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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch
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Blinddarmentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Ryan hatte für ihn die Vertretung übernommen und konnte infolgedessen frühestens am kommenden Wochenende nach New Jersey fahren.
    Nicht, dass es eine große Rolle spielte – ob er nun am späten Freitagabend oder am frühen Samstagmorgen nach Jersey fuhr, der Ausflugsverkehr würde die Fahrt sowieso verlängern. Und er würde noch genug Zeit im Auto haben, darüber nachzudenken, was er Zoe sagen konnte und was er ihr sagen sollte. In seinem Leben schienen die Worte Ich liebe dich offenbar in eine Sackgasse zu führen.
    Er versuchte, sich in eine Akte zu vertiefen, als die Gegensprechanlage summte. Ryan ignorierte sie in der Hoffnung, dass Nadine den Hinweis verstehen und ihn für beschäftigt halten würde. Unglücklicherweise blieb sie hartnäckig, und plötzlich wurde aus dem Summton der Anlage ein Klopfen an der Tür.
    „Na dann herein“, rief er, verärgert über die Unterbrechung.
    Bereit, dem Eindringling gegenüberzutreten, auch wenn er jetzt viel lieber allein wäre, blickte er auf. Die Letzte, die er erwartet hätte, war Zoe. Doch da stand sie. Sie trug ihren üblichen Minirock und ein kleines Top, das ihr auf einer Seite verführerisch von der gebräunten Schulter rutschte. Sie wirkte so frisch wie der Sommermorgen.
    Er konnte nicht leugnen, dass ihm ihr Erscheinen in seinem Büro, in seinem Revier eine große Genugtuung war. Dass sie überhaupt zu ihm kam.
    „Hey“, sagte sie und hob die Hand zu einem zögerlichen Gruß. Ihre Miene drückte Vorsicht aus. Da er Unsicherheit von Zoe eigentlich nicht kannte, war Ryan schlagartig alarmiert.
    Dennoch hatte sie die Reise hierher auf sich genommen, und sein Herz machte einen Sprung. Er erhob sich und versuchte nicht, seine Überraschung zu verbergen. „Was tust du hier?“
    Sie schloss die Tür hinter sich. „Ich muss mit dir sprechen.“
    Er hob eine Augenbraue. „Ich rufe alle paar Tage bei Sam an. Du bist jeder Gelegenheit, miteinander zu sprechen, aus dem Weg gegangen.“
    Zwar wusste er nicht, weshalb sie hier war, doch er würde es ihr nicht leicht machen, und er würde sie nicht ohne eine Erklärung vom Haken lassen. So viel stand ihm zu von der einzigen Frau, der er je seine Liebe gestanden hätte.
    „Ich habe viel gearbeitet.“
    „Das habe ich auch“, sagte er und deutete auf die Aktenstapel. „Das hat mich aber nicht davon abgehalten, die Menschen anzurufen, die mir am Herzen liegen.“
    Sie blickte kurz zu Boden. „Du willst mir das hier schwer machen, oder?“
    „Was schwer machen?“, fragte er. „Ich habe keine Ahnung, warum du hier bist und was du willst.“
    Und Zoe fragte sich, ob es ihm inzwischen vielleicht sogar egal war. Sie schluckte schwer und widerstand dem Impuls, ihre feuchten Händen an ihrem Minirock abzuwischen. Niemand hatte ihr ein einfaches Aufeinandertreffen versprochen, und niemand hatte ihr das erhoffte Happy End garantiert. Soweit sie wusste, würde es keine zweite Chance für sie und Ryan geben.
    Sie trat bis zu seinem Schreibtisch vor. „Als wir uns trafen, dachte ich, ich wüsste, wer ich bin und was ich aus meinem Leben machen will. Oder zumindest habe ich mir das eingeredet.“
    Er wartete, ohne den Blick von ihr zu wenden.
    „Ich dachte, ich wäre eine taffe Ex-Agentin, die jetzt ihre eigene Firma aufzieht und alles erreicht.“ Sie schüttelte den Kopf über die eigene Naivität. „Ich redete mir ein, nie verliebt gewesen zu sein und dass das für mich nicht vorgesehen war. Dann kamst du in deinem Anzug und mit deiner Krawatte und mit deinen konservativen Vorstellungen, und ich war mir so verdammt sicher, dass ich mit der Anziehungskraft zwischen uns umgehen konnte.“
    Sie schüttelte wieder den Kopf und lachte darüber, was für eine Närrin sie gewesen war. „Ich meine, schließlich hatte ich schon Affären gehabt, und was würde schon anders sein bei einem Typen wie dir, der das genaue Gegenteil von mir und meiner Welt war?“ Sie blickte ihn durch ihre gesenkten Wimpern an. „Kannst du mir so weit folgen? Denn wenn du nicht bald etwas sagst, verliere ich die Nerven und drehe durch.“
    „Ich höre dir zu“, erwiderte er mit einer anziehend tiefen Stimme. „Tatsächlich hänge ich an deinen Lippen.“
    Doch er blieb auf seiner Seite des Mahagoni-Schreibtisches, der zugleich für die emotionale Distanz zwischen ihnen stand, stehen. Eine Distanz, die nur sie überbrücken konnte. Zoe atmete tief durch und fand irgendwie den Mut,
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