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Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Titel: Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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tut das weh«, sagte Joshua gepresst. Er wankte. Feiner Schweiß erschien auf seiner Stirn. »Ich fürchte, ich habe Sie trotz allem unterschätzt«, sagte er an Howard gewandt. »Und vor allem Ihren tapferen Freund hier.« Der Gewehrlauf richtete sich wieder auf Rowlfs Gesicht. »Tapfer, aber auch sehr dumm. Mich zu töten würde überhaupt nichts mehr ändern. Jetzt nicht mehr. Das heißt, nicht für Sie und mich. Aber vielleicht für ihn.«
    Und damit drehte er sich herum, hob blitzschnell seine Waffe und drückte ab.
    Die Salve klang in der Enge des Salons wie eine Folge von Kanonenschüssen. Aus unmittelbarer Nähe abgeschossen, rissen die Kugeln das TIEFE WESEN regelrecht in Stücke. Es wurde zurückgeschleudert, prallte gegen die Wand und sank leblos daran zu Boden.
    Joshua taumelte. Seine Kräfte versagten endgültig. Er fiel auf die Knie, stürzte nach vorn und fing sich noch im letzten Moment mit den Armen wieder ab. Gleichzeitig erwachte auch George aus seiner Erstarrung und bewegte sich blitzschnell auf ihn zu. Aber nicht schnell genug. Mühsam hob Joshua die Waffe und richtete den Lauf auf George, der mitten in der Bewegung erstarrte.
    »Tun Sie es nicht«, sage Joshua gepresst. »Ich … habe keine Zeit mehr für lange Erklärungen. Hören Sie mir einfach zu und glauben Sie mir.«
    »Glauben?«, fragte George. »Warum sollte ich das?«
    »Weil Sie gar keine andere Wahl mehr haben, Sie Narr«, antwortete Joshua stöhnend. »Und außerdem nichts mehr zu verlieren. Hören Sie mir zu. Howard, helfen Sie mir.«
    Howard starrte immer noch fassungslos auf Joshua herab. Er begriff einfach nicht, was er gerade gesehen hatte, geschweige denn, warum Joshua seinen eigenen Diener erschossen hatte. Aber zu seiner eigenen Überraschung sah sich Howard plötzlich auf Joshua zugehen und die Hand ausstrecken, um ihm beim Aufstehen behilflich zu sein.
    »Hören Sie mir zu«, fuhr Joshua fort. »Wir haben nicht viel Zeit. Sie werden jeden Moment hier sein.«
    »Wer?«, fragte Howard.
    »Die, die Sie die GROSSEN ALTEN nennen«, antwortete Joshua stöhnend. »Ich weiß, dass sie auch mich töten werden. Ich wusste es die ganze Zeit. Ich war nur ein Werkzeug, das sie am Leben ließen, solange es ihnen von Nutzen war. Ich habe all die Jahre verzweifelt über eine Möglichkeit nachgedacht, das Schicksal doch noch zu wenden.«
    »Er lügt!«, sagte George. »Glaubt ihm kein Wort!«
    Joshua stöhnte. Hätte Howard ihn nicht gestützt, wäre er wieder zusammengebrochen. Zwischen seinen Fingern quoll immer mehr und mehr Blut hervor und zum ersten Mal kam Howard der Gedanke, dass die Wunde, die Rowlf ihm zugefügt hatte, vielleicht tödlich war. »Sie verdammter Narr«, sagte er. »Wer, glauben Sie, hat Ihnen erlaubt, mit Ihrer Maschine nach Belieben in der Zeit herumzufahren? Ich! Ich hätte Sie jederzeit daran hindern können. Haben Sie vergessen, dass auch die GROSSEN ALTEN die Zeit manipulieren?«
    George blinzelte ungläubig, aber Howard machte eine rasche Geste, zu schweigen. Joshuas Zeit lief ab, umso schneller, wenn seine Behauptung, dass die GROSSEN ALTEN sich auf dem Weg hierher befanden, der Wahrheit entsprach.
    »Vielleicht gibt es noch eine winzige Chance«, sagte Joshua plötzlich. »Ihre Zeitmaschine, George. Arbeitet sie noch?«
    George zögerte immer noch. Doch dann warf Howard ihm einen auffordernden Blick zu und er nickte. »In einer Richtung, ja.«
    »In die Vergangenheit«, vermutete Joshua. »Ist es egal, wie weit in die Vergangenheit?«
    »Ich habe es nie probiert«, sagte George, »aber ich glaube schon. Warum fragen Sie?«
    »Weil diese Maschine vielleicht unsere letzte Chance ist«, sagte Joshua. »Auch die Tore der GROSSEN ALTEN vermögen die Zeit zu überwinden, aber Ihre Maschine hat einen entscheidenden Vorteil. Sie können nicht nur bestimmen, wann, sondern auch wo die Reise enden soll – ist das richtig?«
    George nickte abgehackt. »Sie sind gut informiert.«
    »Dann brauche ich Ihre Hilfe«, sagte Joshua. »Bitte, George. Ich beschwöre Sie. Vertrauen Sie mir einfach. Sie haben nichts mehr zu verlieren.«
    George zögerte immer noch und plötzlich hob Joshua das Gewehr, drehte es herum und reichte ihm die Waffe. George griff danach, aber offensichtlich war es ein reiner Reflex, denn sein Gesichtsausdruck machte deutlich, wie wenig er damit anzufangen wusste.
    »Nehmen Sie sie«, sagte Joshua. »Und wenn Sie auch nur eine Sekunde lang glauben, dass ich Sie hintergehe, dann erschießen Sie mich. Und

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