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Historical Gold Band 261 (German Edition)

Historical Gold Band 261 (German Edition)

Titel: Historical Gold Band 261 (German Edition)
Autoren: Carole Mortimer , Kat Martin
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einem hochlehnigen, reich mit Schnitzereien verzierten Stuhl am Kopf des langen Mahagonitisches im großen Speisezimmer. Elizabeth saß zu seiner Rechten auf einem der anderen sechsundzwanzig Stühle. Mason und Frances hatten zu seiner Linken Platz genommen. In dem großen Kristallkronleuchter brannten Kerzen, und die Teller waren aus feinstem Sèvres-Porzellan.
    Das Ganze war viel zu förmlich für einen schüchternen kleinen Jungen wie Jared. Aber Frances hatte darauf bestanden, denn dies war sein siebter Geburtstag, und die Sache schien Elizabeth nicht wichtig genug zu sein, um deswegen einen Streit heraufzubeschwören.
    Das Mahl war so üppig wie das Ambiente: eine reichhaltige Nudelsuppe, geröstetes Rebhuhn mit Pekannussfüllung, Hummer in Sahnesoße, verschiedene Gemüsesorten und frisch gebackenes Brot. Zum Dessert gab es Kuchen und Torten sowie Vanillepudding in der Form eines Schwans.
    Es hätte ein Pferd sein sollen, dachte Elizabeth. Pferde hatte Jared immer gemocht.
    „Also gut, Junge. Es wird Zeit, dass du deine Geschenke aufmachst.“ Mason schnippte mit den Fingern in Richtung der Diener, die an der Wand warteten. Sie eilten herbei, in den Händen Geschenke, und stellten sie vor ihrem Sohn auf den Tisch.
    Jared betrachtete die Geschenke und strahlte Elizabeth an. „Sie sind alle so schön, Mama.“ Es sah ihrem Sohn ähnlich, die Verpackung ebenso zu würdigen wie den Inhalt. Eine in silbernes Papier gewickelte Schachtel mit einer großen blauen Satinschleife stand auf einem größeren Geschenk, das in samtiges Papier gehüllt und mit einem roten Vogel verziert war. Ihr eigenes Geschenk war das kleinste, aber sehr schön in dunkelbraune Seide gewickelt, mit einem einfachen goldenen Band.
    „Welches soll ich zuerst aufmachen?“, fragte er und sah sie an.„Wie wäre es mit diesem?“ Mason schob das rote Samtpäckchen zu ihm hinüber. Der scharlachrote ausgestopfte Vogel wackelte dabei.
    Jared nahm den Vogel ab und strich mit den Fingerspitzen über dessen Federn. „Ich wünschte, er könnte noch fliegen.“
    Er war ein sanftmütiges Kind. Er liebte alle Tiere, selbst die ausgestopften.
    „Mach dein Geschenk auf, Junge.“ Mason schob die Schachtel noch näher zu ihm, und als Jared danach griff, wäre sie beinahe vom Tisch gefallen.
    Sein Lächeln verschwand. „Es … es tut mir leid, Onkel Mason.“
    „Schon gut, Junge. Ich helfe dir.“
    Elizabeth biss sich auf die Lippen, als Mason die Schachtel zu sich zog und das rote Papier abriss. Dann riss er auch die Schachtel auf und schob sie zu Jared zurück. Sie sah, dass sie mit einer ganzen Armee aus winzigen Soldatenfiguren gefüllt war.
    Jeder einzelne Holzsoldat war kunstvoll geschnitzt und wunderschön bemalt. Die halbe Armee trug die rot-weiße Uniform der Briten, während Napoleons blau Uniformierte die gegnerische Armee bildete. Das war etwas, was einem kleinen Jungen gefiel, und Jareds braune Augen leuchteten.
    Elizabeth erschauerte. Sie dachte an Reese und wie die Armee sie auseinandergebracht hatte. Sie erinnerte sich, wie er unangemeldet nach Aldridge Park gekommen war, gekleidet in seine scharlachrote Uniform, so attraktiv, dass es sie schon schmerzte, ihn nur anzusehen. Er hatte von ihrem Verrat erfahren und von ihrer überstürzten Heirat mit dem Earl. Er hatte sie eine Lügnerin genannt und eine Hure, und dann hatte er sie stehen lassen, zitternd und allein, mit gebrochenem Herzen.
    Elizabeth schüttelte sich, um das Bild zu vertreiben. Ihr Kopf begann wieder zu schmerzen, und ihr Mund fühlte sich trocken an. Sie sah zu, wie Jared das zweite Geschenk öffnete, eine wollene Jacke, die Frances ihm gekauft hatte. Er dankte ihr freundlich und griff nach dem letzten seiner Geschenke.
    Er sah sie an und lächelte. Er wusste, dieses Geschenk war von ihr.
    „Ich hoffe, es gefällt dir“, sagte sie. Sie fühlte sich schrecklich müde und hoffte nur, dass er es nicht merkte.
    Vorsichtig öffnete Jared das goldene Band, schob behutsam die braune Seide zurück und legte sie zur Seite. Dann hob er den Deckel von der Schachtel. Auf einem weichen Polster aus Seidenpapier lag ein kleines silbernes Einhorn. Es war fünf Inches hoch, hatte den Kopf gesenkt, und seine Beine schienen sich zu bewegen.
    Jared griff in die Schachtel, holte das Tier vorsichtig heraus und hielt es bewundernd hoch.
    „Ein Einhorn“, sagte er und strich über die Oberfläche, die im Schein der Kerzen glänzte. „Es ist wunderschön, Mama.“
    Jared besaß schon eine
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