lippenstift heraus.
    »Also, ich weiß nicht«, brummt er. »Ich finde, das hier sieht mehr wie Frankreich aus.«
    Als wir an einer Ampel halten, kurbelt er die Fensterscheibe herunter.
    »Bonjour, ruft er einer völlig verdatterten Frau auf der Straße zu. »Comment allez-vous?«
    »Ich... Ich weiß es nicht«, antwortet die Frau und eilt davon.
    »Wusste ich es doch«, sagt Danny. »Becky, es tut mir ja furchtbar Leid, aber... wir sind in Frankreich.«
    »Das ist Oxshott, du Idiot«, pariere ich. »Und... oh, Gott. Das ist unsere Straße.«
    Ich werde plötzlich ganz nervös, als ich das alte, vertraute Straßenschild sehe. Jetzt sind wir gleich da.
    »Okay«, sagt der Fahrer. »Elton Road. Welche Nummer?«
    »Dreiundvierzig. Da drüben«, sage ich. »Das Haus mit den Ballons und den Fähnchen... und den silbernen Bändern in den Bäumen...«
    Mannomann. Das sieht ja aus wie ein Rummelplatz. In der Kastanie vor dem Haus ist ein Mann damit beschäftigt, bunte Glühbirnen zwischen den Ästen zu verteilen, in der Einfahrt steht ein weißer Lieferwagen, und eine ganze Armada von Frauen in grün-weiß gestreiften Uniformen schwärmt um das Haus herum.
    »Na, sieht ja doch so aus, als würdest du erwartet«, sagt Danny. »Ist dir nicht gut?«
    »Doch, doch«, sage ich. Wobei meine Stimme peinlicherweise bebt.
    Der Wagen hält - und der hinter uns, in dem unser Gepäck befördert wurde, auch.
    »Was ich nicht verstehe«, sagt Luke und betrachtet fasziniert, was um unser Haus alles vor sich geht, »ist, wie du eine komplette Hochzeit einfach um einen Tag verschieben konntest. Und das nur drei Wochen vorher. Ich meine, da sind doch Caterer im Spiel, eine Band und ich weiß nicht wie viele andere Menschen und Firmen noch...«
    »Luke, wir sind hier nicht in Manhattan«, sage ich und mache die Tür auf. »Wirst schon sehen.«
    Wir sind noch nicht mal ganz ausgestiegen, da fliegt auch schon die Haustür auf- und da steht Mum in einer Schottenkaro-Hose und einem Sweatshirt mit dem Aufdruck Brautmutter.
    »Becky!«, ruft sie, kommt auf mich zugerannt und nimmt mich in den Arm.
    »Mum!« Ich erwidere ihre Umarmung. »Alles in Ordnung?«
    »Alles unter Kontrolle, glaube ich!«, meldet sie ein bisschen außer Puste. »Kleines Problem mit den kleinen Tischsträußen, aber jetzt müssten sie auf dem Weg sein... toi toi toi! Luke! Wie geht es dir? Wie war die Konferenz?«
    »Die lief... äh, bestens«, antwortet er. »Sehr gut sogar, danke. Es tut mir wirklich sehr Leid, dass die Hochzeitsvorbereitungen so massiv darunter leiden mussten -«
    »Ach, das ist schon okay!«, winkt Mum ab. »Ich muss zugeben, ich war ziemlich platt, als Becky anrief, um uns das zu sagen. Aber letztendlich war es gar nicht so schlimm, alles zu verschieben. Die meisten Gäste wollten ja sowieso übernachten und noch zum Sonntagsbrunch kommen. Und Peter, der Pastor, war ausgesprochen verständnisvoll. Er sagte, eigentlich würde er ja sonntags keine Trauungen vollziehen, aber in diesem Fall würde er mal eine Ausnahme machen -«
    »Und was ist mit... den Caterern, zum Beispiel? Das Essen war doch alles für gestern bestellt, oder?«
    »Ach, das war Lulu ganz gleich. Stimmt‘s
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