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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch
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weiterzumachen.
    „Dann lernte ich dich besser kennen.“ Sie schloss die Augen und erinnerte sich an ihr erstes, merkwürdiges Zusammentreffen. Danach fiel ihr sofort ein, wie sie ihn ohne Hemd im Garten vorgefunden hatte und er einen Platz für Ima gegraben hatte. Sie hatte nicht vergessen, wie er Sam Bücher über Schweine mitgebracht hatte, und ihr wurde klar, dass sie sich vermutlich an diesem Tag in ihn verliebt hatte. „Und ich begriff, dass es da noch viel mehr gab als nur einen Menschen, der aus einer anderen Welt kam als ich.“
    „Und das hat dir Angst gemacht“, sagte er und kam ihr damit schließlich doch noch zu Hilfe.
    „Ja. Das und diese übermächtige Anziehung zwischen uns. Du hast mir Angst gemacht. “
    „Warum?“
    Sie rollte die Augen, denn ihrer Meinung nach lag die Antwort auf der Hand. Doch offenbar nicht für ihn, und ihm schuldete sie eine Erklärung. „Du hast mir Angst gemacht, Ryan, weil ich die Ehe meiner Eltern miterlebt habe. Beide waren immer voller Temperament und Leidenschaft, und ihre Streitigkeiten endeten immer damit, dass einer von ihnen dem anderen zuliebe einen Kompromiss schloss.“
    „Und? Geht es in der Liebe nicht darum? Niemand muss sich verändern, doch mitunter muss der eine oder der andere etwas nachgeben.“ Er wirkte verwirrt.
    Sie lächelte beinahe, denn er hatte ihr soeben seine Auffassung einer Beziehung geschildert. Und von Liebe.
    Sie nickte und fuhr fort. „Ja, darum geht es in der Liebe. Und mit dreißig Jahren …“
    „Herrje, bei dir klingt das nach einem fortgeschrittenen Alter.“ Offensichtlich frustriert, fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Das ist eine verdammte Ausrede, Zoe, und es ist an der Zeit, das einzugestehen. Wenn schon nicht mir, dann wenigstens dir selbst.“
    Seine lauten Worte ließen eine Welle von Gefühlen in ihr hochsteigen, und Tränen schossen in ihre Augen. Dabei hatte sie noch nicht einmal die Hälfte von dem gesagt, was sie ihm sagen musste.
    „Ja, es war eine Ausrede“, schlug sie zurück, wobei ihr harscher Ton eher gegen sich selbst gerichtet war. „Glaubst du, ich weiß das nicht? Aber wenn ich dir nicht erkläre, wozu ich diese Ausrede brauchte, werden wir sie nie überwinden. Wenn es dir also nichts ausmacht, würde ich gerne weitermachen.“ Sie atmete tief ein, und erst als sie sicher war, nicht in Tränen auszubrechen, ergriff sie wieder das Wort. Er grinste.
    Verdammt sei der Mann.
    „Ganz und gar nicht. Mach weiter.“ Seine Stimme hatte sich beruhigt, und seine Miene ermutigte sie.
    „Als ich mir nicht eingestehen konnte, was ich für dich empfand, begann ich, mich auf unsere Unterschiede zu stürzen. Und ich redete mir ein, dass ich nicht in der Lage wäre, eine ernsthafte, innige Beziehung zu führen und dennoch meine Unabhängigkeit zu behalten.“
    „Und du hast mir nicht vertraut, dass ich dich nicht verändern will“, sagte er enttäuscht.
    „Weil ich mir nicht vertraut habe. Ich habe mir selber nicht vertraut, ob ich dir nachgebe, ob ich vielleicht alles tue, um dich glücklich zu machen, und mich dabei selber verliere.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das würde ich niemals geschehen lassen.“
    Sie nickte. „Das weiß ich jetzt. So wie ich weiß, dass ich mich bei keinem Mann selber verlieren würde.“ Sie konnte sich ein Lächeln nicht verbeißen. „Nicht einmal bei dir, wie charmant, sexy und charismatisch du auch sein magst.“
    Er straffte sich. Dann ging der Mann in seinem italienischen Anzug und der Seidenkrawatte, der Mann mit dem Zwinkern in seinen Augen und der Fähigkeit, sie zum Lachen zu bringen, um seinen Schreibtisch herum auf sie zu. „Sag das noch mal.“
    „Was?“, fragte sie und klimperte unschuldig mit den Wimpern.
    „Sag mir noch mal, wie charmant, sexy und charismatisch ich bin.“ Er setzte sich auf den Schreibtisch und beugte sich zu ihr vor.
    Sie lachte. „Das ist nicht das Wesentliche.“
    Er schüttelte den Kopf. „Mit etwas Glück kommen wir da noch hin.“
    Sie machten nicht nur Witze und lachten miteinander, er hatte auch die physische und emotionale Distanz zwischen ihnen überwunden. Beim nächsten Atemzug sog sie seinen herben Duft ein, und das Verlangen stieg in ihr auf. Nur dass es ihr diesmal keine Angst machte. Sie war nur noch entschlossener, ihm alles zu erklären und ihn zurückzugewinnen.
    „Und wie bist zu all diesen Schlüssen gelangt?“, fragte er.
    Sie spürte die Ernsthaftigkeit seiner Frage und setzte sich neben ihn auf den
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