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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe
Autoren: Peter Postert
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dich etwas fragen.“
    Sie wandte sich wieder an M.
    „Hast du mich zufällig getroffen oder mich schon länger im Visier? Wie bist du auf mich gekommen? Woher wusstest du, dass ich genau dafür empfänglich bin?“
    M. antwortete nicht sofort.
    „Es ist schwierig zu beschreiben. Es ist nicht zufällig, ich glaube nicht an Zufälle. Aber es ist so, dass ich es in dir gelesen habe. Ich wusste, dass du so bist. Ich kann nicht sagen, woher ich das weiß. Ich weiß es einfach. Ich kann es in dir sehen, dass du es tief in dir hast.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    Lena schien ratlos. Wie konnte er wissen, dass tief in ihr der Wunsch nach Fallenlassen und Aufgefangen-werden vorhanden war und nur auf den Mann wartete, der ihn ihr erfüllen konnte?
    „Ich sage doch, ich kann es dir nicht erklären. Ich hab es in deinen Augen gesehen, dass es so ist. Und nur das ist wichtig. Es ist in dir und ich habe es gesehen. Und ich fange dich immer auf. Ich weiß jetzt, dass du es weißt. Dass dieses Gefühl bei dir angekommen ist. Ich habe dich auf harten Proben gestellt. Und du hast sie alle bestanden. Ich hatte Unrecht. Dubist bereit. Und das unterschätze ich nicht mehr.“
    „Du meinst, die Tatsache allein ist wichtig. Und nicht, wie es dazu gekommen ist?“
    „Es ist wichtig, dass du mir vertraust. Dann kann ich dir alles geben.“
    Lenas Stimme klang fest:
    „Du hast mich und du hast mein Vertrauen.“
    „Etwas Schöneres kann es für mich nicht geben. Dein Geschenk ist für mich besonders und gut aufgehoben. Das ist mein Versprechen, Lena.“
    Lena fühlte sich nun sicher wie in einer Bastion. Beschützt und behütet. Was auch immer kommen würde, ihr konnte nichts passieren. Er passte auf sie auf und er wusste sein Geschenk anzunehmen und zu würdigen. Sie war glücklich.
    Das Taxi hielt. Die fünfzehnminütige Fahrt war schweigend verlaufen. Lena genoss seine Worte und das Gefühl, das er ihr gab. M. hatte den Eindruck, dass sich letzte Zweifel verflüchtigt hatten. Sie war bereit.
    Als das Taxi hielt, sagte M.:
    „Wir sind da. Du hast gesagt, dass du bereit bist. Ich weiß es jetzt auch. Ich helfe dir, auszusteigen. Die Augenbinde darfst du noch nicht abnehmen, es ist aber nicht mehr lange. Du kannst mir auch jetzt vertrauen. Ich werde dir helfen.“
    „Ich kann warten. Auch jetzt noch.“
    Lena wartete, bis M. ausgestiegen und um das Taxi herumgelaufen war. Er öffnete die Tür und reichte ihr seine Hand. Sie ergriff sie, vorsichtig suchte sie mit ihren Füßen den Boden. Er half ihr, ohne Havarie aus dem Taxi auszusteigen, mit verbundenen Augen wahrlich nicht einfach. Er strich ihr das Kleid glatt, hakte sie unter und ging auf den Eingang zu. Die Tür wurde geöffnet und er ging mit normalem Tempo durch die Räumlichkeiten zur Rezeption. Er schien keine Rücksichtdarauf zu nehmen, dass Lena nicht sehen konnte, und sie versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Nach etwa 30 Schritten hielt er an.
    „Bleib bitte hier stehen, ich muss eben etwas klären.“
    Lena hörte ihn flüstern. Eine Frauenstimme stand ihm gedämpft Rede und Antwort. Es war ihr sehr unangenehm, dort zu stehen, nichts sehen zu können, und womöglich von Menschen betrachtet zu werden, die sie kannte. Aber sie spürte auch die Sicherheit, die ihr M. vermittelte. Sie hörte ihn, er war in der Nähe und noch wichtiger, er war ihr nah. Es dauerte eine ganze Weile, bis Lena hörte, dass M. zu ihr zurückkam.
    „Weißt du eigentlich, was für einen atemberaubenden Anblick du bietest? Das blaue Kleid ist ein Genuss, du siehst hinreißend darin aus. Zu deinem Duft, den du heute aufgelegt hast, gesellt sich der Duft deines Saftes, der aus dir geflossen ist, als du dich gestreichelt hast, und der immer noch an deinen Fingern klebt. Man muss dir aber recht nahe kommen, um genau diesen Duft auszumachen.“
    M. machte eine kleine Pause.
    „Ich muss dich nochmal einen Moment alleine lassen. Ich muss eben schauen, ob alles in Ordnung ist.“
    „Wie lange wird es dauern?“
    „Bis ich zurückkomme.“
    M.s Vorliebe für Unverbindlichkeit hatte sich nicht verändert.
    Kurz bevor er ging, strich er ihr mit den Fingerspitzen über die Brust, verweilte kurz und kniff sie plötzlich und unvermittelt in beide Brustwarzen. Der Schmerz war so kurz, dass Lena nur kurz und scharf die Luft einsog. Seine Aktion verfehlte ihre Wirkung nicht. Ihre Nippel wurden hart, zusätzlich wurden ihre Wangen rot, ihre Erregung stieg wieder.
    „Beweg dich nicht. Nicht, bis ich wieder
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