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Hindernisse zum Glück (German Edition)

Hindernisse zum Glück (German Edition)

Titel: Hindernisse zum Glück (German Edition)
Autoren: Barbara Behrend
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zu Besuch. Die Frauen und Kinder habe ich zum Einkaufen geschickt und mir gedacht, ich fahre raus und sehe nach, was mein alter Kumpel Johann macht!“ Er schaute skeptisch auf das Schmuckkästchen, das Johann versuchte in sei ner linken Hand zu verstecken. „ Du bist doch nicht rückfällig geworden?“ Karl-Heinz spielte auf Michelle an.
    „ Nein , nein! Ehm… Das ist für Marie!“ Karl-Heinz war der Einzige, dem er erzählt hatte, was er für Marie empfand.
    „ Oh! Dann willst du es ihr endlich sagen? “
    „Wir sind seit gestern zusammen!“ gab Johann kleinlaut zu.
    „ Oh, na endlich! Mein kleiner Johann ist wach gewo rden! Na los, sag es mir schon!“ Karl-Heinz hatte Johann an den Oberarmen gepack t und schüttelte ihn. „ Scheiß auf das freie Wochenende! Ich fahre nach Hause und mache deine Scheidungspapiere ferti g! Du brauchst es nur zu sagen!“ Er stellte sich vor Johann, legte seine Hand hinter sein rechtes Ohr. „ Ich höre nichts! “
    „ Aber Kalli … ich kann nicht … von heute auf morgen …“
    Karl-Heinz zog ihn mit sich aufs Feld, weg vom Turniergelände, wo keiner sie höre n konnte. Dann wurde er laut: „ Von heute auf morgen? Seit wie vielen Jahren hast du nicht mit deiner Frau geschlafen? Lass mich rechnen - sechs Jahre! Im Gegensatz zu dir, weiß ich es nämlich ganz genau, weil du mir alles erzählst und ich mir alles merken kann! Seit wie vielen Jahren lebt ihr getrennt? Na gut, ihr lebt in einem Haus, aber seit knapp drei Jahren getrennt! Was glaubst du, wie schnell eine Scheidung durch ist, hä? Und du hast genug gegen sie in der Hand, dass du ihr keinen Unterhalt zahlen musst! “
    „ Aber ich kann doch nicht plötzlich sage n, dass ich die Scheidung will…“ meinte Johann kleinlaut.
    „ Ja klar! Stimmt! Du hast nie auf den Tisch gehauen!“ Kalli schlug die linke Faust in die rechte Hand, als müsse er Johann zeigen, wie er auf den T isch hauen soll und schimpfte: „ Sei doch ein Mann, zeig ihr, wo der Hammer hängt! Zeig ihr die Fotos von ihr und ihrem Geliebten! Und sieh die Abrechnungen ihrer Kreditkarten nach! Du wirst genug Gründe finden, um sie raus zu schmeißen. Ach und einen wichtigen Grund habe ich vergessen: Du liebst sie nicht!“ Kalli senkte seine Stimme wieder und legte Joh ann die Hand auf die Schulter. „ Du hast die Chance ein neues Leben anzufangen, vielleicht hast du die Chance eine richtige Familie zu gründen - also nutze si e! Wenn nicht jetzt, wann dann?“
    Johann fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. So hatte er Kalli nie erlebt. Kalli spürte, dass Johann nicht wusste, was er sagen sollte. Also klopfte er ihm aufmuntern d auf die Schulter und meinte: „ Ich sage dir zum 350. Mal: Du kannst mich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen, wenn du es dir überlegt hast! Und bei all deiner Übe rlegung, vergesse Marie nicht!“ Damit ließ er Johann stehen und ging.
    Johann wusste, dass Kalli Recht hatte und dass etwas passieren musste. Er nahm sich vor, in der kommenden Woche mit Michelle zu sprechen.
    Jetzt wollte er zu Marie - einfach in ihrer Nähe sein, mit ihr reden, mit ihr lachen.
     
    Er traf sie im Stall, wo sie Johanns alten Wallach striegelte. `Topi´, wie ihn alle nannten, war schon siebzehn Jahre alt. Er durf te auf die kleinen Turniere mit fahren, da er schon so alt war und Johann ihn nicht kaputt machen wollte. Allerdings war der Schimmel noch so fit, das es schade gewesen wäre, ihn auf die Rentnerkoppel zu stellen. Außerdem war er Johanns absolutes Lieblingspferd. Er hatte vor Jahren viel Geld für ihn geboten bekomm en, aber er gab ihn nicht her.
    „Sieht er nicht toll aus?“ meinte Johann stolz und klopfte dem Schimmel verträumt den Hals.
    „ Ja, man sieht i hm sein Alter absolut nicht an!“ antwortete Marie. „ Hast du gesehen? Die haben die Einteilung geändert und du bist jetzt mit `Topi´ als Erster dran! “
    „ Oh je, wie spät ist es? “
    Mari e sah ihn verwirrt an. „ Halb drei! Ich muss zum Abreiteplatz mit ihm. In einer viertel Stunde geben sie den Parcours zur Besichtigung frei! Wo ist Paul? “
    „Paul?“ fragte Johan n immer noch gedankenverloren. „Ich weiß nicht!“ Er wandte sich ab zum Gehen. Marie hielt ihn am Arm fest.
    „Was ist los? Was hast du?“ fragte sie besorgt.
    J ohann schüttelte mit dem Kopf. „ Nichts, warum? “
    „ Doch, das sehe ich dir an! “
    „ Karl-Heinz Andres war hier. Ich habe ihm erzählt, dass wir beide zusammen sind… “
    „ Ich weiß, dass er dein bester
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