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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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gegenüber den Moschushunden den Eindruck wahren sollten, dass ausschließlich die Menschen die Evakuierung durchführen, ohne Unterstützung durch die Perückenköpfe.«
    »Abgesehen von McKinley.«
    »Nicht ganz. Nach eurer Landung hat McKinley etwas an der Hülle des Beiboots befestigt. Es ist klein genug, um höchstens dann von den Moschushunden bemerkt zu werden, wenn es bereits zu spät ist. Aber es könnte unsere Chancen, sie zu überholen, entscheidend verbessern.«
    »Was hat er getan?«
    »Salopp ausgedrückt: Er hat einen kleinen Frameshift-Antrieb an die Star Crusader gepappt. Es handelt sich um eine menschliche Erfindung, also brauchst du dir deswegen keine Sorgen zu machen. Ich bin überzeugt, dass Bella diese Technologie früher oder später von Chromis erhalten hätte.«
    »Ein Frameshift-Antrieb.« Sie erinnerte sich, dass die Moschushunde ihr als Gegenleistung für weitere Verhandlungen etwas Ähnliches versprochen hatten. Alles nur weitere Lügen, mit denen sie geködert werden sollte, wie sie nun erkannte.
    »Wie gesagt, es ist nur ein kleiner – nicht genug, um damit in der Galaxis herumzuschwirren, aber entscheidend für die Beschleunigung, die dieses Beiboot aushalten kann, wenn die Maschinen auf volle Leistung hochgefahren werden.«
    Sie dachte an die Moschushunde, die sich immer noch irgendwo zwischen Janus und dem Schachttor befinden mussten. »Warum müssen wir sie überholen?«
    »Weil sie zweifellos hoffen, dass wir nicht vor ihnen durch das Tor fliegen.«
    »Sie haben doch schon verloren, wenn ihr die Ungebändigten jetzt unter Kontrolle habt.«
    Chisholm sah sie mit schmerzerfüllter Miene an. »Ich habe nicht gesagt, dass wir sie unter Kontrolle haben, sondern nur, dass die Lage etwas positiver für uns aussieht als für sie. Wenn die Moschushunde dazustoßen – die strategische Verbündete der Ungebändigten sind, zumindest bis Janus in die Luft geflogen ist –, wäre das eine Komplikation, auf die wir gern verzichten würden.«
    »Was hast du also geplant?«
    »Ich plane eine Bestrafung«, sagte Chisholm.
    Sie hatten den Schlüssel erreicht. Chisholm glitt mit der Hand über die komplexen gläsernen Strukturen des Instruments der Flüsterer, als würde er sich am erotischen Kontakt zwischen seiner Haut und der schlanken, transparenten Maschine ergötzen. Dann gerieten seine Finger in eine Abwesenheitszone, wo es den Anschein erweckte, als ob dort weitere Systeme installiert sein müssten, und im nächsten Moment zuckte seine Hand zurück, als hätte er einen stromführenden Leiter oder heißes Wasser berührt. Doch inzwischen hatte der Schlüssel die Schmiedehitze abgegeben. Er fühlte sich so kalt an, als würde er sich auf obskure Weise selbst kühlen. Er hatte den Transport vom Schmiedekessel zum Beiboot überstanden (soweit Svetlana es beurteilen konnte), und war anschließend auf ein starres Gitter aus perforierten Streben montiert worden, ähnlich einem Gestell für DUE-Atomsprengköpfe.
    »Eins kann ich dir bestätigen«, sagte Chisholm und blickte sich zu Svetlana um. »Das Ding sieht echt aus. Wenn es kein funktionsfähiger Schlüssel ist, ist es zumindest eine verdammt gute Nachbildung.«
    »Jetzt musst du mir nur noch sagen, dass er tatsächlich funktioniert.«
    »Das werden wir erst erfahren, wenn wir ein messbares Resultat am Tor sehen.«
    »Wie bedient man das Ding?«
    »Ganz einfach: zielen und drücken. Im Prinzip arbeitet es wie ein Garagentüröffner, nur dass die Garage mehr als zwei Lichtminuten entfernt und die Tür so groß ist, dass Madagaskar in einem Stück hindurchpassen würde. Alles weitere ist ein Kinderspiel.«
    »Wenn er funktioniert.«
    »Ja«, sagte er, als wäre ihm erst jetzt die vage Möglichkeit bewusst geworden, dass es vielleicht doch nicht klappte.
    »Die Moschushunde haben doch bestimmt ihren eigenen Schlüssel. Ansonsten könnten sie das Tor nicht hinter sich schließen.«
    »Entweder die Moschushunde oder die Ungebändigten.«
    »Warum haben sie ihn dann noch nicht benutzt? Bella sagte, wir müssen den Schließimpuls senden, bevor wir das Tor erreicht haben. Müsste für die Moschushunde nicht das Gleiche gelten?«
    »Sie sind noch nicht nahe genug dran. Wenn sie jetzt den Schließvorgang einleiten würden, wäre das Tor dicht, bevor sie es erreichten. Das wäre unklug, selbst nach ihren Standards.«
    »Und warum warten sie nicht damit, bis sie sicher auf der anderen Seite angelangt sind?«
    »Weil das Risiko zu hoch ist, dass Janus

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