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Hoch, die Schwarze Sieben

Titel: Hoch, die Schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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nicht ins Zimmer kommen, bevor ich mit Ihnen gesprochen habe.«
    »Sie öffnen jetzt die Tür und wir kommen sofort ins Zimmer«, sagte Mr. Frampton zornig. »Was soll der Unsinn? Ich warne Sie, Grim, wenn Sie Ihren Freund über den Balkon entwischen lassen, wird es übel für Sie aussehen. Schluss jetzt mit dem Unfug, Mann, öffnen Sie die Tür!«
    Die Tür öffnete sich auch jetzt noch nicht. Mr. Frampton drehte sich zu Peter und sagte so laut, dass Grim ihn im Zimmer hören konnte: »Peter, geh in die Diele hinunter und ruf die Polizei an, wie ich es dir erklärt habe. Jemand soll sofort hierher kommen.«
    »Ja, Sir«, sagte Peter, aber er hatte noch keine zwei Schritte gemacht, da hörte er Grims Stimme.
    »Nein, Sir! Bitte nicht die Polizei rufen! Ich öffne die Tür. Warten Sie, Sir, warten Sie!«
    »Warte, Peter«, sagte Mr. Frampton leise. »Ich glaube, er fügt sich.«
    Niemand rührte sich. Sie hörten, wie sich der Schlüssel auf der anderen Seite im Schloss drehte; die Klinke wurde heruntergedrückt und die Tür öffnete sich. Grim stand da. Sein mürrisches Gesicht war tief zerfurcht.
    »Ich bitte Sie noch einmal, Sir, kommen Sie nicht ins Zimmer«, sagte er und hielt die Tür so, dass niemand in das Zimmer hineinschauen konnte. »Ich flehe Sie an, Sir!«
    »Treten Sie zur Seite, Mann!«, sagte Mr. Frampton und schaffte sich mit strenger Miene Platz. Er ging in das Zimmer und Peters Vater folgte ihm. Die Jungen schlossen sich den Männern an. Was würden sie nun zu sehen bekommen?

Eine große Überraschung
    Das kleine Balkonzimmer wirkte sauber und behaglich. Die Gasheizung brannte mit heller Glut und die Uhr auf dem Kaminsims tickte fröhlich. Der Tisch war mit einem kleinen weißen Tischtuch bedeckt und darauf standen ein Brot auf einem Holzteller, eine Butterdose und ein Teller mit gelbem Käse.
    Aber das war es nicht, was die vier Besucher überraschte. Ihre Blicke waren auf eine Ecke des Zimmers geheftet, wo in der Nähe des Feuers eine Couch stand. Darauf lag eine Frau, eine kleine alte Frau mit weißem Haar und bleichem Gesicht, deren Hände zitterten, während sie mit furchtsamen Augen die vier ins Zimmer treten sah.
    Mr. Frampton blieb unvermittelt stehen und sah verblüfft zu ihr hin. Wie die anderen, so hatte auch er damit gerechnet, einen zweiten Mann vorzufinden – eben einen »räuberischen Freund«. Aber es war niemand zu sehen außer der verängstigten alten Frau.
    »Bitte«, sagte sie mit zitternder Stimme, »bitte, es ist meine Schuld. Gehen Sie nicht zu hart mit Georgie um!«
    »Regen Sie sich doch bitte nicht auf«, sagte Mr. Frampton mit überraschend freundlicher Stimme. »Wir sind nur gekommen, um festzustellen, was hier vorgeht.«
    Plötzlich liefen der alten Frau Tränen über die Wangen. Grim ging zu ihr hin und nahm ihre Hand. »Na, na«, sagte er, »nun mach dir mal keine Sorgen. Es war das Beste so.«
    Dann drehte er sich zu Mr. Frampton um. »Sie müssen nämlich wissen, Sir, das war so … meine Frau, die ist nicht sehr kräftig und mit ihrem Husten ist es den ganzen Winter über schlimm gewesen. Der Arzt hat gesagt, ich muss sie aus dem Haus rausbringen, das wir haben. Zu feucht, hat er gesagt, er sorgt dafür, dass sie in ein Krankenhaus kommt …«
    »Und ich wollte nicht gehen«, sagte die alte Frau. »Ich kann mich nicht von Georgie trennen. Ich würde sterben, das weiß ich.«
    »Und dann ist das Kanalwasser gestiegen bei all dem Regen, den wir hatten, und das Wasser ist ins Haus geflossen«, sagte Grim mit verzweifelter Stimme. »Und ein paar Ziegel sind weggeflogen und es hat ins Schlafzimmer geregnet. Hm, Sir, was sollte ich da machen? Ich konnte keine andere Wohnung finden – und das große Haus stand ganz leer – und wir brauchen nur ein kleines Zimmer und ich habe doch hier gearbeitet …«
    »Ich verstehe«, sagte Mr. Frampton und nahm in einem Sessel Platz. »Ja, ich verstehe. Sie haben also Ihre Frau hierher geschafft, in ein warmes, trockenes Zimmer, und Sie haben das Gas und den Strom und das Wasser angedreht …«
    »Ja, Sir. Beim ersten Mal bin ich durch das Kohlenloch eingestiegen und dann bin ich in die Küche hinaufgegangen und habe da die Tür aufgeschlossen. Sie hatten den Schlüssel mitgenommen, Sir, aber ich wusste, dass ein Ersatzschlüssel an dem Haken über der Anrichte hing. Und in einer Nacht habe ich meine alte Frau dann hierher gebracht – das war ein furchtbarer Gang für sie …«
    »Und Sie haben es ihr hier gemütlich gemacht, Grim,
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