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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition)
Autoren: Manfred Bomm
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Reihenhaus-Bebauung und blühenden Vorgärten. Gerade als der Immobilien- und Finanzmakler seinen Daimler einparken wollte, spielte sein Handy am Armaturenbrett die ihm wohlbekannte Melodie. Fronbauer drückte eine Taste. »Ja?«
    »Entschuldigen Sie, Herr Fronbauer.« Es war die deutlich aufgeregte Stimme seiner Sekretärin, »aber die Polizei möchte Sie sprechen. Sie sollen dringend zum Polizeirevier nach Geislingen kommen.«
    »Wieso das denn?« Fronbauer versuchte energisch und geschäftlich zu wirken, wie man dies von ihm gewohnt war.
    »Sie haben es mir nicht gesagt. Es sei aber äußerst wichtig.«
    Er überlegte einen kurzen Moment. »Wie wichtig?«
    »Tut mir leid, man hat es mir nicht gesagt.«
    »Okay.« Er drückte die rote Aus-Taste und blieb mit verengten Augenbrauen sitzen. Unter diesen Bedingungen konnte er sich nicht auf das Kundengespräch konzentrieren. Er stieg aus, ging zur Haustür, klingelte und bat den jungen Mann, der öffnete, um Verständnis, dass die Besprechung verschoben werden müsse. Er versprach, sich bald zu melden.

3
    Harry Saalfelder und Susann Stahlecker hatten ihr Ziel in der Frankfurter Innenstadt längst erreicht. Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel und ließ den Asphalt bereits weich werden. Den Porsche hatte Saalfelder kurzerhand ins Halteverbot gestellt, damit sie beide nicht so weit bis zu der kleinen ›Orion‹-Bar zu gehen brauchten. Das Lokal, eingezwängt zwischen zwei kleinen Boutiquen, war noch geschlossen. Saalfelder wusste jedoch, wo sich die versteckte Klingel befand. Augenblicke später wurden von innen mehrere Schlösser entriegelt, ehe ein 1.90-Meter-Mann die Tür öffnete.
    »Hi, Bomber«, sagte Harry Saalfelder. Der so Angesprochene grinste erfreut. Auf seinem kahlgeschorenen Kopf glänzte der Schweiß.
    »Hi, Leute«, sagte der Kleiderschrank, der als Türsteher oder Bodyguard sein Geld verdienen konnte.
    »Das ist Susann, unser bestes Pferdchen«, sagte Harry und deutete grinsend auf das miniberockte Mädchen, das ebenfalls die Mundwinkel zu einem Lächeln verzog.
    »Hi«, sagte sie knapp.
    »Freut mich«, grinste der Kleiderschrank und bat die beiden Besucher ins Innere der finsteren Kneipe. Die Luft war stickig-feucht und es roch nach Zigarettenqualm. Hinterm Tresen kam ein zweiter Mann hervor, ebenfalls jung, jedoch deutlich schlanker als der Türöffner und die schwarzen Haare zu einem Zopf gebunden.
    »Hi«, rief er den Ankömmlingen zu und ging ihnen entgegen.
    »Hi, Jack«, sagte Harry Saalfelder und stellte seine Begleiterin vor, die neckisch ihr kurzes Röckchen glatt strich.
    »Ihr seid früh dran«, meinte Jack und führte seine Gäste in eine noch dunklere Ecke, wo um einen runden Tisch vier Stühle gruppiert waren. Der Kleiderschrank knipste ein Licht an, das den Raum nur notdürftig erhellte.
    »Wollt ihr was trinken, ’ne Cola oder so bei dieser Hitze?«, fragte Jack, um, grinsend an Harry gewandt, hinzuzufügen: »Deine Begleiterin ist ja wenigstens luftig angezogen.« Susann grinste vielsagend.
    »Ja, ’ne Cola, zwei«, orderte Harry knapp. Der Gastgeber gab den Auftrag an den Kleiderschrank weiter, der die Getränke herbeischaffte.
    »Ihr seid also heut’ schon von Ulm hergedüst, dann seid ihr ja verdammt bald aus den Federn gekrochen, was?«, sagte Jack und zündete sich eine Zigarette an.
    »Was tun wir nicht alles fürs Geschäft«, entgegnete Saalfelder.
    »Mit dieser Begleiterin könnte ich mir das auch vorstellen.«
    Susann lächelte wieder.
    »Zur Sache, Jack, du weißt, wie es zu laufen hat?«, fragte Saalfelder kühl.
    »Der Chef hat’s ja lang und breit vorgebetet«, sagte Jack und zog genüsslich an seiner Zigarette.
    »Und?«
    »Na klar, wie besprochen. Her mit der Kohle, dann die Ware.« Jack lachte laut.
    »Diesmal ist’s verdammt viel Kohle. Deshalb geh’ n wir auch auf Nummer sicher. Kein Misstrauen, Jack, nur reine Vorsicht.«
    »Sag’ deinem Chef, dass er ein alter Hosenscheißer ist«, brauste Jack plötzlich ungehalten auf, »hab’ ich euch blöde Schwabenheinis jemals über’ n Tisch gezogen, verdammt noch mal?«
    »Nein, Jack, versteh’ uns bitte nicht falsch …«,versuchte Saalfelder sein Gegenüber zu besänftigen.
    »Quatsch«, wiegelte Jack ab und wurde wieder ruhiger, »wir können die Sache ja nochmals durchgehen, wenn du drauf bestehst.« Er griff sich mit der linken Hand nervös an den Zopf. Unterdessen beäugte der Kleiderschrank von der dunklen Theke aus die Szenerie.
    »Wär’ mir
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