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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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Vater blieb neben dem Bett sitzen. Offenbar wollte er bei ihr Wache halten, so wie Flora während der ganzen Nacht.
    Die Augen wieder geschlossen, sank sie in die Kissen zurück. Vorerst fand sie keinen Schlaf. Zu viele Gestalten geisterten durch ihre Fantasie. Christabel, ihr Vater, der Prinzregent, Moncaster, die Duchess. Und Joshua, der für sie kämpfte – und um sein Leben. Warum hatte er sie erneut gerettet? An jenem schrecklichen Morgen hatte sie ihm erklärt, sie wünsche ihn nie wiederzusehen. Das hatte er am letzten Abend ignoriert, um ihr bei einem Walzer zu beweisen, er könnte ihre Leidenschaft immer noch entfachen. Beschämt war sie geflohen und hatte ihn in aller Öffentlichkeit gedemütigt.
    Für ihn hatte das keine Rolle gespielt. Fest entschlossen, sie zu beschützen, hatte er sie im Auge behalten. Er musste beobachtet haben, wie die beiden brutalen Männer über sie hergefallen waren. Und dann hatte er sich, nur unzulänglich bewaffnet, in den Kampf gegen Moncaster gestürzt.
    Wie leicht hätte er getötet werden können … Später hätte Moncaster behauptet, Marchmain sei von Räubern ermordet worden. Ich hätte meinen Ruf verloren – und Joshua sein Leben.
    Als spürte ihr Vater, dass sie nicht schlief, begann er zögernd zu sprechen. „Das ist eine heikle Situation, querida . Aber du stehst in Mr Marchmains Schuld. Ich weiß, eure … äh … Freundschaft ist beendet. Trotzdem solltest du ihn sehen, nur ein paar Minuten lang, und ihm für seine Tapferkeit danken.“
    Viel zu schnell klopfte ihr Herz. Gewiss, sie war Joshua zu Dank verpflichtet. Aber wie sollte sie ihm gegenübertreten, nachdem er ihretwegen sein Leben riskiert hatte und sie ihn erneut abweisen musste? Die Ereignisse des letzten Abends hatten nichts geändert. Denn er war immer noch der Mann, der die Verlobte seines besten Freundes verführt hatte. Nicht der Mann in ihren Träumen.
    „Wirst du ihn sehen?“
    Domino öffnete die Augen und begegnete dem eindringlichen Blick ihres Vaters.
    „Nur für ein paar Minuten“, betonte er noch einmal. „Wenn du willst, werde ich dabei sein. Oder Lady Veryan …“
    „Nein!“ Beinahe schrie sie das Wort, und er zuckte verwirrt zusammen. „Ich meine – ja, ich werde ihn empfangen. Aber allein.“
    „Sehr gut. Dann schicke ich ihm eine Nachricht und bitte ihn, dich morgen zu besuchen.“
    Domino senkte wieder die Lider. Jetzt war sie in Sicherheit. Doch sie fand keinen inneren Frieden. Am nächsten Tag musste sie Joshua danken und sich selbst treu bleiben. Ein schwieriges Unterfangen. Nein, eine einzige Qual – sein geliebtes Gesicht zu sehen, den warmen Glanz in seinen Augen, und ihn nicht berühren zu dürfen … Mühsam unterdrückte sie ein Stöhnen und spürte den Schmerz fast körperlich. Aber sie war müde – so müde. Sie kniff die Augen noch fester zusammen. Und dann schlief sie endlich ein.
    Erst am frühen Abend erwachte sie wieder. Christabel stand an der Tür, ein kleines Tablett in den Händen.
    „Meine Liebe, du hast den Tee versäumt. Nun habe ich dir ein leichtes Supper gebracht. Der Schlaf mag ein wunderbares Heilmittel sein. Trotzdem musst du auch etwas essen.“ Die Freundin stellte das Tablett auf den Nachttisch, küsste sie auf die Wange, und schwacher Rosenduft erfüllte die Luft. Dann setzte sie sich auf den Stuhl neben dem Bett. „Wie geht es dir? Solche Angst hast du uns eingejagt.“
    „Das hat Flora erwähnt. Tut mir leid. Inzwischen bin ich genesen. Nun ja, fast“, verbesserte sich Domino, als sie Christabels skeptische Miene sah.
    „Nachdem ich erfahren hatte, was geschehen war, konnte ich es kaum fassen. Welch ein elender Schurke, dieser Lord Moncaster! Wie ich höre, hat der Prinzregent ihn vom Hofe verbannt. Eine viel zu milde Strafe! Diesen Verbrecher müsste man ins Gefängnis schicken!“
    Belustigt über den Gefühlsausbruch der sonst so sanftmütigen Lady, lächelte Domino.
    „Oh, wie wundervoll, dich wieder lächeln zu sehen, Liebes! Bald wirst du dich vollends erholen.“
    Daran zweifelte Domino. Aber natürlich wusste Christabel nicht, wie es in ihrem Herzen aussah.
    „Und ausgerechnet Joshua Marchmain war dein Retter! Ewig lange habe ich nichts von ihm gesehen und gehört. Und dann taucht er aus dem Nichts auf, als dein mutiger Schutzengel.“
    Domino hielt den Atem an.
    „Wie ich dir gestehen muss“, fuhr Christabel etwas verlegen fort, „habe ich Mr Marchmain früher gekannt.“
    Domino tat, als hätte sie das nicht
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