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Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)

Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)

Titel: Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)
Autoren: Marie de Cambourg
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kann mich an den Film kaum erinnern, ist ja auch mehr was für junge Leute”, sagte die Fürstin leichthin. “Mich haben Ihre Worte jedenfalls sehr berührt, und Hedy   und Wilhelm waren bestimmt auch glücklich damit.”
    “Ja, ich denke, wir haben die beiden auf einen guten Weg gebracht. Das wird wohl meine letzte Trauung gewesen sein, ich werde schließlich nicht jünger.”
    “Nun, Pater, ich hoffe doch, daß Sie Hohenthann noch viele Jahre erhalten bleiben. Sie müssen sich eben gut mit Ihrem Chef stellen.”
    “Ich glaube, ich habe tatsächlich ein ganz ordentliches Verhältnis zu ihm, jedenfalls hat das Wetter heute mitgespielt. Aber Sie wissen ja, was man sagt: Die Wege des Herrn sind unerforschlich”, sagte Sebastian lächelnd und ging, um sich mit Champagner zu versorgen.
    Während sie mit dem Pater sprach, behielt Mathilde ihre Tochter im Auge. Christine hielt sich abseits und schaute dem Treiben wehmütig zu. Schließlich stellte sie ihr Glas ab, an dem sie kaum genippt hatte und ging den Korridor entlang zur Treppe, die in die Rüstkammer führte.
    Wo ist Marcus, fragte sich die Fürstin und reckte sich, um das Gewimmel der Anwesenden zu überblicken. Wo steckst du, mein Junge?
    Dann hatte sie ihn ausgemacht.  
    Marcus stand am Eingang zur Kapelle und folgte Christine mit den Augen. Er sah ihr nach, bis der Zipfel ihres Kleides hinter der Treppe verschwunden war.  
    Nun mach schon, dachte Mathilde. Die letzte Meile mußt du selber gehen.  
    Marcus schien einen Moment zu zögern, dann straffte er sich und marschierte mit entschlossenem Gesichtsausdruck hinter Christine her.  
    Mathilde lächelte.
    “Warten Sie mit dem Ruhestand noch ein paar Monate, Pater. Wer weiß, was die nächsten Tage bringen.”
    “Mit wem redest du, Schatz?”, sagte Gregor, der unbemerkt an sie herangetreten war.
    “Ich habe nur mit mir selbst gesprochen.”
    “So, machst du doch sonst nicht? Du siehst übrigens sehr glücklich aus.”
    “Bin ich auch, Liebling, bin ich auch”, sagte Mathilde. “Ich denke, ich werde noch für eine Weile einfach so weiterlächeln.”
    “Tu das, es steht dir.”

19

    Christine saß in der Rüstkammer und weinte.
    “Warum weinst du denn, Christine?”
    “Ach Marcus, die Trauung war so schön, und Hedy und Wilhelm sind so glücklich, und das Waisenhaus ist gerettet, und ich habe euch soviel Kummer gemacht, Mama und Papa und dir auch, und ab Dienstag bin ich außerdem arbeitslos und ich weiß nicht, wie ich dann noch meine Miete bezahlen soll. Und du fragst, warum ich weine, du Klotzkopf.”
    “Wieso denn arbeitslos?”
    “Hast du nicht mitbekommen, wie ich vorhin meinen Chef zerlegt habe?”
    “Doch, habe ich. Viel hast du von ihm ja nicht übrig gelassen.”
    “Übrig gelassen? Der war nur noch Mus. Ein Wunder, daß ich nicht handgreiflich geworden bin. Und alles unter den Augen von diesen Reportern. Das hätte vielleicht eine Schlagzeile gegeben. ‘Prinzessin von Hohenthann kratzt ihrem Chef die Augen aus’.”
    Marcus grinste.
    “Nach allem, was ich über ihn gehört habe, hatte er es mehr als verdient. Wir fanden es jedenfalls echt toll.”
    “Wer ist wir?”
    “Deine Mutter und ich. Sie ist ganz stolz auf dich.”
    “So, meine Mutter. Die steckt also auch mit drin, das hätte ich mir ja denken können”, sagte Christine aufgebracht.  
    “Die werden dich schon nicht gleich rausschmeißen.”
    “Wer redet denn von rausschmeißen? Kündigen werde ich und zwar mit sofortiger Wirkung. In dem Laden arbeite ich keine Minute länger. Das sind alles Verbrecher und ich habe dabei mitgemacht. Und Mama hat mich davor gewarnt, und ich habe nicht auf sie gehört, sondern verteidige den Kerl auch noch. Wie konnte ich nur so dumm sein?”  
    Sie schniefte und klopfte an ihrem Kleid herum.  
    “Wieso hat dieses blöde Ding keine Taschen? Dabei habe ich denen extra gesagt, ich will eine Hüfttasche. Nicht mal ein Taschentuch kann man hier unterbringen.”
    “Willst du meins?”
    “Gib schon her. - Dreh dich um, ich will nicht, daß du das siehst.”
    Marcus drehte sich gehorsam um und lächelte in sich hinein. Er wartete geduldig, während Christine sich geräuschvoll die Nase putzte.
    “Blöder Mist, meine Nase ist bestimmt ganz rot und mein Makeup ist auch zum Teufel. Schon gut, du kannst dich wieder umdrehen.”
    “Mein Taschentuch?”, sagt Marcus und streckte die Hand aus.
    “Nein, das brauche ich bestimmt noch. Außerdem muß es erst in die Wäsche. Und nimm das
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