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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition)
Autoren: Manfred Bomm
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Killer zu schicken. Aber wahrscheinlich war nach dem Mord an Gerald eine solche Sache zu riskant. Deshalb hat sich Saalfelder Ihrer angenommen. Ja, der war der Unbekannte mit der Halogen-Lampe in Ihrem Wohnzimmer. Er hat Sie einschüchtern wollen. Wir gehen jedenfalls davon aus, dass es so war. Denn kurz zuvor hat der Halogen-Täter auch bei der Wetterstation zugeschlagen, und dort hat er mit seinem Handy telefoniert und somit eine Spur hinterlassen.«
    Fronbauer wischte sich mit dem linken Handrücken Schweiß von der Stirn. Er schwieg.
    »Diesem jungen Mann bei der Wetterstation ist es genau so ergangen, wie Ihnen, Herr Fronbauer. Dieser Autenrieter, so heißt der Knabe, hatte nämlich gehofft, Geschäftsführer im Geislinger Tanzpalast werden zu können. Ihr Bruder hat ihm dies versprochen, zum Leidwesen von Saalfelder und Flinsbach, die sich übergangen fühlten.«
    Auch Häberle begann zu schwitzen. Er fuhr nach kurzer Pause fort: »Natürlich hätten alle einen Grund gehabt, Ihren Bruder umzubringen. Die Litauer, Flinsbach und Saalfelder. Aber Ihnen, Herr Fronbauer, Ihnen ging’s um mehr: Um ein großes Immobilien-Projekt, so groß und gigantisch, wie es nie eines zuvor in Geislingen gegeben hat. Sie waren sich Ihrer Sache so sicher, dass Sie auch für jenen Teil, den Ihr Bruder aufgekauft hatte, bereits Investoren gesucht haben. Das war leichtsinnig. Aber wahrscheinlich hatten Sie mit dem Geld des alten Grafen von Ackerstein kalkuliert. Sie wollten ihn einfach davon abhalten, sich eine Ranch in den Rocky Mountains zu kaufen. Deshalb haben Sie ihm überstürzt das Geislinger Projekt angeboten.«
    Fronbauer schwieg noch immer.
    »Den Rest werden unsere Techniker erledigen«, machte Häberle weiter, »die haben bereits erste Erkenntnisse, dass an Ihrem Mercedes eine Fahrradhalterung angebracht gewesen sein muss. Wir werden die Spuren mit jener Halterung vergleichen, die wir bei der Wetterstation gefunden haben. Und ich bin sicher, es finden sich auch am Fahrrad Spuren, die auf Sie schließen lassen.«
    Fronbauer schloss die Augen.
    »Und jetzt stellt sich nur noch die Frage, was Sie hier gesucht haben«, Häberle deutete auf den alten, aber massiven Tresor in der Wand. Er bückte sich und blickte auf eine Vielzahl von Aktenordnern und Schnellheftern.
    »Sie haben den alten Tresor wohl benutzt, um brisante Akten weder im Büro, noch in der Wohnung zu haben. Ein eleganter Schachzug, für den Fall einer Hausdurchsuchung. Dieses Karree hier verwalten Sie ja wohl schon seit Jahren, im Auftrag Ihrer verstorbenen Tante«, resümierte er und nahm einige Ordner heraus.
    »Bleibt nur das Geheimnis, warum Sie nicht direkt in dieses Haus gegangen sind und den Umweg über Ferdls Haus gewählt haben. Das war leichtsinnig«, meinte Häberle, »er hat Sie gehört, ist Ihnen nachgegangen und Sie haben ihn kaltblütig mit dem Hocker niedergeschlagen. Vermutlich in einer Art Kurzschlusshandlung. Sie wollten nicht erkannt werden, weil Sie bereits vermuten mussten, dass sich die Schlinge immer enger zog.«
    Häberle blätterte in einem Ordner und entdeckte, in Klarsichthüllen gesteckt, lange Namenslisten, hinter denen Beträge unterschiedlichster Größenordnung standen. Offenbar alles Kunden, die bei Fronbauer investiert hatten. Häberle stieß gleich beim ersten flüchtigen Überlesen auf kreisweit bekannte Namen.
    »Ich nehme an, dass all diese Herrschaften nicht gerne gefragt werden wollen, woher das investierte Geld stammt …«, sinnierte Häberle, ohne eine Antwort zu erwarten.
    Die beiden Männer standen sich schweigend gegenüber. Fronbauer rang nach Luft.
    »Wollen Sie mir nicht doch noch verraten, weshalb Sie über Ferdls Haus hier eingestiegen sind?«, hakte Häberle ruhig nach. Dies war die letzte offene Frage, die ihn interessierte.
    Fronbauer holte Luft und sagte: »Ich hab’ den Schlüssel fürs andere Haus verloren.«
    Häberle lächelte milde. »Sie sind festgenommen.«

    E N D E

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