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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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gewusst.
    „Offenbar gehört er zum Gefolge des Prinzregenten, und du hast ihn öfter getroffen. Das hast du mir gar nicht erzählt“, fügte Christabel vorwurfsvoll hinzu.
    „In diesem Sommer habe ich viele Leute aus dem Palast kennengelernt.“
    Christabel ignorierte die Verschleierungstaktik. „Und morgen kommt er hierher. Wie wundervoll, ihn wiederzusehen!“ Als sie Dominos gerunzelte Stirn sah, verbesserte sie sich rasch: „Natürlich willst du allein mit ihm reden. Sicher habt ihr euch viel zu sagen. Aber bevor er das Haus verlässt, würde ich gern ein paar Worte mit ihm wechseln. Nur ganz selten findet man eine Gelegenheit, die Vergangenheit zu begraben.“
    Schweigend richtete Domino sich im Bett auf und schaute ihr in die Augen.
    Was genau plante die Freundin für den nächsten Tag? Was immer es sein mag, es droht meine Begegnung mit Joshua zu erschweren, dachte Domino.
    Um die angespannte Atmosphäre zu lockern, sprach Christabel weiter. „Das sollte ich dir erklären. Als junges Mädchen geriet ich in Schwierigkeiten. In die war Mr Marchmain verwickelt, und ich fürchte, dafür wurde er zu hart bestraft.“
    „Und jetzt willst du ihn wiedersehen?“, fragte Domino erbost und eifersüchtig. Würde sich das einstige Liebespaar in ihrem Haus wieder vereinen?
    „Für ihn waren die Konsequenzen sehr schlimm.“ Christabel seufzte wehmütig. „Und ich möchte meinen Frieden mit ihm machen.“
    Ärgerlich warf Joshua den Pinsel beiseite. Schon den ganzen Vormittag stand er vor einer leeren Leinwand und brachte nichts zuwege. Normalerweise war sein Atelier ein tröstlicher Zufluchtsort, und die Malerei schenkte ihm innere Ruhe. Jetzt verfehlte diese Magie ihre Wirkung. Er schaute zu den Glastüren hinüber, die in den Garten führten.
    Seit Stunden regnete es. Rhythmisch trommelten die Tropfen auf den Kiesweg. So düster sah die Welt aus. Der Prinzregent war ungewöhnlich zeitig aufgestanden. Noch vor zehn Uhr hatte Joshua bei ihm erscheinen müssen. Während eines längeren Gesprächs hatte George verkündet, Moncaster würde den Hof sofort verlassen und nach Frankreich übersiedeln. Im Steine House würde die Duchess ihre Rückreise nach London vorbereiten.
    Das alles hätte ihn mit tiefer Befriedigung erfüllen müssen. Doch Joshua empfand nichts dergleichen. Nur Unrast. Er konnte nicht malen. Schon seit Tagen nicht mehr. Seit Domino erklärt hatte, er würde keine Rolle in ihrer Zukunft spielen.
    Wie mochte sie die beängstigenden Ereignisse des gestrigen Abends verkraften? Sie war stark. Bald würde sie den Schock überwinden. Er selbst hatte beim Gerangel mit den beiden Halunken ein paar blaue Flecken abbekommen, die in ein paar Tagen verschwinden würden. Doch die Wunde in seinem Herzen würde so schnell nicht heilen.
    Auf dem Ball hatte er Domino beweisen wollen, er sei ihr nicht gleichgültig. Mit dem Erfolg, dass sie ohne Vorwarnung davongerannt war und ihn mitten auf der Tanzfläche hatte stehen lassen, um ihn vor aller Augen lächerlich zu machen. Auf dem Weg aus dem Ballsaal wurde sie von einem Lakaien angesprochen. Das kam Joshua seltsam vor. Wütend folgte er ihr. Warum, wusste er nicht genau. Vielleicht war er einfach unfähig, sie gehen zu lassen.
    Welch ein Glück, dass er sie verfolgt hatte! Als sie in einen schmalen, selten benutzten Korridor gebogen war, hatten er sofort Gefahr gewittert. Und seine böse Ahnung bestätigte sich. Im nächtlichen Schatten vor dem hinteren Ausgang warteten zwei Gestalten und eine Kutsche. Moncaster sah er erst, nachdem er dessen Helfershelfer erledigt hatte. Ohne Zögern hatte er sich dem Degen des Schurken entgegengestellt, nur mit einem unzureichenden Dolch gerüstet. Für jede Frau, die so niederträchtig bedroht worden wäre, hätte er gekämpft. Und umso entschlossener für die Frau, die er liebte.
    Und er liebte Domino. Das wusste er jetzt. Nicht aus einem Schuldgefühl heraus wollte er sie heiraten, nachdem er sie verantwortungslos beinahe verführt hatte. Sondern weil er sie liebte. Aber es gab keine Hoffnung, sie konnte und wollte ihm nicht verzeihen.
    Deshalb überraschte ihn Alfredo da Silvas Einladung. Sollte er das Haus an der Marine Parade wirklich aufsuchen? Der Gedanke, Domino wiederzusehen, beschleunigte seinen Puls. Aber das Wiedersehen würde sie beide nur belasten.
    Sein Stolz hatte ihn in dem Entschluss bestärkt, diese unselige Liebe zu verkraften, die sein Leben nicht zerstören durfte. Und dieses Treffen würde ihn auf eine
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