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Historical Gold Band 261 (German Edition)

Historical Gold Band 261 (German Edition)

Titel: Historical Gold Band 261 (German Edition)
Autoren: Carole Mortimer , Kat Martin
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die Gefahr, in der er schwebte, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Sie war in diesem Haus nicht mehr sicher, und ihr Sohn war es ebenso wenig. Der Zeitpunkt war gekommen. Sie musste fort.
    Ohne auf die Schmerzen in ihrem Kopf zu achten, nahm sie all ihre Kraft zusammen und auch all ihren Mut, erhob sich von dem Hocker und lief zum Klingelzug, um nach Sophie zu läuten, ihrer Zofe. Sie bückte sich, um etwas unter dem Bett zu suchen, und dabei wurde ihr wieder schwindelig, doch sie fand ihre große Ledertasche und hob sie auf das Bett.
    Sophie erschien, müde und mit zerzaustem Haar. Sie unterdrückte ein Gähnen. „Sie haben nach mir geläutet, Mylady?“
    „Ich brauche deine Hilfe, Sophie. Ich gehe fort.“
    Das Mädchen sah sie aus ihren grünen Augen erstaunt an. „Jetzt? Es ist mitten in der Nacht, Mylady.“
    „Du musst nach oben gehen und Mrs Garvey wecken. Sag ihr, sie soll sich anziehen. Sag ihr, wir gehen, jetzt gleich, und sie muss eine Tasche für sich packen und eine für Jared. Sag ihr, sie soll mich unten an der Tür treffen, die zum Kutschenhaus führt.“
    Sophie begriff allmählich, dass Elizabeth es ernst meinte und es dringend war, und sie richtete sich auf. „Wie Sie wünschen, Mylady.“
    „Sobald du damit fertig bist, geh hinaus zu den Stallungen und sag Mr Hobbs Bescheid, damit er meine Kutsche vorbereitet – die kleine. Sag ihm, er soll nicht nach vorn kommen. Sag ihm, dass ich zu ihm komme.“
    Sophie machte kehrt.
    „Und erzähl sonst niemandem, dass ich fortwill!“
    Das Mädchen verstand. Obwohl sie nie etwas davon gesagt hatte, mochte auch sie Mr Holloway nicht. Sie knickste kurz und lief dann zur Tür.
    Ohne auf einen weiteren Anflug von Schwindel zu achten, machte Elizabeth sich wieder ans Packen. Als Sophie zurückkehrte, war sie in ein einfaches schwarzes Wollkleid gehüllt, hatte ihr Haar im Nacken zu einem straffen Knoten gebunden und eine schwarze Spitzenhaube fest unterm Kinn verknotet.
    „Mit den letzten Knöpfen brauche ich Hilfe“, sagte sie zu ihrer Zofe und drehte sich herum, sodass Sophie ihr Kleid schließen konnte. Sobald sie damit fertig war, griff Elizabeth nach dem Umhang, der an einem Haken neben der Tür hing, und legte ihn sich um. Dabei schwankte sie ein wenig.
    Beunruhigt lief Sophie zu ihr. „Mylady!“
    „Es geht mir gut. Versprich mir nur, dass du bis morgen früh Stillschweigen bewahrst.“
    „Natürlich. Sie können mir vertrauen. Passen Sie auf sich auf, Mylady.“
    Elizabeth lächelte. Sie war dankbar für die Loyalität des jungen Mädchens. „Ich werde aufpassen.“
    Mit der Tasche in der Hand lief sie die Dienstbotentreppe hinunter. Es dauerte nicht lange, bis sie die Tür erreichte, die zu den Stallungen führte. Mit zwei kleinen Taschen in der Hand wartete dort Mrs Garvey zusammen mit Jared, der Elizabeth aus seinen großen braunen Augen besorgt ansah.
    „Wohin fahren wir, Mama?“
    Bis zu diesem Augenblick war sie in diesem Punkt noch nicht ganz sicher gewesen. Jetzt sah sie ihren Sohn an, fühlte wieder einen Anflug von Schwindel, und dann wusste sie genau, was sie zu tun hatte.
    „Wir besuchen einen alten Freund“, sagte sie. Und sie konnte nur beten, dass der irgendwo im hintersten Winkel seines Herzens etwas bewahrt hatte, was diesen Satz rechtfertigte.

3. KAPITEL
    R eese erwachte davon, dass jemand laut an seine Tür hämmerte. Er runzelte die Stirn, schwang die Beine über die Bettkante und stemmte sich auf die Füße. Der Schmerz kehrte zurück, als er seinen dunkelblauen Hausmantel überzog.
    Verärgert griff er nach seinem Stock, marschierte quer durch seinen Schlafraum und riss die Tür auf. Davor stand Timothy Daniels.
    „Um Himmels willen, Mann! Was ist los? Wenn Sie so weitermachen, werden Sie noch das ganze Haus aufwecken!“
    Timothys flammend rotes Haar glänzte im Licht der Tranlampe, die er in der Hand hielt. „Es ist ein Notfall, Sir. Eine Dame ist gekommen. Sie ist unten, Sir. Sie sagt, sie muss mit Ihnen sprechen. Es sei eine dringende Angelegenheit.“
    „Wir haben weit nach Mitternacht. Warum zum Teufel will mich eine Frau zu dieser Zeit sprechen?“
    „Das weiß ich nicht, Sir. Aber sie ist mit ihrem Sohn gekommen, und sie scheint sehr aufgeregt zu sein.“
    Eine Ahnung stieg in ihm auf. Vor zwei Tagen hatte er Elizabeth und ihren Sohn gesehen. Aber damit konnte die Sache doch wohl kaum etwas zu tun haben. Allerdings hatte er nie zu den Menschen gehört, die an Zufälle glaubten. „Sagen Sie ihr,
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