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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ihn zu umkreisen und schlugen mit bizarr verzerrten Tentakeln und Schwänzen nach ihm. Shannon begann sich verzweifelt zu wehren, aber mir blieb keine Zeit, dem Kampf weiter zuzusehen oder ihm gar zu Hilfe zu eilen, denn Sekunden später stürzten sie sich auf mich und versuchten mich in den Schlick zu drücken.
    Ich sandte ein Stoßgebet zu dem hier unsichtbaren Himmel, dass diese Wesen auf meinen Shoggotenstern reagierten, und stieß dem ersten den Knauf meines Stockdegens in die schwabbelige Masse. Er sank in den Dreck und löste sich in eine ölig schillernde Wolke auf, die von der Strömung davongetragen wurde.
    Ich schlug mit dem Degenknauf um mich. Vier, fünf Shoggoten wurden getroffen. Sie fielen in sich zusammen und verliefen zu einem schillernden Nebel. Die anderen wichen kreischend zurück. Nur ein besonders großes Exemplar raste auf mich zu, versuchte meinen Degen zu unterlaufen und berührte den Knauf ganz leicht. Sein Körper löste sich beinahe augenblicklich auf, doch er riss mir im letzten Moment noch den Degen aus der Hand und ich verlor die schützende Luftblase. Sofort drang mir die scharfe Salzlake in Mund und Nase. Gleichzeitig brannten mir die Augen, sodass ich nichts mehr sehen konnte.
    Ich warf mich blind nach vorne, landete auf der Waffe und spie die mit feinem Sand versetzte Salzlauge aus. Sofort bekam ich wieder Luft in die Lungen. Abgestandene, stickige Luft zwar, aber sie reichte noch zum Überleben.
    Richtige Shoggoten hätte mir den Garaus gemacht, während ich hilflos dalag. Doch diese degenerierten Wesen bildeten einfach einen Kreis um mich und schienen auf irgendetwas zu warten.
    Ich wischte mir das Salz aus den Augen, stand auf und versuchte mir einen Weg durch die quallige Masse zu bahnen. Da ertönte in der Stadt ein dumpfer Gong, dem ein heller Trommelwirbel folgte.
    Die Shoggoten warfen sich kreischend zu Boden. Ihre amöbenhaften Leiber flossen ineinander über und bildeten einen silbern schimmernden Belag auf der Straße. Eine Sekunde später hörte ihr Heulen auf, und sie skandierten mit ängstlich-verzückten Stimmen einen Namen.
    »Wugg! Wugg! Wugg Sothoth! Der Große erscheint!«
    Plötzlich wurde es über der Stadt so hell, dass ich zuerst glaubte, es wäre ein Brand ausgebrochen.
    Über dem größten Gebäude stieg eine Lichtblase auf, die Sekunden später zu schillernden Schlieren zerplatzte. Eine riesenhafte Gestalt löste sich aus den Resten der Blase. Sie reckte ihren monströsen Leib und stieß dabei einen Schrei aus, der mich wie ein Hammerschlag traf.
    Einer der GROSSEN ALTEN! Nein, nicht ganz. Das Wesen wirkte ebenso degeneriert wie die qualligen Shoggoten, deren Abgott es offenbar war. Trotzdem blieb mir fast das Herz stehen, als ich die riesenhaften, wie zerfaserte Taue wirkenden Tentakeln sich ausbreiten sah und den monströsen, schleimigen Körpersack zwischen ihnen, dessen Maulöffnung mit Hunderten unterarmlanger Fangzähne bestückt war.
    Obwohl die Angst mich fast zur Salzsäule erstarren ließ, wandte ich mich zur Flucht. Das Ungeheuer folgte mir und seine Geschwindigkeit war viel höher als die, die ein Mensch je erreichen konnte. Es war über mir, lange bevor ich die Öffnungen des magischen Tores erreichte.
    Seine drei Stielaugen glühten wie dämonische Lampen zu mir herab, dann plusterte es seinen runden Körper drohend auf.
    Ein Tentakel schnellte herab, wollte sich um mich schlingen. Mein Stockdegen glitt wie von selbst aus der Scheide. Ich schwang ihn über den Kopf und schlitzte das schwammige Gewebe auf. Das Monstrum über mir zog den Arm mit einem widerlichen Zischen zurück und schlug dann mit fünf Armen zugleich zu.
    Ich stach und hieb und schlug um mich, während meine Füße tiefer und tiefer in den Schlick sanken. Grünes Blut spritzte dampfend aus den Wunden. Ich wollte zur Seite springen, um dieser Teufelsbrühe zu entgehen, blieb jedoch im Salzsumpf stecken und fiel auf den Rücken. Sofort trafen einige Spritzer meine ungeschützten Beine und bohrten sich wie glühende Nägel in mein Fleisch.
    Das Ungeheuer über mir senkte sich herab, schlang zwei seiner Tentakeln um meine Beine und versuchte mich aus meiner Luftblase zu ziehen. Ich stach nach ihm, doch es wich aus. Ein weiterer Tentakel wickelte sich um meinen Arm und drehte ihn mir fast aus dem Gelenk.
    Ich fing den Degen mit der freien Hand auf und trennte den Tentakel mit einem Hieb ab. Dann befreite ich mit zwei schnellen Hieben auch meine Beine, wälzte mich auf die
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