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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc
Autoren: kram
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verstecken?" wollte Innis wissen, als sie auf dem Kutschbock saßen.
    „Ich weiß, es klingt verrückt", erwiderte AnnaClaire, „aber es ist der einzige Ort auf der Welt, wo sie Rory niemals vermuten würden."
    „Wo ist dieser Ort?"

    „Im Palast der Königin. Mein Vater hat einige Gemächer in Green wich Palace."
    „Ah, da seid Ihr ja, Conor O'Neil." Die Königin wandte sich von ihrem Spiegelbild ab und scheuchte ihre Zofe mit einer Handbewegung davon.
    Sobald sie und Conor allein waren, deutete sie auf ein silbernes Tablett, auf dem eine Karaffe und zwei silberne Kelche standen. „Ich werde ein wenig Ale trinken, und Ihr dürft mir dabei Gesellschaft leisten."
    „Danke, Majestät. Ihr seid sehr gütig." Conor verneigte sich tief, bevor er die Kelche füllte und einen davon Elizabeth reichte.
    Sie durchquerte den Raum und setzte sich. Jetzt deutete sie auf den Stuhl neben ihrem und sagte: „K ommt her zu mir. Nehmt Platz, und erzählt mir mehr über Euch und Eure Familie.
    Ich will noch mehr hören über das verborgene Königreich, über Euer Ballinarin. Was für ein wunderbarer, klangvoller Name!"
    Conor schenkte ihr ein Lächeln, von dem er wusste, dass er die Königin damit innerlich berühren würde. „Ihr würdet es lieben, Majestät. Meiner Heimat ist eine gewisse Wildheit zu Eigen. Der Himmel ist so blau, dass er mit der Schönheit Eurer Augen konkurrieren könnte.
    Und ein großer Teil des Landes ist grüner als die Smaragde um Euren Hals."
    „Ach." Die Königin berührte das Kollier. „Ihr wisst schöne Edelsteine zu schätzen?"
    „Ja. Und schöne Frauen."
    Sie hatte das Gefühl, tatsächlich leicht zu erröten. Dieser irische Naturbursche hatte etwas Unwiderstehliches an sich. „Lebt ihr wie die Barbaren?"
    Conor lächelte flüchtig. „Unser Haus auf Ballinarin ist na türlich verglichen mit Eurem Palast hier in Greenwich einfach. Aber unsere Köchin bereitet himmlisch schmeckenden Lachs zu. Und ihre Pasteten sind Wunderwerke." Er streckte die langen Beine aus und gab sich genüsslich der Wärme, dem Ale und der aufregenden Gegenwart seiner königlichen Gastgeberin hin.
    „Außerdem", fügte er hinzu, „sind unsere Dienstboten treu, unsere Pächter sehr arbeitsam.
    Unser Volk besteht aus guten, gottesfürchtigen Männern und Frauen, die nichts weiter wollen, als in Frieden zu leben und zu lieben und sowohl Gott als auch ihrer Königin zu dienen."
    Elizabeth warf den Kopf zurück und lachte fröhlich. „Diese wunderschönen Formulierungen, Conor O'Neil, fließen Euch so leicht und weich von den Lippen wie süßer Honig." Sie wurde wieder ernst und studierte nachdenklich seine Gesichtszüge, bemerkte den ruhigen, unerschrockenen Ausdruck seiner Augen und ein nur eben erkennbares amüsiertes Lächeln um seine Mundwinkel. Er war in der Tat ein ganz besonders gut aussehender Mann!
    Elizabeth schüttelte den Kopf, als könnte sie selbst nicht glauben, was ihr plötzlich auf der Zunge lag.
    „Majestät, was habt Ihr denn auf einmal? Ihr seht etwas verwirrt aus."
    Sie leerte ihr Glas und stellte es ab. „Ich bin mir nicht sicher, Conor O'Neil, ob es etwas mit Eurem Charme zu tun hat oder mit meinem flatterhaften Herzen. Ich habe auf jeden Fall beschlossen, Euren Bruder noch einmal hierher zu mir bringen zu lassen. Falls er mich von seiner Aufrichtigkeit überzeugen kann ..." Sie zuckte die Schultern. „Wer weiß ..."
    Die Königin klingelte nach ihrer Zofe, und Conor erhob sich. Die Privataudienz war beendet, und noch schien allzu große Hoffnung verfrüht. Aber er musste die ganze Zeit daran denken, welches Vertrauen seine Familie in ihn setzte und wie verzweifelt er sich wünschte, seinen Bruder weit fort von diesem grauenhaften Kerker bringen zu können.
    Das hier war ihre letzte und vielleicht sogar beste Chance auf Freiheit.

21. KAPITEL
    „Was meinst du damit: Der Gefangene ist fort?"
    Der arme Soldat, der dazu ausersehen worden war, der Königin die Nachricht zu überbringen, wurde blass bei dem Wutausbruch der Monarchin. „Ich weiß nur, dass seine Zelle leer war, als sie überprüft wurde, Majestät", erklärte er mit bebender Stimme.
    Er blickte unglücklich auf seine Stiefelspitzen und wünschte, er könnte fliehen oder zumindest in einer Fußbodenspalte versinken. „Und da ist noch etwas, Eure Hoheit."
    „Nämlich? Ist der Kerker etwa leer? Hat womöglich eine Armee irischer Rebellen das Fleet-Gefängnis gestürmt, um ihren Helden zu befreien?"
    „Nein, Majestät. Aber es wurde
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