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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)
Autoren: Steve Hamilton
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Himmelsrichtungen auf dem Kompaß und wie sie zu ihren Namen gekommen waren. Die manitous , die die großen Geheimnisse bedeuteten, die Geister in der Mythologie der Ojibwas. Und wenn es dann dunkel war, bei stürmischer Nacht, dann würde er vom windingo erzählen, einem bösen, Fleisch fressenden Monster. Vinnie konnte eine ganz normale Jagdgesellschaft übernehmen und daraus ein Sommerlager für Erwachsene machen.
    Natürlich benutzte er bei solchen Jagden seinen Ojibwa-Namen – Misquogeezhig, was soviel wie »Roter Himmel« bedeutet. Es wirkt einfach nicht, wenn dein indianischer Jagdführer Vinnie heißt.
    »Und warum haben sie dann nicht dich genommen?« fragte ich. Wir fuhren über den Lakeshore Drive, der sich an die südliche Küste der Whitefish Bay anschmiegt und zum Reservat in Brimley führt. Es war meine liebste Straße auf der ganzen Welt, und ich wollte sie so lange benutzen, wie es noch ging. In zwei Monaten würde sie unter Eis und Schnee verschwunden sein.
    »Sie haben ihm erklärt, daß sie genau ihn wollten. Und dann sagten sie noch etwas über ihn und Friedenspfeifen.«
    »Friedenspfeifen? O Gott, warte mal …«
    »Ja. Er hat das auch so verstanden. Er hat gesagt, so etwas mache er nicht mehr. Das war es ja gerade, weshalb er überhaupt in Schwierigkeiten geraten war.«
    »Hat er ihnen gesagt, daß er frisch aus dem Gefängnis kam?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Er hat ihnen einfach erklärt, er sei nicht mehr im Geschäft.«
    »Okay, und was dann?«
    »Sie haben gesagt, daß sie ihn wirklich haben wollten und haben ihm tausend Dollar angeboten.«
    »Tausend Dollar für eine Woche in den Wäldern?«
    »Und Tom hat nein gesagt. Er kann es wirklich nicht machen. Und sie haben gesagt, okay, dann zahlen wir eben zweitausend.«
    »Zweitausend?«
    »Also Tom sagt nein, und wieso sie ihn überhaupt bitten, eine Jagd in Kanada zu führen. Er hat dort noch nie geführt. Die haben ihre eigenen Führer. Die Kanucken würden sogar einen Hals kriegen, wenn sie merkten, daß diese Typen aus Amerika einen eigenen Führer mithätten. Vermutlich würden sie sie gar nicht erst losmarschieren lassen.«
    »Und was hat der Typ dazu gesagt?«
    »Er hat gesagt, keine Sorge, da kümmern wir uns drum. Und hat ihm dann dreitausend Dollar geboten.«
    »Du liebe Güte.«
    »Und Tom hat gefragt, wo er sie treffen soll.«
    »Vinnie, was sind das für Leute?«
    Er schüttelte den Kopf. »Tom sagt, der Name war Albright. Er hat nicht gesagt, womit er seine Brötchen verdient, aber es wirkte so, als sei er ein hohes Tier in Detroit. Die Sorte, die normalerweise kriegt, was sie will. Er sagte, er hätte vier Jungs dabei, die einfach mal ein paar Tage weg wollten. Du weißt schon, im Wald einen draufmachen.«
    »Die Sorte kenne ich. Den ›Draufmacher-Typ‹ habe ich in der Waffensaison in meinen Hütten. Die saufen die ganze Nacht durch und ziehen am nächsten Morgen los und schießen auf alles, was sich bewegt. Sie suchen alle nach einem männlichen Riesenviech, damit sie seinen Kopf an die Wand hängen können.«
    »Diesmal ging es um Elche. Deshalb wollten sie auch nach Kanada. Sie sagten, das mit den Hirschen hätten sie schon. Jetzt wollten sie Großwild.«
    »Elch. Das wird ja immer schöner. Was wiegt so was, irgendwie achthundert Pfund?«
    »Ein Bulle kann über zwölfhundert wiegen.«
    »Ist denn überhaupt schon Saison für Feuerwaffen?«
    »Das schon, die ist in Kanada viel früher.«
    »Okay, also für dreitausend hat er zugesagt. Wann haben sie ihn getroffen?«
    »Letzten Samstag.«
    Ich begann mit Kopfrechnen. »Das war ja noch bevor ich mit der Hütte überhaupt angefangen habe.«
    »In der Tat.«
    Ich wandte ihm das Gesicht zu. »Dann hatte es wirklich nichts damit zu tun, daß du hierbleiben und mir helfen mußtest.«
    »Nein. Sag ich doch.«
    »Okay, okay. Also läßt du Tom ziehen. Aber warum mußte er sich als du ausgeben?«
    Vinnie sagte nichts. Er starrte wieder auf die vorbeihuschenden Bäume.
    »Jetzt warte mal«, sagte ich. »Sag mal nichts.«
    »Er hätte damit gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen.«
    In diesem Moment wäre ich fast in den See gefahren. »Na, großartig«, sagte ich. »Das wird ja von Minute zu Minute schöner.«
    »Er darf das Land nicht verlassen.«
    »Aber hoppla. Wenn sie dich schon einmal erwischt haben, wie du ein Zwanzig-Pfund-Säckchen über die Brücke bringen willst, dann ist es ihnen irgendwie lieber, wenn du dich eine Weile da fernhältst.«
    Er sah mich an und
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