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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall
Autoren: Rowan Coleman
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Teppich, deutete darunter, und ihr Gesicht war angstverzerrt. »Ich habe gewusst, dass es seltsam war, weil sie normalerweise nie in der Nacht hereinkommt, normalerweise ist sie draußen auf der Jagd. Aber ich war gerade am Einschlafen, als ich hörte, dass sie hereinkommt, sie hat mich aber nicht begrüßt, sondern sich direkt unter mein Bett verkrochen, ich habe sie auf meiner Ersatzdecke herumtasten hören, dann war sie still, und ich muss eingeschlafen sein, aber das hätte ich nicht dürfen, weil … weil sie, als ich aufgewacht bin, geschrien hat … Ich habe mit meiner Barbielampe unter das Bett geleuchtet und gemeint, Blut zu sehen. Deshalb habe ich versucht, sie herauszuziehen und nachzuschauen, ob sie verletzt ist, aber sie hat mich gekratzt.« Bella zeigte Sophie ihren Handrücken, auf der sich vier lange, schmerzhaft aussehende rote Kratzer abzeichneten. »Sie muss im Sterben liegen, weil sie mich sonst noch nie verletzt hat.« Bella stieß einen Schluchzer aus. »Sie darf nicht sterben, bitte, Tante Sophie, bitte, lass sie nicht sterben. Ich brauche sie.«
    Sophie legte die Hand vor den Mund und atmete durch, um sich zu beruhigen. Sie hatte Bilder vor Augen, wie Artemis von einem Auto oder Lastwagen angefahren wird, wie sie in der Nacht die Treppe hinaufkriecht, um einen sicheren Ort zu finden, an dem sie ihre Wunden lecken kann. Ebenso besorgt wie Bella, die heiß geliebte Katze könnte sich ernsthaft verletzt haben, wappnete sie sich und kniete sich auf den Teppich, griff nach Bellas Taschenlampe und spähte unter das Bett. Artemis atmete schwer, sie lag auf der Seite und hatte Sophie den Kopf zugewandt, sodass sie ihren Körper nicht sehen konnte.
    »Hallo, Süße«, sagte Sophie. »Es hat den Anschein, als ob es dir da unten nicht allzu gut ginge, oder? Ich versuche nur, dich herauszubekommen, damit wir nachschauen können …« Doch in der Sekunde, in der Sophies Hand Artemis nahe kam, schlug die Katze nach ihr, und das Keuchen und die Schmerzen nahmen offenbar zu.
    »Was sollen wir bloß machen?«, fragte Bella, die sich an Sophies Morgenmantel klammerte. »Was sollen wir tun? Wie können wir sie retten?«
    Sophie bemühte sich, das Beben in ihrer Stimme unter Kontrolle zu halten, weil sie Bella auf keinen Fall zeigen wollte, wie verängstigt und entsetzt sie war. »Ich schaue noch einmal, ob ich etwas sehen kann, damit wir wissen, ob sie verletzt ist, und dann sollten wir lieber den Tierarzt anrufen. Lauf runter, Bella, und hol Daddys Telefonbuch vom Flurtisch. Los, lauf schnell, und bring mir auch das Telefon.«
    Sophie ergriff die Taschenlampe und spähte auf allen vieren stehend vorsichtig unter das Bett, doch anstatt sich Artemis direkt zu nähern, versuchte sie dieses Mal, sie vom anderen Ende des Bettes aus einem anderen Blickwinkel anzuschauen, um sehen zu können, wo und wie schwer verletzt sie war. Sie blinzelte und versuchte, das, was sie da auf der zerwühlten Decke, auf der Artemis sich niedergelassen hatte, zu begreifen.
    »Warte mal eine Sekunde«, sagte sie, als Bella mit dem Telefonbuch und dem Telefon wiederkam. »Da passiert etwas, sie … Was ist denn das?«
    Sophie schaute erstaunt hin, als Artemis sich halb aufsetzte und etwas Weiches und Schleimiges abzulecken begann. Zuerst dachte Sophie, es könnte eine tote Maus oder ein Vogel sein, aber sie hatte noch nie gesehen, dass ihre Katze so zärtlich mit einem anderen Lebewesen umgegangen war. Und dann, als Artemis den Schleim und die Schmiere von dem winzigen Wesen abgeleckt hatte, erkannte Sophie, dass es orangefarben und pelzig war. Einen Moment lang dachte sie, das verletzte Tier hätte bei Izzys Plüschkatze Trost gesucht, doch dann regte es sich, schlängelte sich näher an Artemis heran. Sophie sah fasziniert hin, als Artemis das kleine Wesen weiter leckte und ihm zärtlich und liebevoll das Gesicht vom Schleim befreite, während es seinen ersten Atemzug machte.
    Sophie schnappte nach Luft, schlug die Hand vor den Mund, und Tränen schossen ihr in die Augen. Sie setzte sich auf ihre Fersen zurück und reichte Bella die Taschenlampe.
    »Es ist alles bestens«, sagte sie und grinste. »Es ist alles gut, Artemis liegt nicht im Sterben. Schau doch, Bella.« Sie drückte das kleine Mädchen fest an sich. »Artemis bekommt Katzenbabys!«
    »Gut.« Sophie kam mit allerlei Sachen beladen ins Zimmer zurück. »Der Tierarzt sagt, wir brauchen Handtücher für den Fall, dass sie ein bisschen Hilfe braucht, sie wach zu reiben, und
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