Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen
Autoren: MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
bekommst, auch nicht an deiner Rückenverletzung. Eine Narbe wird allerdings bleiben.“
    „Wie viel Zeit ist denn vergangen seit dem Kampf?“
    „Zwei Tage … na ja, Nächte inzwischen“, korrigierte sie. „Es dämmert schon fast.“
    Er musterte ihr Gesicht, merkte, wie ausgelaugt sie war, wie blass. „Du solltest dir auch etwas Ruhe gönnen.“
    „Bald.“ Sie bedachte ihn mit dem verschmitzten Lächeln, das so charakteristisch für sie war. „Ich versichere dir, ich habe mich an deinem Krankenbett nicht über Gebühr strapazieren müssen. Dena hat nach dir geschaut, während ich mich um die anderen Verwundeten kümmerte. Es wird dich sicher freuen zu hören, dass keiner unserer Getreuen gefallen ist.“
    Das hörte er zwar gern, aber eine verschwommene Erinnerung ging ihm nicht aus dem Sinn. „Sag mal, ist Armand hier?“
    „Ja, und Adelaide auch. Sie trafen ein, kurz nachdem du abmarschiert warst. Adelaide hilft mir bei den Burggeschäften, und Armand sucht nach Versprengten aus dieser Söldnerbande, die euch angegriffen hat. Er möchte erfahren, wer ihr Auftraggeber ist.“
    Dass sein Bruder gekommen war, erfüllte ihn mit unbändiger Freude. „Und? Ist er fündig geworden?“
    Sie verneinte. „Bisher wurden nur Tote gefunden. Die Geflohenen haben keine Spuren hinterlassen. Doch nun genug von der Schlacht.“ Sie lächelte weich. „Die Gefahr ist ja vorbei. Übrigens hat mir dein Bruder einige höchst interessante Dinge über dich erzählt.“
    Bayard wurde ein bisschen rot. „Das kann ich mir denken. Meine Jugendsünden – ich hab’s dir ja erzählt.“
    „Nein, er hat nur Gutes berichtet“, versicherte sie ihm. „Das verstärkt nur noch meine Liebe zu dir. Obwohl ich gedacht hätte, das geht gar nicht.“
    Das erleichterte ihn offenbar etwas. „Was ist mit d’Artage?“, erkundigte er sich. „Ist er entkommen?“
    Gillian rückte wieder ein wenig näher, fasste Bayards Hand und küsste ihn auf die zerschundenen Fingerknöchel. „Er ist tot.“
    Die Lider wurden ihm schwer; die Schmerzen schienen sich aufzulösen. Ihm war, als finge er an zu schweben. „Und Lindall?“
    Sie legte ihm die Hand auf die Brust. „Darüber reden wir, wenn’s dir besser geht. Nun schlaf, Liebster. Später bringe ich dir einen Happen zu essen. Bis dahin ist sicher auch dein Bruder zurück.“
    Als er das nächste Mal zu sich kam, war es bereits heller Tag. Nachmittagssonne flutete durchs Fenster. Er spürte seinen Rücken, und auch der Arm tat noch weh. Ein Geräusch drang an sein Ohr, und als er leicht den Kopf hob, sah er Gillian, die offenbar gerade schmutzige Verbände beiseiteräumte. Auf dem Tisch stand ein offener Tontiegel. Der Geruch von Minze lag in der Luft.
    Rieche ich etwa so? Nein, genau genommen war es nicht er, sondern eine Salbe, mit der Gillian seine Wunden behandelt hatte. Nun, einerlei, jedenfalls fühlte er sich erheblich kräftiger und hatte auch weniger Schmerzen. Also gab er sich damit zufrieden, ihr dabei zuzusehen, wie sie mit der für sie typischen Geschäftigkeit in der Kammer herumhantierte.
    Als sie sich umdrehte, bemerkte sie plötzlich, dass er sie beobachtete.
    „Mach ruhig weiter“, murmelte er, wobei ihm auffiel, dass ihm nun auch das Sprechen erheblich leichter fiel. „Ich sehe dir so gern beim Arbeiten zu. Besonders, wenn ich selbst auf der faulen Haut liege.“
    „Und ich dir so gern beim Schlafen“, gab sie zurück und kam zu ihm. „Dann siehst du immer so unschuldig aus.“
    Angesichts ihres Lächelns wurde ihm zunehmend wohler. „Und wenn ich wach bin, wie sehe ich dann aus?“
    „Alles andere als unschuldig.“
    „Hast du inzwischen ein bisschen geschlafen?“
    „Ja, sobald ich sicher sein konnte, dass mit dir alles in Ordnung war“, betonte sie, setzte sich auf den Schemel neben dem Bett und strich Bayard eine Strähne aus der Stirn. „Du hast weder Fieber noch Wundbrand bekommen. Sobald dein Arm verheilt ist, wirst du wieder putzmunter sein.“
    „Dank deiner Fürsorge.“
    „Und dank Robb. Der hat dich nämlich gefunden. Und dank deines Bruders, der dich während des ganzen Rückmarsches vor sich auf dem Pferd gehalten hat. Er wird übrigens gleich hier sein. Ich habe ihm gesagt, dass du vermutlich bald aufwachst. Möchtest du etwas essen? Ich habe Brot, Käse und Apfelmost bereitstellen lassen. Der Küchenmeister kocht seit deiner Rückkehr jeden Tag Suppe, damit für alle Fälle ein Napf für dich bereitsteht.“
    „Gillian, ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher