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Historical Gold Band 261 (German Edition)

Historical Gold Band 261 (German Edition)

Titel: Historical Gold Band 261 (German Edition)
Autoren: Carole Mortimer , Kat Martin
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eine geblümte Tapete die Wand zieren. Elizabeth hatte ihm gesagt, dass ihr das Herrenschlafzimmer gefiel. Es sei so sonnig, und von dort ging der Blick in den Garten hinaus. Sie könne es kaum abwarten, das große Himmelbett mit ihm zu teilen, das ein Geschenk seines Großvaters für seine zukünftige Braut gewesen war.
    Dieser Gedanke erinnerte ihn an etwas, an das er lieber nicht denken wollte, und er spürte, wie es ihn erregte. Verdammt. Nach all diesen Jahren genügte es, sie ein Mal zu sehen, und schon begehrte er sie wieder. Er zwang sich dazu, daran zu denken, dass sie ihm gesagt hatte, wie sehr sie ihn liebte und wie glücklich es sie machen würde, auf Briarwood als seine Frau zu leben.
    Alles Lügen. Nichts als Lügen.
    Nur wenige Wochen nachdem er nach London abgereist war, hatte sie ihr Versprechen, ihn zu heiraten, gebrochen. Stattdessen hatte sie einen Earl zum Mann genommen, einen sehr reichen Mann, und dafür den jüngeren Sohn eines Dukes im Stich gelassen, einen Mann, der ihr ein angenehmes Zuhause und ein ausreichendes Einkommen bieten konnte, aber niemals außergewöhnlich reich sein würde.
    Reese biss sich auf die Lippe. Seit seiner Rückkehr verfolgten ihn die Gedanken an Elizabeth. Es waren Erinnerungen, die er meinte, vor Jahren begraben zu haben. Zwei Tage nachdem er von ihrer Heirat erfahren hatte, hatte er Wiltshire County verlassen, war nach London zurückkehrt und hatte um Aufnahme in die Kavallerie gebeten, wohl wissend, dass er irgendwo weit weg von England seinen Dienst würde absolvieren müssen.
    Wäre er nicht verwundet worden und hätte er nicht seinem Vater ein Versprechen gegeben, so wäre er noch immer dort.
    Er ballte die Hände zu Fäusten. Reese holte tief Luft und drängte seine Gedanken zurück zur Gegenwart. Die Abrechnungsbücher lagen aufgeschlagen vor ihm. Er zwang sich dazu, sich zu konzentrieren, und begann die Seiten zu überfliegen. Er würde seine schmerzhafte Vergangenheit bezwingen müssen und sich auf die Zukunft konzentrieren, wenn er seinen Verpflichtungen nachkommen und die Felder von Briarwood wieder gewinnbringend bewirtschaften wollte.
    Und das hatte Reese vor.
    Elizabeth betrat die prachtvolle Eingangshalle des riesigen georgianischen Hauses, Aldridge Park, dem Landsitz ihres verstorbenen Gemahls. Ihr kleiner Sohn Jared hielt sich dicht neben ihr. Dieses Anwesen gehörte, genau wie alles andere, das mit dem Titel des Earls verbunden war, nun Jared, dem siebenten Earl of Aldridge.
    Schritte hallten auf dem schwarz-weißen Marmorfußboden wider und erregten ihre Aufmerksamkeit. Elizabeth sah auf und bemerkte ihre Schwägerin, Frances Holloway, die, ebenfalls ganz in Schwarz gekleidet, auf sie zukam, um sie zu begrüßen.
    Missbilligend presste Frances die Lippen aufeinander. „Ich habe dich schon vor Stunden zurückerwartet. Wo bist du gewesen?“ Sie war eine hagere Frau mit hohen Wangenknochen und einer langen, schmalen Nase. Ihre größte Tugend war ihre Willensstärke. Frances gelang es stets, die Dinge so hinzuwenden, dass sie ihrem Ziel dienten, wie schwer das auch sein mochte. Vermutlich war das der Grund, warum ihr Ehemann Mason sie geheiratet hatte.
    „Ich habe dir gesagt, dass Jared und ich ins Dorf fahren.“ Vor Monaten schon hatte Elizabeth es aufgegeben, Frances besonders höflich zu behandeln. Diese Frau mochte sie nicht, und das war schon so, seit sie Edmund einen Sohn geboren und damit Mason die Möglichkeit genommen hatte, den Titel zu erben. „Ich musste einige Einkäufe erledigen. Das hat länger gedauert als erwartet.“ In der letzten Zeit hatte sie sich nicht besonders wohl gefühlt. Da tat es nur gut, für eine Weile aus dem Haus und an der frischen Luft zu sein.
    Aber das ging Frances genauso wenig etwas an wie die Dauer ihrer Abwesenheit.
    „Jareds Lehrer hat nach ihm gesucht. Wir wollen nicht, dass er mit seinen Unterrichtsstunden ins Hintertreffen gerät.“
    Schützend legte Elizabeth ihren Arm um die schmalen Schultern ihres Sohnes. „Er wird für ein Weilchen draußen spielen. Danach kann er sich um seinen Unterricht kümmern.“
    Jared sah zu ihr auf. Seine Augen wirkten groß und dunkel. „Ich mache das jetzt, Mama. Marcus und Benny werden sowieso nicht mit mir spielen wollen.“
    „Aber …“
    Frances kam wie eine große schwarze Krähe auf sie zu, packte Jared und zerrte ihn zur Treppe. Elizabeth wollte ihr sagen, dass kleine Jungen auch noch etwas anderes tun müssen, als zu lernen, aber ihr Kopf schmerzte, und
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