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Hiske Aalken 01 - Die Lebenspflückerin

Hiske Aalken 01 - Die Lebenspflückerin

Titel: Hiske Aalken 01 - Die Lebenspflückerin
Autoren: Regine Kölpin
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und gewirkt.
    Ostfriesland war durch die geografische Lage vom Kaiserreich abgeschnitten, konnte nur auf dem Meerweg oder etwa zwei Monate im Sommer über die Moore erreicht werden. Die Herrlichkeit Gödens war über den Wasserweg über die Jade und das Schwarze Brack zu erreichen.
    In der Herrlichkeit Gödens herrschte 1545 Hebrich von Knyphausen, Witwe von Haro von Oldersum. Sie musste als amtierende Häuptlingsfrau, ähnlich wie die damalige Gräfin Anna von Oldenburg, die Ostfriesland vorstand, ihren Kindern das Erbe sichern und sich gegen äußere Einflüsse verteidigen. Hebrich hatte 1540 dem aus Münster entflohenen Hinrich Krechting (ehemaliger Kanzler des Täuferanführers Jan van Leyden aus Münster) und seinem Neffen Wolter Schemering, die überall im Reich »vogelfrey« waren, Zuflucht in der Herrlichkeit gewährt. Sie konnte von dem Wissen der beiden Männer, die als einzige Juristen in der Herrlichkeit ansässig waren, profitieren. Beide Männer sind zum reformierten Glauben gewechselt, damit sie unbehelligt wirken konnten. Man sagt den damaligen Herrschenden in Gödens aber auch nach, dass sie grundsätzlich mit den Täufergemeinden sympathisierten.
    Mit dem Abschluss eines Vergleichs zwischen der Herrlichkeit Gödens und der Gräfin Anna von Oldenburg konnten 1544 die Eindeichungen am Schwarzen Brack beginnen. Hebrich von Knyphausen holte mithilfe der Kontakte von Krechting und Schemering die Mennoniten aus Holland nach Gödens. Die Herrlichkeit brauchte Infrastruktur und Arbeitskräfte, die Mennoniten eine Zuflucht, da sie durch den Erlass des Kaisers in Holland um ihr Leben fürchten mussten. Die Mennoniten brachten allesamt auch Handwerk mit in die Herrlichkeit, sodass das Land auflebte. Das neu angelegte Siel wurde die Keimzelle von Neustadtgödens, dem einzigen Ort in ganz Deutschland, der von Täufern gegründet wurde.
    Die Hexenverfolgung war zu der Zeit in Ostfriesland verbreitet, in der Herrlichkeit Gödens gab es aber 1545 nur eine einzige Frau, die der Zauberei angeklagt war und wieder freigesprochen wurde, was ich mir in dem Roman zunutze gemacht habe.
    Neustadtgödens erreichte in den nächsten hundert Jahren große Bedeutung als Handelsort, verarmte aber im 17. Jahrhundert, nachdem ein Damm gebaut wurde, der das Schwarze Brack vom Meer abschnitt.

Danksagungen
    Dieser Roman beinhaltet eine langjährige Recherche und den Kontakt zu vielen Menschen, mit denen ich unglaublich wertvolle Gespräche hatte.
    Anstoß zu dieser Romantrilogie gab mir Stefan Horschitz vom Museum im Landrichterhaus Neustadtgödens, der mich auf die Brisanz der Geschichte in der Herrlichkeit Gödens im 16. Jahrhundert hingewiesen hat. Im Laufe der folgenden drei Jahre habe ich mich durch die Zeit, durch die Religionsgeschichte Ostfrieslands, gearbeitet und bin dabei auf Dinge gestoßen, die ich nicht erwartet hatte.
    Ich habe sehr viel Literatur vom Landrichterhaus erhalten, tolle Gespräche geführt, ein Dankeschön an Herrn Horschitz.
    Weiter danke ich Michael Clemens. Er hat mich in vielen Mails und Gesprächen bei dem Roman begleitet, mich mit viel Insiderwissen über etliche Dinge aufgeklärt und war mir eine unschätzbare Hilfe; es gibt wohl kaum jemanden, der sich mit der Geschichte der Täufer so auskennt wie er. Ohne ihn hätte ich es nicht geschafft, viele Details der damaligen Zeit so darzustellen.
    Auch Michael Steinert vom Küstenmuseum war mir wieder eine unschätzbare Hilfe, vor allem, wenn es um die Seeschifffahrt ging.
    Und natürlich die Gemeindebibliothek Sande mit Ilka Schultze, die mich unermüdlich mit Recherchematerial versorgt hat und immer ein offenes Ohr hatte, wenn ich es mal brauchte.
    Gitta und Udo Franken danke ich fürs Gegenlesen. Ich weiß, was für eine Heidenarbeit ihr euch gemacht habt!!! Dem ganzen Dreebladd danke ich für die tolle musikalische Inspiration und für die schon jahrelange so vertrauensvolle Zusammenarbeit, die hoffentlich so weitergeht.
    Das Gleiche gilt für Chris Laser, die mich seit Jahren grandios als tolle Freundin unterstützt.
    Meiner Familie wie immer ein Extralob. Karen, die mir mit ihrem Hebammenwissen zur Seite stand, meinen anderen Kindern für die Unterstützung, wenn ich mal wieder gedanklich im 16. Jahrhundert weilte, meinen Eltern und meinem Mann Frank, der mich immer und immer wieder in jeder Hinsicht unterstützt.
    Und was wäre eine Schriftstellerin ohne eine gute Lektorin: Danke an Nicola Härms für eine wieder tolle Zusammenarbeit.
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