Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
gewachsen, doch plötzlich traf Micheil ihren Bruder am Arm. Blut troff Liam aus dem Schmiss, und wieder bezwang sie sich, nicht laut aufzuschreien und ihn womöglich dadurch abzulenken. Bestürzt überlegte sie, weshalb er noch immer für die Gattin einstand, dem Schwager nicht die Wahrheit über Bridget erzählte, wieso sie selbst nicht zu den Fechtern eilte und Micheil berichtete, was damals wirklich geschehen war. Sie wusste jedoch, dass er ihr nicht zuhören, ihr gewiss nicht glauben würde.
    Unvermittelt traf Liam ihn, doch Micheil parierte, und im nächsten Moment verhakten sich die unter den Kreuzstangen angebrachten sichelförmigen Widerhaken. Wütend versuchten Liam und Micheil, ihre Waffe freizubekommen. Der Bruder stolperte, und Micheil gelang es, sein Schwert von Liams zu lösen. Einen Herzschlag lang befürchtete Seana, er könne ihrem Bruder nun den tödlichen Hieb versetzen. Er blieb jedoch stehen und wartete darauf, dass Liam sich ihm wieder stellte. Länger konnte sie nicht zusehen. Sie ahnte, dass Liam fallen würde.
    Verstört hastete sie aus dem Gemach, ohne auf ihre Schmerzen zu achten, rannte die Stiege hinunter und hetzte auf den Hof. Master Siward hielt sie fest, doch sie riss sich von ihm los und sah im gleichen Augenblick den Bruder auf das rechte Knie stürzen. Sein Schwertarm hing kraftlos herab. Micheil hob die Waffe, um Liam mit der geflammten Klinge den Todesstoß zu geben.
    „Verschone ihn!“, schrie Seana auf und lief durch das Torhaus zu ihm. „Elf Sommer lang hast du uns mit deiner Rache verfolgt. Lass es nun gut sein! Ich bitte dich darum, Micheil.“ Die Bitte war ihr nur schwer über die Lippen gekommen. Allen Stolz zusammenraffend, blieb sie hochaufgerichtet vor Micheil stehen. Düsteren Blicks schaute er sie an.
    Keuchend fragte er: „Wo ist das Kind?“ Sie antwortete nicht, und ihre Miene bekam jäh einen so betrübten Ausdruck, wie er ihn nie bei ihr bemerkt hatte. Plötzlich preschten James und David an ihm vorbei, griffen nach Seana und rissen sie hoch. Sie schrie auf, doch sogleich presste James ihr den Hirschfänger an die Kehle. „Nein!“, brüllte Micheil, ließ das Schwert fallen und rannte zu den Brüdern, die offensichtlich die Absicht hatten, Seana zu meucheln.
    „Halte ein, James!“, befahl David. „Jeder von uns sieht, Micheil, dass die Metze von deinem Kind genesen ist. Hast du gehört? Es ist von dir und niemand anderem. Und nun werden James und ich deinen Qualen ein Ende bereiten.“ Er hielt Seanas Hand fest und beherrschte das Streitross durch den Druck der Schenkel. Mit der Rechten griff er Seana ins Haar und zog ihr den Kopf zurück, bis sie ihn ansah. „Wenn dir dein Leben und das deines wertlosen Bruders lieb ist, übergibst du uns den Lasterbalg, in dessen Adern das Blut unseres Bruders fließt!“, verlangte er.
    Verzweifelt blickte sie zwischen James und David hin und her. Sie fasste es nicht, dass Master David, der Einzige der MacGlendons, der ihr gewogen gewesen war, sich jetzt gegen sie stellte. Anscheinend hatte die Sippe beschlossen, dies solle die letzte Vergeltung sein. Offensichtlich wollte man ihr und Liam zum Austausch für das Kind das Leben nehmen.
    „Sie will uns nicht verraten, wo dein Spross ist, Micheil“, sagte James verbissen. „Somit lässt sie uns keine andere Wahl. Du wirst es uns danken, dass wir dich von dieser Zauberin befreit haben, die dich mit einem Bann belegt hat. Dieses Ende ist zwar nicht das, was unser Vater verlangt hat, aber dennoch angebracht“, fuhr James fort und schaute den wie erstarrt dastehenden älteren Bruder an. „Bist du einverstanden, Micheil?“
    „Du bist ein Gimpel, James“, warf David verächtlich lachend ein. „Du siehst doch, dass Micheil wie gelähmt ist. Er wird uns danken, sobald wir diese Dirne umgebracht haben. Zögere nicht länger, James. Schneide ihr die Kehle durch. Befreie unseren Bruder von dem verlogenen Weib.“
     
     
     
     
     
     
     
     

20. KAPITEL
     
    „Wage es nicht, James, sie zu töten!“, schrie Micheil und schleuderte den Dolch fort. „Mein Leben für Seanas!“
    „Und meines dazu“, warf Liam erschöpft ein.
    Micheil hatte nur Augen für Seana und den Hirschfänger, den James ihr an die Gurgel hielt. Für das, was die Brüder zu tun gewagt hatten, würde er sie umbringen. Zunächst musste er sie jedoch dazu bringen, Seana freizulassen. Flehend schaute sie ihn an.
    „Dein Leben für ihres, Micheil?“, fragte James herausfordernd. „Habe ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher