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Heyne Galaxy 14

Heyne Galaxy 14

Titel: Heyne Galaxy 14
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Cable auf seine Schultern und rannte den Pfad entlang.
    Außer Atem mußte er einige hundert Meter weiter eine Pause einlegen. Hinter ihm war es still. Offensichtlich folgten ihm die anderen Tiere nicht, so daß er sich um den verletzten Mann kümmern konnte.
    Cable war wieder bei Bewußtsein und konnte mit Sorensens Hilfe sogar laufen. Als sie das Lager erreichten, rief Sorensen sofort alle Männer zusammen und zählte die Anwesenden, während Cable von Eakins verbunden wurde. Nur ein Mann fehlte.
    »Wo ist Drake?« fragte Sorensen.
    »Er ist auf der anderen Seite an der Nordküste und fischt«, erwiderte Tom Recetich. »Soll ich ihn holen?«
    Nach kurzem Zögern sagte Sorensen: »Nein – ich möchte euch vorher berichten, was wir festgestellt haben. Anschließend werden wir Waffen ausgeben und uns erst dann um Drake kümmern.«
    »Was geht hier eigentlich vor?« fragte Recetich.
    Sorensen begann über die Ereignisse an Grube 4 zu berichten.
    Die Mitglieder der Expedition ernährten sich zum großen Teil vom Fischfang, und es gab keine Arbeit, die Drake lieber tat. Zuerst war er mit Tauchmaske und Speer losgeschwommen. Aber da es in dieser Gegend der Welt zu viele angriffslustige Haie gab, mußte er sich zu seinem Bedauern auf das Auslegen von Haken im Windschatten der Insel verlegen.
    Die Leinen waren wieder einmal draußen, und Drake lag schläfrig im Schatten einer Palme, die Arme über der Brust gekreuzt. Sein Hund Oro war am Strand auf der Suche nach Einsiedlerkrebsen. Oro war ein gutmütiges Tier, teils Airedale, teils Terrier. Er knurrte irgend etwas an.
    »Laß die Krebse in Ruhe«, rief Drake, »oder du wirst wieder gebissen.«
    Oro knurrte weiter. Drake rollte sich auf die Seite und sah, daß der Hund über einem großen Insekt stand, das eine Art Skorpion zu sein schien.
    »Oro, laß das verdammte …«
    Ehe Drake sich bewegen konnte, sprang das Insekt hoch, landete auf Oros Hals und ließ seinen spitzen Schwanz vorschnellen. Oro jaulte auf. Drake sprang hastig auf und trat nach dem schwarzen Tier, das sich fallen ließ und im Unterholz verschwand.
    »Ruhig, alter Junge«, sagte Drake. »Das ist eine böse Wunde, die vielleicht vergiftet ist. Ich werd's dir herausschneiden.«
    Er hielt den keuchenden Hund fest umschlungen und zog sein Bootsmesser. In Mittelamerika hatte er Oro schon einmal nach einem Schlangenbiß geholfen und ihm in den Adirondacks die Stacheln eines Stachelschweins mit einer Pinzette aus dem Maul gezogen, und jedesmal hatte der Hund stillgehalten, weil er wußte, daß ihm sein Herr nicht schaden wollte.
    Diesmal jedoch biß er zu.
    »Oro!« brüllte Drake und griff mit seiner freien Hand zu. Er drückte auf die Kiefernmuskeln des Tieres, bekam schließlich seine Hand frei und schleuderte den Hund zur Seite. Oro erhob sich sofort wieder und kam auf ihn zu.
    »Platz!« rief Drake. Doch der Hund schlich nur langsam um ihn herum, schob sich zwischen Drake und den Ozean und näherte sich immer mehr.
    Drake wandte sich um und sah, daß das Insekt wieder zum Vorschein gekommen war und ebenfalls auf ihn zukroch. Sein Hund versuchte ihn dem Skorpion entgegenzutreiben.
    Drake wußte nicht, was hier gespielt wurde. Er hatte auch kein großes Interesse, es herauszufinden. Er nahm sein Messer auf und schleuderte es nach dem Insekt. Natürlich traf er nicht. Der Käfer war jetzt fast in Sprungweite.
    Drake rannte auf den Ozean zu. Als Oro ihn aufzuhalten versuchte, versetzte er ihm einen kräftigen Tritt und stürzte sich ins Wasser.
    Er begann in Richtung auf das Lager um die Insel zu schwimmen und hoffte, daß er sein Ziel erreichte, ehe ihn die Haie erwischten.
     
     
    3
     
    Im Lager wurden inzwischen hastig Gewehre und Revolver gereinigt und ausgeteilt. Ferngläser wurden aus den Futteralen genommen, blankgeputzt und neu eingestellt. Munition wurde ausgegeben, und der Vorrat an Messern und Macheten war schnell verschwunden. Die beiden Walkie-Talkie-Geräte, die die Expedition mitgebracht hatte, wurden ausgepackt, und die Männer begannen sich auf eine Suchexpedition vorzubereiten. Dann sahen sie Drake am Ende des Strandes auftauchen, und gleich darauf watete er erschöpft, aber unverletzt an Land.
    Nach eingehender Beratung kamen die Männer zu einigen unerfreulichen Ergebnissen.
    »Du willst doch nicht etwa sagen, daß allein das Insekt dafür verantwortlich ist?« fragte Cable.
    »Es sieht so aus«, erwiderte Sorensen. »Wir müssen leider annehmen, daß es eine Art Gedankenkontrolle
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