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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe
Autoren: Peter Postert
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ob ich dieses Gefühl je wieder haben werde. Ob ich mich jemals wieder darauf einlassen kann? Ob ich darauf vertrauen kann, dass du mich auffängst. Ein Teil von mir möchte es können, ein anderer Teil von mir weiß nicht, ob ich das will. Kannst du das verstehen?“
    „Ja, ich kann es verstehen. Sogar sehr gut. Meine Hoffnung ist, dass du jetzt nicht vorschnell nur die Situation oder das Wissen darum zur Urteilsfindung heranziehst, sondern deinem Gefühl vertraust. So, wie du es bisher getan hast. Du hastdich auf mich eingelassen, ungeachtet aller Konsequenzen, ohne mich zu sehen, ohne mich zu kennen. Jetzt siehst du mich, jetzt kennst du mich näher –jetzt liegt es an dir, deinem Herzen zu vertrauen.
    Wirf alles in die Waagschale. Alles Positive und alles Negative. Und dann überlege dir, was du willst und was du kannst. Für dich.“
    Seine Worte waren warm und doch neutral. Und wohlgewählt. Er überließ ihr die Entscheidung. Streng genommen hatte er ja jetzt keine andere Wahl. Aber das Bild, was Lena immer im Kopf hatte, wie in jeder neuen Szene, die er ihr präsentierte. Es war ihre Entscheidung.
    Sie fühlte etwas von dem Gefühl zurückkehren, das sie die letzten Tage getragen hatte. Sie war immer noch nackt. Immer noch kniend mit gefesselten Händen auf dem Bett. Und doch war sie ihm überlegen. Denn von ihrer Antwort hing alles ab.
    „Beweis es mir. Jetzt. Zeige mir, dass ich dir nach wie vor trauen kann. Gib es mir wieder, dieses Gefühl. Wenn du es kannst.“
    Stolz war in Lenas Worten, auch eine Sehnsucht, ein Gefühl von Hoffnung. Sie wollte es wieder haben, dieses Gefühl, oder endlich wirklich aus dem Traum erwachen. Paul konnte es in ihrem Gesicht lesen. Die Ernsthaftigkeit ihrer Worte, ihre Hoffnung, ihre Sehnsucht. Und es war genau der Augenblick, der alles entscheidet. Der Moment, der für ihre Zukunft richtungsweisend sein konnte. Von ihm hing es ab. Von seiner Antwort, seiner Reaktion. Das wusste er, das wusste auch Lena.
    Er schaute sie an. Blickte direkt in ihre Seele. Er hob seine Hand, legte sie auf ihre Wange, hielt sie dort für einen Moment. Lena legte ihren Kopf dagegen, schmiegte sich an seine Finger, seinen Handballen. Er hielt sie, für einen Moment.
    Dann strich er langsam mit seiner Hand etwas tiefer. Über ihr Kinn, dann zu ihrem Hals. Die Hand legte sich auf ihre Kehle, schwer und mit Macht, aber nur einen winzigen Augenblick. Nur um ihr zu zeigen, wie stark er war, wie wenig Kraft es ihn kosten würde, sie richtig spüren zu lassen, wozu er im Stande wäre. Diesen einen winzigen Moment.
    Dann glitt die Hand tiefer. Es war so, als reckten sich ihre Brustwarzen seiner Hand entgegen, so hart und lustvoll standen sie ab. Er berührte beide Nippel mit der Rückseite seiner Hand mit einer leichten Berührung. Doch dieser kleine Kontakt reichte aus, um aus erregten Brustwarzen steinharte zu machen und Lena ein kehliges Seufzen zu entlocken. Seine Hand blieb aber nicht dort, wo sie ihr Lust bereitete. Sie ging auf die Reise. Von ihren Brüsten die feine Linie mittig den Bauch hinunter. Beim Hinuntergleiten zuckten Lenas Bauchmuskeln leicht, was Paul allerdings nicht veranlasste, dort zu verweilen. Schließlich legte sich seine Hand dicht neben ihrer Scham auf den Oberschenkel. Sein Kopf näherte sich ihrem. Zwanzig Zentimeter vor ihrem Gesicht schaute er ihr direkt ins Gesicht, suchte mit seinem Blick ihre Augen.
    „Ich weiß, wie ich dich körperlich erregen kann. ICH weiß, was ich tun muss, damit du alles tust, was ich will. Ich will aber mehr. Ich will deinen Körper, aber nicht nur. Ich will deine Seele ficken. Ich möchte, dass du dich hingibst, weil du es willst. Nicht weil ich dich errege. Weil du weißt, dass es diese besondere Lust ist, die ich dir gebe. Die ich dir nur geben kann, weil du es mir gestattest. DU bist besonders, du machst es besonders. Eine Königin, die sich bewusst verschenkt. Nicht eine Königin, meine Königin, und du hast mich ausgewählt, indem du dich an mich gedrückt hast. Als ich dich gerochen habe, gefühlt habe, da wusste ich es. Egal, wie es dazu gekommen ist, das ist nicht mehr wichtig. Zumindest istes das für mich nicht mehr. Ich kontrolliere dich nicht, nicht deine Gefühle, nicht deine Entscheidungen. Die triffst du für dich alleine. Du hast dich mir geschenkt. Erst ab dem Moment konnte ich dich nehmen.“
    Einen Augenblick suchte Paul nach den richtigen Worten.
    „Für mich bedeutet es einfach alles, dass du dich selber mir zum
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