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Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)

Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)

Titel: Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)
Autoren: Marie de Cambourg
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gekriegt.”
    Wieso eigentlich nicht, dachte Christine.
    “Das fällt doch in meinen Aufgabenbereich. Wer hat das überhaupt bearbeitet?”, fragte sie dann.
    “Ich weiß wirklich nicht, was dich -”
    “Komm mir nicht damit. Spuck’s schon aus. Ich komme doch sowieso dahinter.”
    “Das hat Janine gemacht. Ich dachte mir schon, daß dir das nicht gefallen würde, also habe ich sie angewiesen, den Mund zu halten.”
    Janine, schau an. Die würde sie sich gleich nächste Woche vornehmen.
    “Na schön. - Um es kurz zu machen, Georg, ich will dich in unserer Burg nicht sehen. Du bist hier nicht erwünscht.”
    “Das kannst du wohl kaum entscheiden. Außerdem habe ich eine Einladung, hier bitte.”
    Tacke wedelte mit dem Kuvert vor Christines Gesicht herum.
    “Na und, das ist doch bloß ein Stück Papier. Wir können dich auch wieder ausladen.”
    “Das wird der Vanessa aber nicht gefallen.”
    “Ach, das wird sowieso nicht auf ihrem Mist gewachsen sein, da steckt bestimmt ihr Agent dahinter. - Herr Bürger!”
    “Ja, Fräulein Christine?”
    “Herr Tacke hier wird an der Trauung nicht teilnehmen, in Ordnung?”
    Friedrich Bürger musterte Georg Tacke kurz und schätzte dessen Kampfgewicht ab. Dann lächelte er breit.
    “Ist recht, Fräulein Christine. Ich bin sicher, daß es keine Probleme geben wird.”
    “Danke. - Siehst du, wie ich das entscheiden kann, Georg? War auch gar nicht schwer.”
    “Für deine Karriere wird das nicht gut sein, Christine. Ich glaube nicht, daß du als Leiterin der Rechtsabteilung noch in Frage kommst.”
    “Meine Karriere kannst du dir sonstwohin stecken und die Rechtsabteilung gleich dazu, ist bestimmt noch genug Platz. Und jetzt verschwinde hier.”

    Mit offenem Mund verfolgten Mathilde und Marcus aus der Entfernung die explosive Begegnung zwischen Christine und Georg. Die Fürstin bekam nicht ein Wort mit, aber das war auch nicht nötig. Voller Genugtuung beobachtete sie, wie Tacke schließlich mit roten Ohren und um etliche Zentimeter kürzer wieder zurück in den Bus kletterte.
    Gott, war das schön, dachte sie. Meine Christine nimmt diesen Kerl auseinander, als wäre er aus Zwieback.
    In diesem Moment war sie sehr stolz auf ihre Tochter.
    Sie drehte sich zu Marcus um.
    “Nicht schlecht, was?”, sagte sie und grinste ganz unfürstlich.
    Marcus schaute sie an.
    “Wer war denn das?”
    “Christines Chef aus Berlin.”
    “Ihr Chef? So geht man wohl kaum mit seinem Chef um.”
    Mathilde sagte nichts, sondern hob nur leicht die Augenbrauen.  
    Komm schon, Junge, ist doch nicht so schwierig.
    Marcus sah sie forschend an und dachte einen Augenblick nach.
    “War da was zwischen den beiden?”, fragte er dann.
    “Vielleicht”, sagte Mathilde neutral und klopfte Marcus auf die Schulter. “Christine wird es Ihnen schon erzählen, wenn sie soweit ist.”
    Sie sah ihm an, daß er zwei und zwei zusammenzählte und vier dabei herauskam.  
    “Ich verstehe”, sagte er dann langsam und nickte.
    “Gut, dann ist ja noch Hoffnung”, sagte Mathilde vergnügt und hakte sich bei Marcus unter.
    “Kommen Sie, gehen wir zur Kapelle. Wird höchste Zeit, daß wir Hedy und Wilhelm endlich verheiraten.”

18

    Der Kantor spielte die letzten Takte des Chorals Jesu bleibet meine Freude von Johann Sebastian Bach. Für einen Moment noch schwebten seine Finger regungslos über den Tasten, dann legte er die Hände in den Schoß. Während die Musik mit einem sanften Ausatmen der Pfeifen erstarb, erhob sich Pater Sebastian und trat vor die Anwesenden.
    “Liebe Gäste, liebe Gemeinde, liebes Brautpaar, ich darf Sie alle ganz herzlich hier in der Kapelle von Burg Hohenthann willkommen heißen. Wir sind an diesem schönen Sommertag vor Gott zusammen gekommen, um diesen Mann und diese Frau in den heiligen Stand der Ehe zu führen...”
    Christine lauschte mit halbem Ohr den Worten von Pater Sebastian und betrachtete die Sonnenstrahlen, die durch die bunten Fenster in die Kapelle einfielen. Das Licht brach sich an Myriaden von Staubteilchen, die in der stillen Luft tanzten. Tupfen aus farbigem Licht wanderten unablässig über die Wände und den Boden der Kapelle, wie Irrlichter in dunkler Nacht. Durch die Rosette an der Südwand des Raumes beschien ein blendender Strahl von leuchtendem Lapislazuli den goldenen Kelch, der auf dem Altar stand.
    Ein gutes Omen, dachte sie.  
    Christine saß in der ersten Reihe, neben Mathilde und ihrem Vater. Auf der anderen Seite des Ganges hatten Marcus und
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