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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Arretierung klemmte und ich bekam die Klinge nicht sofort heraus. In meiner Verzweiflung richtete ich mich auf und holte mit dem Stock zum Schlag aus. Dabei berührte der Knauf mit dem Shoggotenstern den riesigen Totenkopf hinter mir.
    Eine blaue Feuerlohe schlug aus den Augen des Totenschädels, raste durch den Saal und schlug tosend gegen die Wände. Sein Maul öffnete sich so weit, dass die Kiefer Decke und Boden berührten.
    Ehe Shannon erneut auf mich losgehen konnte, wurden wir von dem steinernen Rachen verschlungen.
     
    Ich wanderte durch einen Wald aus tosenden Flammen und wunderte mich, dass ich noch lebte. Ja, mehr noch, ich empfand das Feuer auf einmal als ganz angenehm. Ich spürte keine Schmerzen und keine Schwäche, sondern nur jene wunderbare Leichtigkeit, die man nach einer Flasche Champagner empfindet; jene gefährliche Art von Euphorie, die der beginnenden Hysterie vorausgeht und der das Ende folgen konnte. Ich fühlte mich wirklich gut.
    Bis zu dem Moment, in dem ich begriff, dass ich kein Mensch mehr war. Entsetzt starrte ich an dem glosenden Ding hinab, das meinen Körper darstellte, und begann hysterisch zu lachen. Die magische Macht der GROSSEN ALTEN hatte aus mir einen gelblich gleißenden Feuerball gemacht. Ich schwamm scheinbar schwerelos durch ein glühendes Meer und hatte keine Ahnung, wie ich diesen Zustand wieder beenden konnte.
    Ein giftiges Fauchen störte meine Gedanken. Ich schwang herum und sah wenige Meter hinter mir einen indigofarbenen Feuerball schweben.
    Obgleich er ebenso verwandelt war wie ich, erkannte ich ihn. Es war Shannon. Oder das, was von dem Menschen geblieben war, den ich einmal unter dem Namen Shannon gekannt hatte … Er versuchte alles, um mich einzuholen. Außerdem lernte er weitaus schneller als ich, mit seinem nichtmenschlichen Körper umzugehen. Er schoss auf mich zu und stach mit einer Flammenlanze auf mich ein.
    Auf meinem Feuerkörper bildeten sich dunkle Flecken. An einer Stelle riss sogar die Hülle auf und eine Art brennendes Öl spritzte heraus. Mir wurde plötzlich eiskalt und ich schauderte. Wenn es mir nicht gelang, mich zu wehren, war ich in kurzer Zeit verloren. Ich konzentrierte alle Gedanken auf meine Gestalt und stellte mir vor, Shannon mit einem rechten Haken zu stoppen. Und wirklich schoss im selben Moment eine schillernde Feuerfaust auf ihn zu.
    Der Aufprall schleuderte seinen Flammenkörper zurück. Er blieb fauchend zurück und deckte mich aus der Ferne mit einem Hagel feuriger Pfeile ein.
    Ich versuchte zurückzuschießen, aber ich brachte nur die Energie für ein paar Pfeile auf. Doch zu meinem Glück wurden auch die Angriffe Shannons stockender. Jeder Pfeil, den er verschoss, zog ihm einen Teil seiner Körpermasse ab. Dadurch begann er merklich abzukühlen und wurde unsicher. Er traf nicht mehr mit jedem Geschoss, hatte außerdem Schwierigkeiten mir zu folgen.
    Ich ließ ihn toben und beschränkte mich auf gelegentliche Konter, achtete jedoch sorgfältig darauf, die dabei aufgewendete Körpermasse wieder zurückzuholen. Ich boxte sozusagen auf die feine englische Art ganz nach den Regeln des Marquis of Queensburry, während mein Gegner mit verbissener Wut auf mich eindrosch.
    Die ganze Situation war so verrückt, dass sie eher einem Albtraum als der Wirklichkeit entsprungen sein konnte. Nur die Schmerzen, die ich dabei empfand, waren real.
    Und der Wahnsinn war noch nicht zu Ende. Im Gegenteil. Ich hatte plötzlich das sichere Gefühl, dass er gerade erst begann …
    Ich spürte, dass sich mein Körper erneut veränderte. Noch bevor mir klar war, was ich jetzt darstellte, blies ich meinen Leib auf und streckte meine fünf Tentakeln nach der Felswand aus. Zuerst fanden sie an dem glatten Stein keinen Halt. Doch dann blieben meine Saugnäpfe mit einem schmatzenden Geräusch haften.
    Ich erschrak, als ich erkannte, dass ich mich in einem grünen Krakenkörper nach der Art eines GROSSEN ALTEN befand.
    Ich gab es auf, irgendeine Art von Logik in diesem bizarren Kampf sehen zu wollen. Eine leise, schon halb erloschene Stimme tief in dem Chaos, das mein klares Denken verschlungen hatte, sagte mir, dass all dies nicht real war; wir verwandelten uns nicht wirklich, so wenig, wie all die Dinge, die ich zu sehen glaubte, wirklich hier waren.
    Ich hangelte mich nach oben und packte die Schlange Shannon mit drei Tentakeln und zerrte sie auf meinen monströsen Papageienschnabel zu.
    Doch bevor ich sie zwischen die Kiefer bekam, veränderte sich die
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