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Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten

Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten

Titel: Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten
Autoren: Anthologie
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vorn kein Laut zu hören«, sagte sie.
Sie seufzte plötzlich und dachte an Kalle, ihren Verlobten, der
jetzt in der Stadt auf seinem Arbeitsplatz war. Er war reichlich
weit weg.
Als sie gebadet und Kaffee getrunken hatten, war es elf. Aus
dem Mannschaftsraum war immer noch nichts zu hören. Die
Mädchen saßen lustlos auf Deck oder im Sitzbrunnen. Eine
frische, südöstliche Brise, wohlgeeignet für eine Tour nach Norr
tälje, war aufgekommen. Katarina war sich dessen quälend be
wußt.
»Weckt ihn bloß nicht«, bat sie. »Jede Stunde, die wir ihn zu
rückhalten können, ist gewonnene Zeit. Ich werde einen ordent
lichen Lunch zurechtmachen, wenn er aufwacht. Damit können
wir ihn wieder ein bißchen ablenken.«
Aber auch die leckersten Mahlzeiten nehmen ein Ende. Kata
rina schwankte zwischen Furcht und Hoffnung. Ihr Gast hatte
sich das Essen zweifellos gut schmecken lassen, schwedisches
Beef mit Zwiebeln und gerösteten Kartoffeln. Aber machte er in
irgendeiner Weise den Eindruck, als wolle er sich vielleicht erwei
chen lassen? Die Stimmung bei Tisch war keineswegs fröhlich
gewesen. Zwar war sie nicht so eisig wie gestern, aber auch kei
neswegs fröhlich. Er stand auf und wischte sich den Mund mit
der Papierserviette ab, ihr stand fast das Herz still.
»Da können wir uns ja nach Norrtälje begeben«, sagte er, ohne
auch nur für das Essen zu danken.
Katarina spürte ihren Mut sinken. Fieberhaft suchte sie nach
Auswegen.
»Es ist schon ziemlich spät«, sagte sie schließlich. »Es ist zwei
Uhr vorbei. Können wir nicht lieber bis morgen warten?«
Er zögerte. Nach einer Weile, die Katarina wie eine Ewigkeit
vorkam, gab er seine Zustimmung.
»Okay«, meinte er. »Aber ich will nicht den ganzen Tag auf
diesem Boot hier sitzen. Ich gehe an Land und nehme Margareta
mit.«
Gunilla sah ihnen nach, als sie über die Kajütentreppe ver
schwanden. Er hatte den Arm um Margareta gelegt. Es war ein
starker und schöner Arm. Sie konnte richtig sehen, wie sich
Margareta darunter wand. Jetzt war sie ganz in ihrem Element
und bildete sich ein, daß andere keine Chancen hatten. Aber
Gunilla würde es ihr schon zeigen. Wagte sie das überhaupt? Oh,
sie hatte keine Zeit zum Überlegen.
Schon sah sie ihn die Fangleine der Jolle einholen und Marga
reta einsteigen. Margareta in gestreiften Frotteshorts. Sie war
keineswegs so hübsch wie Gunilla.
»Darf ich mitkommen?« Sie nahm die Kajütentreppe in zwei
Sprüngen und stürzte ihnen nach. Er drehte sich um und be
trachtete sie.
»Willst du?« fragte er.
Das aschblonde Haar hing zerzaust um ihre nackten Schul
tern. Der Bauch wölbte sich rund und goldbraun über dem
lindgrünen Bikini. Sie hielt die Hand vor den halboffenen Mund.
In ihren hellbraunen Augen mischten sich Neugier und Schüch
ternheit. Sie nickte.
»Ja«, sagte sie, »ich will.«
Sie zogen die Jolle zwischen zwei großen Steinen auf den Sand
und verschwanden im Gebüsch.
»Jetzt laden wir Zecken auf«, rief Margareta fröhlich. »Das ist
das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann.«
Gunilla strich das Haar aus dem Gesicht.
»An mir setzen sich keine Zecken fest«, behauptete sie selbst
sicher.
Rolf lief einem Baum aus dem Wege.
»Was beißt dann bei dir an?« fragte er.
»Nichts«, murmelte sie und fühlte eine angenehme Spannung.
Da lächelte er, und sie sah seine kräftigen, gesunden Zähne. Sie
erschauerte im Schatten des Gebüsches.
»Wir sind gleich wieder im Sonnenschein«, tröstete er. »Da ist
die andere Seite der Bucht.«
Einige Augenblicke später sahen sie von der anderen Seite der
Landzunge über das glitzernde Wasser. Margareta warf die Schu
he von sich. Das Gras war glatt und weich unter ihren nackten
Füßen.
»Hier sollte man zelten«, rief er eifrig und erinnerte sich plötz
lich, daß er ohne Boot und Zelt war. »Verdammt«, sagte er finster
und stieg über einen Kuhfladen.
Margareta klammerte sich an ihn.
»Ich liebe dich«, sagte sie.
Er legte einen Arm um jedes der Mädchen und fand mit ei
nemmal das Dasein gar nicht so übel.
»Wohin wollen wir gehen?« fragte er.
Margareta lehnte den Kopf an seine Schulter.
»Müssen wir weit gehen?« fragte sie.
»Jaa.« Er zog die Antwort lachend in die Länge. »Was meinst
du, Gunilla?«
Sie erfaßte kaum etwas anderes als die Hand auf ihrer Schul
ter. »Hier ist es doch schön«, sagte sie lahm.
Er rüttelte sie scherzhaft.
»Wie uninteressiert ihr seid«, rief er. »Wollen wir nicht wenig
stens einen Blick auf die Umgebung werfen?«
Margareta sah schnell
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