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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition)
Autoren: Manfred Bomm
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recht, Jack«, versetzte Saalfelder und nahm einen Schluck aus seinem Glas.
    »Also, pass’ auf«, fuhr Jack fort, »wir machen das wie immer. Wenn die Kohle hier auf dem Tisch liegt, cash und bis zum letzten Cent, ich nehm doch an, du hast sie dabei, dann läuft das übliche Programm ab: Kleinbus in der Tiefgarage und ab geht die Post zur Donau. Und zwar heute Abend, im Schutze einer Sommernacht.« Jack betonte den letzten Satz, als verlese er eine romantische Geschichte.
    »Nicht hier drin«, entgegnete Saalfelder, »das ist mir zu heiß. Drunten in der Tiefgarage.«
    Jack überlegte, blickte zum Kleiderschrank hinüber und willigte zögernd ein.
    Saalfelder war zufrieden, fügte dann aber hinzu: »Der Chef will, dass ich den Transport begleite.«
    Jack runzelte die Stirn, was Saalfelder trotz des fahlen Lichts erkennen konnte. »Wie? Du willst bis heute Abend bleiben?«
    »Ja. Stört dich das? Wir haben in Frankfurt noch was zu erledigen und außerdem«, das fügte er grinsend hinzu »werden wir uns schon die Zeit vertreiben.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Jack und sah, wie die Schöne wieder lächelte. Sie schien ohnehin nur zu lächeln. Gesagt hatte sie noch kein einziges Wort.
    Jack fuhr fort: »Ich weiß zwar nicht, was dieses komische Gehabe von deinem Boss jetzt soll, aber wenn er drauf besteht, hab’ ich da kein Problem damit. Nur die Knete muss stimmen, hast du das kapiert?«
    »Keine Sorge«, sagte Saalfelder, »ich will auch gar nicht sehen, wer die anderen sind, verstehst du? Ist uns scheißegal. Ich will nur sehen, dass der Transport klar geht, und Susann und ich zuckeln dann mit unserem Porsche hinterher, immer schön mit Abstand, damit nichts auffällt.«
    »Ihr könnt mit dem Fahrer in Handy-Kontakt bleiben, meinetwegen, hab’ da kein Problem, glaub’ mir.«
    »Na also, dann sind wir uns ja einig.«
    »Und die Kohle?«
    »Heut’ Abend, wenn’s losgeht, cash auf die Hand, wie mit dem Chef vereinbart.«
    »Okay, sagen wir um neun hier?«
    »Okay, Jack, wir kommen als Gäste rein, dezent unauffällig, und wir erledigen die Sache unten.«
    »Geht klar.«
    »Hat die Dame eigentlich auch eine Stimme?«, fragte Jack.
    Susann lächelte. »Klar doch, was hast du denn gedacht?«
    »Dir zuliebe würde ich grad mal nach Ulm kommen«, meinte der und ließ seinen Blick anzüglich über ihre Schenkel wandern.
    »Tu’s doch, ich würd’ mich freuen«, hauchte die.
    »Freu dich nicht zu früh, Mädchen, unsereiner hat nämlich seine eigenen Vorstellungen …«
    Sie standen auf und verabschiedeten sich. Auch der Kleiderschrank, der noch immer hinterm Tresen gewerkelt hatte, schüttelte ihnen die Hände. Er entriegelte wieder die Eingangstür und entließ die beiden Gäste in die Hitze des Vormittags.
    »Noch’n schönen Tag in Frankfurt«, rief Jack ihnen nach.
    »Werden wir haben«, erwiderte Harry.
    »Und denkt dran: Es ist ganz schön heiß, heut«, hörten sie Jacks Stimme, die dann in ein breites Lachen überging.

    August Häberle, der Kripo-Beamte, den nichts so schnell erschüttern konnte, war von Eybach aus zu seinen Außenstellen-Kollegen nach Geislingen gefahren. Die hatten inzwischen auch ihre Arbeit aufgenommen und ließen sich von dem nächtlichen Bereitschaftsdienstler, der den ganzen Kreis Göppingen abdecken musste, über die Vorkommnisse in Eybach informieren. Die Beamten staunten zunächst über den mutmaßlichen Namen des Opfers. Sie alle kannten schließlich den Bruder, den Stadtrat, für den der Selbstmord, wie sie allesamt meinten, ein schwerer Schlag sein musste.
    Häberle machte deutlich, was er von diesem erwartete: »Er muss ihn identifizieren. Möglichst schnell. Allerdings ist er unterwegs. Seine Sekretärin versucht ihn zu erreichen. Ich hab’ ihr gesagt, er solle sich bei uns melden.«
    Vier Kripo-Kollegen hörten aufmerksam zu. Darunter auch Franz Walda, der Leiter der Kriminal-Außenstelle.
    Walda, ein stattlicher Mann mit spärlichem blonden Haarwuchs und durchtrainiertem Körper, war stets erfreut, wenn er auf die hohe Aufklärungsquote in seinem Zuständigkeitsbereich verweisen konnte. Kollegen aus den Großstädten hielten ihm allerdings vor, dass die Qualität der Kriminalfälle auch keinesfalls mit jener von Frankfurt oder Berlin zu vergleichen sei. Wenn man den Beamten ärgern wollte, dann brauchte man ihm nur zu bedenken zu geben, dass ›die paar Hasendiebstähle‹ locker aufzuklären seien.
    »Und, wie sieht’s aus, Kollege Häberle. Kommt da was auf
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