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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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mein Vater nichts davon wissen wollte. Vor fünf Jahren ist er gestorben“
    „Gewiss wäre er jetzt außerordentlich stolz auf Sie!“ Sophie sah ihn mit ernster Miene an. „Ihre Werke sind wunderschön!“
    Ein rätselhaftes, unergründliches Funkeln stand in seinen Augen, als er zu ihr hinunterblickte. „Nicht so schön wie du“, sagte er sanft. „Oh, das tut mir leid, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen … Erzähl mir von deinen Träumen, süße Sophie. Sicher wolltest du nicht immer Näherin werden?“
    „Ich bin erste Näherin“, erwiderte sie, wie, um sich zu rechtfertigen. „Und ich tue, was ich am besten kann.“
    „Aber du hast nie etwas anderes ausprobiert“, meinte er. „Und du hast deine Hoffnungen und Träume aufgegeben, damit dein Vater seine Stellung behalten konnte.“
    „Das ist nicht wahr! Ich betrachte die Arbeit im Palast nicht als Opfer, das ich für meinen Vater erbracht habe. Und ich habe auch keine unerfüllten Hoffnungen und Träume!“
    „Nun, ich schon!“, sagte er.
    Sie blickte ihn erstaunt an. „Wie bitte?“
    Er fasste sie ums Handgelenk und zog sie behutsam näher. „Süße Sophie, ich träume davon, dass du mir nur noch einen Kuss schenkst.“
    Gewiss lag es an der warmen Pariser Nacht. An den Musikern, die in den Terrassengärten gespielt hatten. Und an den flackernden Lichtern, die man rundherum um die Bäume für die Hochzeit aufgestellt hatte, dem Duft der frühen Rosen, es lag …
    Es liegt an Jacques, du Närrin, schalt sie sich stumm, ganz allein an Jacques. Wenn er sich vorgenommen hatte, sie zu verführen, hätte er keinen besseren Zeitpunkt oder Ort auswählen können. Genaugenommen hatte er auch nichts gegen ihren Willen getan. Kaum dass seine Lippen die ihren berührten und seine geschickten Hände die weichen Rundungen ihrer Brüste erkundeten, war sie verloren gewesen. Mit Haut und Haar.
    „Sag mir“, sagte er. „Sag mir sofort, wenn ich aufhören soll, Sophie.“
    Aber nicht einen einzigen Augenblick hatte sie sich aus seinen starken Armen lösen wollen. Sie genoss es, den frischen Duft seiner Haut einzuatmen, während seine Lippen sie süß liebkosten und erforschten. Verlangen – pures Verlangen – loderte in ihr auf, entflammte jede Faser ihres Körpers, erweckte sie zum Leben und ließ sie die allumfassende Macht ihrer brennenden Leidenschaft spüren. Als er mit den Fingern unter dem Kleid nach ihren Brustknospen tastete und sie neckte, glaubte sie, vor Begierde dahinschmelzen zu müssen. Haltsuchend schlang sie die Arme um seine Schultern und hielt sich an ihm fest. „Jacques.“
    Wieder sah er sie mit ernsten Augen an. „Noch ist Zeit. Ich werde dich nach Hause bringen, sobald du es sagst. Du musst dich mir nicht verpflichtet fühlen, Sophie; wenn du das nicht willst, höre ich auf.“
    „Aber ich möchte nicht, dass du aufhörst“, wisperte sie. „Und Jacques, das hat nichts mit … Verpflichtung zu tun. Es geht hier allein um dich und mich – und das Leben! Ich bin es leid, immer vernünftig und verantwortungsbewusst zu handeln, immer das Richtige zu tun. Ich möchte einmal etwas Verbotenes tun, nur einmal, mit dir, heute Nacht!“
    „Bist du dir sicher?“, fragte er schwer atmend. Seine Hände schlossen sich fester um sie.
    „Ganz sicher!“ Sie blinzelte, weil plötzlichen Selbstzweifel in ihr aufwallten. „Das heißt, falls du mich überhaupt willst …“
    „Oh, Sophie.“ Er presste sie so fest an sich, dass sie sich unvermittelt der Härte seiner Erregung bewusst wurde. Überrascht hob sie den Blick, ihre Augen weiteten sich.
    „Da“, sagte Jacques der Maler leise, „hast du deine Antwort.“
    Unvermittelt wurde sie von einer überwältigenden Sehnsucht erfasst. Schauer der Begierde jagten über ihren Körper, als er die Hände sanft über ihren Nacken wandern ließ, hinunter über ihren Rücken zu ihren Hüften. „Stell dir vor, die heutige Nacht ist ein Traum“, raunte er. „Es gibt nur dich und mich. Keine Pflichten, um die wir uns kümmern müssen; niemanden, an den wir denken müssen, außer an uns.“ Er ließ seine seidigen Lippen über ihren Mund streifen. „In einem Traum ist alles möglich.“
    Im Dämmerlicht geleitete er sie fort von der Menschenmenge zu einem abgelegenen Pavillon, der an einem Pfad abseits der Hauptwege stand. Er schloss die Tür und zog sie an sich. Ein Kuss – ein inniger, leidenschaftlicher Kuss – und sie war ihm erlegen, ließ sich tiefer und immer tiefer in einen
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