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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc
Autoren: kram
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Euren Gefühlen gefragt zu haben. Ich wollte nur wissen, ob es wirklich notwendig gewesen ist, Tilden umzubringen."
    „Es ging um die Entscheidung: Sein Leben oder unseres."
    Lange Zeit sah Elizabeth diesem anmaßenden, irischen Gesetzlosen ins Gesicht, der so viel Unruhe verursacht hatte. Viel zu lange schon war der Blackhearted O'Neil das Gesprächsthema in sämtlichen Ballsälen und Salons in ganz England gewesen. Nachdem er jetzt sauber gewaschen und manierlich gekleidet war, konnte die Königin die Gründe für seine Be-rühmtheit verstehen. Er verfügte tatsächlich über eine überwältigende Ausstrahlung.
    Sie wandte sich von Rory ab. „Wäre es möglich, mein guter Lord Dunstan, dass Ihr Euch geirrt habt in Eurer Annahme, die Iren würden sich problemlos unterwerfen lassen? Es hat doch ganz den Anschein, als ob die bisherigen Versuche in dieser Richtung eher das Gegenteil bewirkten. Vielleicht ist es an der Zeit, eine andere Taktik auszuprobieren."
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ging mehrmals in dem Gemach hin und her.
    Es herrschte gespannte Stille, und als Elizabeth schließlich vor Rory stehen blieb, hielten alle Anwesenden unwillkürlich den Atem an.

    Die Königin zeigte mit dem Finger auf Rory. „Ich habe beschlossen, Rory O'Neil, Euch die Freiheit zu schenken!"
    Sekundenlang war Rory sprachlos. Schließlich kniete er vor Elizabeth nieder und stieß mit rauer Stimme hervor: „Danke, Majestät. Ich stehe tief in Eurer Schuld."
    „Das will ich meinen", bemerkte Elizabeth ungerührt und wandte sich dann direkt an Conor. Ihr gefiel der Ausdruck des Erstaunens in seinem hübschen Gesicht. „Und Ihr, Conor O'Neil, habt mein Interesse geweckt. Ich wünsche, Euch ständig um mich zu haben."
    „Hier? Bei Euch? In England?"
    Endlich erhellte ein Lächeln die Züge der Königin. „Ja, an meiner Seite. Ihr werdet mir alles über Euer Land und Euer Volk erzählen. Ihr werdet mein Ratgeber in allen Fragen sein, die Irland betreffen. Und Ihr werdet eng mit Lord Dunstan zusammenarbeiten." Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, dass Dunstan verstört aufblickte. Diese Wendung der Ereignisse entsprach sicherlich nicht seinen Vorstellungen, doch er würde beizeiten lernen, sie zu akzeptieren.
    „Aber zunächst, Conor O'Neil", fuhr Elizabeth fort, „werdet Ihr nach Hause zurückkehren, zusammen mit Eurem Bruder. Ihr werdet dort Eure Angelegenheiten regeln und Euch auf das Leben am englischen Königshof vorbereiten."
    Conor verneigte sich. „Wie Ihr wünscht, Majestät." Er konnte sich lebhaft die Reaktion seines Vaters ausmalen, wenn dieser die neuesten Nachrichten erhielt. Sein ganzes Leben lang hatte Gavin O'Neil davon geträumt, dass sein Volk einen eigenen Vertreter bei Hofe haben würde.
    Doch für Conor bedeutete diese Entwicklung, dass er alles hinter sich lassen musste, was ihm lieb und vertraut war - für ein Leben mit Menschen wie Lynley Dunstan, die alles tun würden, um ihre Ränkespiele gegen ihn zu gewinnen.
    Gehorsam beugte er sich über Elizabeths ausgestreckte Hand, um einen angedeuteten Kuss darauf zu hauchen. Dabei kam ihm ein weiterer Gedanke. Die Königin würde ihn um sich dulden und ihn benutzen, solange er ihr Freude bereitete. Wenn ihr Interesse irgendwann nachließ, würde sie Conor fallen lassen, ohne auch nur noch einen einzigen Gedanken an ihn zu verschwenden.
    Doch im Moment war sie restlos zufrieden mit ihm und strahlte ihn an, bevor sie ihre Aufmerksamkeit AnnaClaire zuwandte. „Und dann wäre da noch das Problem dieser ei-genwilligen jungen Frau zu lösen."
    AnnaClaire errötete.
    „Was soll ich nur mit Euch machen? Ihr habt mich davon überzeugt, dass Ihr tatsächlich wie geblendet seid von Eurer Liebe. Stimmt Ihr mit mir überein?"
    AnnaClaire nickte. Ihr Herz hämmerte plötzlich wie wild. War es möglich, dass die Königin ihr ihren größten Wunsch erfüllte? Ein verträumter Ausdruck trat in ihre Augen, als sie sich vorstellte, wie sie zurück nach Ballinarin fuhr mit Rory an ihrer Seite. Sie würden wie leibliche Eltern für Innis sorgen und ihm helfen, zu einem ehrenhaften, starken Mann heranzuwachsen.
    Sie verstieg sich sogar zu der Phantasie, einen Tages eigene Kinder zu haben, und wartete ungeduldig darauf, dass die Königin ihren Segen zu der Verbindung mit Rory gab.
    „Ich habe Euch ja bereits gesagt, was ich von arrangierten Ehen halte", sprach diese jetzt weiter. „Aber in manchen Fällen ist so eine Vernunftheirat eine gute Sache. Ich glaube, dass
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