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Historical Gold Band 261 (German Edition)

Historical Gold Band 261 (German Edition)

Titel: Historical Gold Band 261 (German Edition)
Autoren: Carole Mortimer , Kat Martin
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verschwand um eine Wegbiegung, und Reeses Herzschlag beruhigte sich langsam. Es überraschte ihn selbst, wie feindselig seine Gefühle für Elizabeth noch immer waren. Er war ein Mann, der sich Selbstbeherrschung gelehrt hatte, und diese Beherrschung verlor er nur selten. Er würde nicht zulassen, dass dies noch einmal geschah.
    Schwer stützte er sich auf seinen Stock, als der Schmerz in seinem Bein wieder stärker wurde als der Zorn, der ihn für einen Moment abgelenkt hatte. Dann ging er zu seiner eigenen Kutsche und kletterte hinein. Für Aldridges Witwe und ihren Sohn gab es keinen Platz in seinem Leben. Für ihn war Elizabeth tot und das schon seit acht Jahren.
    So tot wir ihr Ehemann. Für die Ehe mit ihm hatte sie Reese betrogen.
    Und das würde er ihr niemals verzeihen.
    Elizabeth lehnte sich in die Samtpolster ihrer Kutsche. Ihr Herz schlug heftig und viel zu schnell. Liebe Güte. Reese .
    Sie hatte gewusst, dass sie ihn eines Tages sehen würde. Sie hatte gebetet, dass es zu einem Zeitpunkt geschehen würde, der irgendwann in ferner Zukunft lag. Wenn sie gelernt hatte, damit umzugehen, dass er nun in dem Haus wohnte, in dem sie einst ein gemeinsames Leben hatten führen wollen.
    Liebe Güte. Reese. Es hatte eine Zeit gegeben, da war sie überzeugt gewesen, ihn niemals wiederzusehen. Es hatte Gerüchte gegeben. Reese, damals Major bei der Kavallerie, wurde nach einer Schlacht irgendwo an der Krim vermisst. Es war von seinem Tod gesprochen worden. Dann war er zurückgekehrt, und die Nachricht hatte sich in Windeseile verbreitet.
    Er war zurück in Briarwood, verwundet, und er hatte den Dienst quittiert. Nun lebte er nur ein paar Meilen von Aldridge Park entfernt. Sie hätte darauf vorbereitet sein sollen, und doch – ihn jetzt zu sehen, den Hass in seinen strahlend blauen Augen zu erkennen, verursachte ihr Schuldgefühle, und sie empfand tiefes Bedauern.
    Sie wusste, wie sehr er sie hasste. Wäre sie nicht schon vorher davon überzeugt gewesen, hätte sie es jetzt an seinem eiskalten Blick erkannt. Verachtung hatte in seiner ganzen Haltung gelegen, und sie glaubte, den Zorn in seinem sonnengebräunten Gesicht erkannt zu haben. Sie hatte ihn seit jenem Morgen vor acht Jahren nicht mehr gesehen, als er während seines Urlaubs nach Hause gekommen war und festgestellt hatte, dass sie inzwischen mit einem anderen Mann verheiratet war.
    Nicht mehr seit dem Tag, an dem er sie eine Hure genannt und gelobt hatte, dass sie eines Tages für ihre Lügen und ihren Verrat bezahlen würde.
    Und sie hatte bezahlt. An jedem einzelnen Tag seit ihrer Heirat mit Edmund Holloway. Sie hatte getan, was ihr Vater von ihr verlangt hatte, und einen Mann geheiratet, der nicht ihre eigene Wahl gewesen wäre.
    Aber sie hatte nie aufgehört, Reese zu lieben.
    Sie spürte einen Stich im Herzen. Sie dachte an seine schönen, harten Züge, so männlich, so unglaublich attraktiv. In gewisser Weise sah er noch genauso aus wie der junge Mann von zwanzig Jahren, groß und schwarzhaarig, der Körper muskulös und schlank, das Gesicht so markant.
    Und doch war er ein ganz anderer Mann. Als er ihr den Hof machte, war er ein wenig schüchtern gewesen, unsicher. Jetzt umgab ihn die Aura eines selbstbewussten Mannes. Sie erkannte es an seinem klaren Blick, an der Art und Weise, wie er sie ein wenig zu dreist gemustert hatte. In seinen Zügen lag eine Härte, die sie in seiner Jugendzeit dort nicht gesehen hatte, und eine Selbstsicherheit und eine Autorität, die ihn nur noch attraktiver erscheinen ließen.
    „Mama …?“
    Jareds leise Stimme drang durch ihre Gedanken. „Ja, Liebling?“ Sie spürte, wie sie Kopfschmerzen bekam, und rieb sich die Schläfen.
    „Wer war der Mann?“ Ihr Sohn saß ruhig auf dem Platz gegenüber, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie wusste, er hätte nichts gesagt, wenn er ihre Verzweiflung nicht gespürt hätte.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln und klopfte auf den Sitz neben sich. Jared huschte herüber, und sie legte einen Arm um seine schmalen Schultern.
    „Major Dewar ist ein alter Freund, Liebling.“ Das war eine glatte Lüge. Der Mann verachtete sie, und sie konnte ihm deswegen nicht einmal einen Vorwurf machen. „Er hat gerade den Dienst bei der Armee quittiert und ist nach Hause zurückgekehrt.“
    Jared sah sie nur an. Seine ernsten braunen Augen wirkten viel zu erfahren für ein so kleines Kind.
    Elizabeth brachte wieder ein Lächeln zustande und begann, aus dem Fenster zu zeigen, während
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