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Hindernisse zum Glück (German Edition)

Hindernisse zum Glück (German Edition)

Titel: Hindernisse zum Glück (German Edition)
Autoren: Barbara Behrend
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das Spülbecken gelehnt vor seine Angestellten und verkündete: „ Marie hat gestern gekündigt! Sie ist ausgezogen! Ich werde heute beim Arbeitsamt anrufen, dass wir so schne ll wie möglich Ersatz bekommen!“
    Alle Augen starrten ihn gebannt an, als würden sie in seinem Gesicht nach einem Z eichen von Traurigkeit suchen. Doch er ließ sich nichts anmerken.
    „ Ich schlage vor, wir fangen mit der normalen Tagesordnu ng an! Ilona assistiert Paul und Sandra hilft mir bei den Pferden! Thomas, du kümmerst dich heute bitte um den Zaun an der hinteren Koppel. D er Strom fließt nicht richtig durch!“
    Ilona, Thomas und Sandra sprangen auf und gingen nach draußen. Nur Paul blieb und sah seinen Chef ernst an.
    „ Hat s ie dir gesagt, dass sie es war?“ wollte Paul wissen.
    „ Nein, sie hat es bis jetzt nicht zugegeben! Aber das s das Doping in dieser Dose war und das s sie aus freien Stücken gekündigt hat , ist mir Beweis genug! Ich lasse mich nicht an der Nase herumführe n! Von niemandem! Ist das klar?“ Johann sagte das drohend zu Paul.
    „ Ja , Johann ! Aber wo ist die Dose jetzt? “
    „ Bei Max, warum? “
    „ Weil ich dir beweisen will, dass sie es nicht war! Ich schicke die Dose in ein Kriminallabor!“ sagte Paul entschieden.
    „ Und was soll das bringen? H ör auf! Die Sache ist erledigt!“ sagte Johann verbittert.
    „Ach wirklich?“ Paul sah ihn skeptisch an, erhob sich und ging nach draußen. Dieser Paul! Wieso durchschaute er ihn immer? Er hatte sich doch wirklich nicht s anmerken lassen. D och hatte dieser junge Kerl wieder gespürt, das Johann innerlich total aufgewühlt und zerrissen war! Johann wurde ein bisschen sauer auf ihn. Wieso mischte er sich wieder ein? Was sollte schon dabei herauskommen? Sicher hatte Marie ihn in der letzten Nacht angerufen und sich bei ihm ausgeheult! Paul, der Witwen- und Waisentröster!
     
    Die Stimmung auf dem Hof war in den nächsten Tagen sehr angespannt. Johann schlief nachts so gut wie nicht mehr. W enn er es auch nicht öffentlich zugeben wollte, er vermisste Marie und er fühlte sich so einsam wie niemals zuvor in seinem Leben. Nach außen hin spielte er den knallharten Chef, der ohne mit der Wimper zu zucken seine Angestellte gefeuert hatte, obwohl er sie geliebt hatte. In seinem Inneren sah es anders aus. Natürlich wusste er nicht, wie er weiter hätte mit ihr leben sollen, unter diesen Umständen . A ber vielleicht wäre es besser ausgegangen, wenn er sie auf eine andere Weise darauf angesprochen hätte? Vielleicht hätte sie es ehrlich zugegeben, wenn er einfühlsamer gewesen wäre? Er hätte ihr verzeihen können und sie wäre noch hier!
     
    Da er so schnell keinen Ersatz für Marie bekommen hatte, nahm er zwei Wochen später Sandra mit auf eine Verkaufsschau. Thomas und Ilona mussten die Arbeit auf dem Hof machen. Das ganze Wochenende spielte er vor allen Leuten den immer gut gelaunten Johann Buchenland. Er s türzte sich in Arbeit wo es nur ging und verkroch sich abends alleine in seinen Lkw. Nebenbei kaufte er zwei Pferde - vier und fünfjährige Stuten, die Paul reiten sollte.
     
    Am Sonntagnachmittag traf er auf John MacDonalds, der mit seiner Frau gekommen war , um Pferde anzusehen und eventuell zu kaufen.
    John nahm Johann zur Seite und fragte: „ Sag mal, warum hast du deine beste Arbeitskraft gehen lassen? “
    „Was? Wen meinst du?“ Johann ahnte es schon.
    „ Na Marie Heisel ! Sie arbeitet bei mir, falls es dich interessiert! Eigentlich dachte ich, ihr wärt ein Paar!“
    Johann wurde sauer über Johns Neugier und an tworte te schnippisch : „ Wir haben uns getren nt! Ich wünsche ihr alles Gute!“ Er drehte sich auf dem Absatz um und ließ John stehen.
    Johann lief geradewegs zu Paul in den Stall und nahm ihn zu einem Gespräch unter vier Augen mit vor die Tür.
    „ Wusstest du, dass Marie bei John arbeitet?“ fuhr er seinen Bereiter an.
    „ Ja, aber ich dachte, d ass es dich nicht interessiert!“ sagte Paul kühl.
    Johann zuckte zusammen, weil ihm bewusst wurde, wie sehr er Paul eben angefahr en hatte und meinte kleinlaut: „ Tut es auch nicht, ich wollte nur fragen, ob du es weißt! “
    „Ach wirklich?“ meinte Paul vielsagend und ließ Johann stehen.
     
    Wenige Wochen später hatte Johann sich in sein Büro im Haus zurückgezogen , um für ihn unangenehme Buchhaltungsarbeiten zu erledigen.
    Michelle war offensichtlich nicht da, aber er fragte schon lange nicht mehr nach ihr! Alma verwöhnte ihn mit lauter
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