Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien
Autoren: T McKinley
Vom Netzwerk:
Frobisher allein war. »Wie haben Sie in Queensland von uns gehört, Alan? Sie sind einen weiten Weg gefahren.«
    »Von einem Agenten für reinrassige Zuchtpferde namens Carmichael«, erwiderte er. »Soweit ich weiß, hat er Sie schon einmal empfohlen.«
    Joes Interesse war geweckt. »Er hat mir Ocean Child geschickt, aber wir haben uns nie persönlich kennengelernt, nur korrespondiert. Wie ist er?«
    Alan zuckte mit den Schultern. »Hab mit ihm nur über Fernsprecher geredet, aber die Victorian Breeders Association empfiehlt ihn.«
    Joe nickte. Anscheinend erledigte der schwer erreichbare Carmichael seine Geschäfte auf Abstand, denn niemand, der mit ihm zusammenarbeitete, hatte ihn bisher persönlich getroffen. »Darf ich fragen, warum Sie Ihre Pferde woanders unterstellen wollen?«
    Der Mann schaute zur Seite. »Es gab eine Meinungsverschiedenheit«, murmelte er. »Es wurde unangenehm.«
    Joe wartete, dass er fortfuhr, doch allem Anschein nach war Frobisher der Ansicht, genug gesagt zu haben. Was immer unangenehm geworden war, würde zwischen ihm und seinem früheren Trainer bleiben – dennoch war Len Simpson in Rennkreisen für seine Umgänglichkeit bekannt, und Joe konnte sich nicht vorstellen, was schiefgelaufen war. »Len genießt einen guten Ruf«, sagte er, »wenn er die Tiere also weiterbehalten würde, wäre ich froh. Aber ich muss Kontakt mit ihm aufnehmen, um sicherzustellen, dass er nichts dagegen hat.«
    »Das geht in Ordnung, aber er wird nichts dagegen haben. Spricht sehr gut über Sie, weshalb ich Carmichaels Rat befolgt habe.« Alan löste sich vom Anblick der grasenden Pferde und lächelte. »Ich glaube, ich hab genug gesehen, Joe. Kommen wir zum Geschäftlichen.« Er setzte eine fragende Miene auf, als sein Blick sich auf Joes Gesicht richtete. »Frankreich, vermute ich?«
    Joe nickte.
    »Wenigstens sind Sie nach Hause gekommen«, murmelte der ältere Mann. »Sehr vielen war es nicht vergönnt.« Sie machten sich auf den Weg zum Haus. »Machen Sie sich nichts aus Eliza, Kumpel, sie ist noch jung, und ohne die führende Hand einer Mutter ist es um ihr Taktgefühl noch nicht zum Besten bestellt.« Er warf Joe einen kurzen Blick zu. »Ich hab bemerkt, wie sie Sie angestarrt hat, und möchte mich dafür entschuldigen.«
    »Ich bin daran gewöhnt«, log Joe höflich.
    »Wenn Eliza Sie erst einmal kennengelernt hat, wird sie die Narben vergessen, Sie werden schon sehen. Sie ist manchmal ein bisschen eigensinnig – das kommt davon, dass sie ihre Mutter verloren hat, als sie noch klein war, aber ich vermute, sie ist eine geborene Reiterin, und sobald sie sich mit ihren Tieren beschäftigt, ist sie wie ausgewechselt.«
    Joe überkam eine böse Vorahnung, und er blieb stehen. Vielleicht hatten die Meinungsverschiedenheiten und Unannehmlichkeiten ja an Eliza gelegen, die sich beständig eingemischt hatte – und wenn das der Fall war, konnte er keine Geschäfte mit Alan machen, ganz gleich, wie sehr er dessen Geld brauchte. »Ich leite hier einen straff geführten Hof«, warnte er. »Die Besitzer dürfen jederzeit gern zu Besuch kommen, solange wir uns nicht auf ein Rennen vorbereiten, aber ich sehe es nichtgern, wenn sie sich ständig bei den Pferden aufhalten oder an ihnen herumfummeln. Das bringt den ganzen Ablauf in den Stallungen durcheinander.«
    »Ganz recht, Kumpel. Wenn Sie das Gefühl haben, dass wir länger bleiben, als wir willkommen sind, sagen Sie es uns ruhig. Sie tragen die Verantwortung.«
    »Wenn das klar ist?« Er hielt dem Blick des anderen Mannes stand.
    Alans Miene war ernst. »Sie haben mein Wort, und ich werde dafür sorgen, dass auch Eliza auf Abstand bleibt.«
    »Ich dachte, Sie wohnen in Queensland?«
    »Vorläufig, ja, aber ich trage mich mit dem Gedanken, ein Haus in Deloraine zu kaufen.« Joes alarmierter Ausdruck angesichts dieser Neuigkeiten war ihm wohl nicht entgangen, denn er lachte leise und setzte hinzu: »Keine Bange, Kumpel. Wir kommen Ihnen nicht in die Quere. Verschaffen Sie uns hin und wieder nur einen ersten Platz, dann sind wir zufrieden.«
    Joe war noch immer nicht überzeugt von den Verträgen, die er gerade unterzeichnet hatte, als er auf der Veranda stand und zusah, wie die Frobishers in einer Staubwolke davonfuhren. »Len hat nicht viel rausgelassen, als ich vorhin mit ihm sprach, aber er hat mir versichert, dass die Pferde vielversprechend sind und Alan seine Rechnungen umgehend bezahlt.« Er kaute auf seiner Lippe. »Alan scheint ja ganz nett zu sein,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher