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Hexenzorn

Titel: Hexenzorn
Autoren: T. A. Pratt
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alle seine Schätze erben. Aber das war nichts als ein grausamer Witz. Er stahl meinen Körper und hält meinen Geist in seinem Leib gefangen. In
diesem .« Er hob angewidert die Arme und ließ sie wieder sinken.
    »Schöne Scheiße«, sagte Rondeau. »Er hat so eine Sache wie in Das Ding auf der Schwelle mit Ihnen abgezogen? Meinen Sie das?«
    Rondeau ließ sein Messer auf- und wieder zuschnappen. Er dachte nach. Falls das stimmte, war Marla mit einem richtigen Magier da hinten. Mit einem, der mächtig und fies genug war, jemandes Körper zu stehlen. Eine solche Meta-Vergewaltigung trug einem eine gewaltige Karmaschuld ein, aber Zauberer, die mächtig und skrupellos genug waren, um so etwas zu vollbringen, hatten normalerweise auch Mittel und Wege, den Preis für ein solches Verbrechen zu umgehen. Aber wenn Rondeau jetzt nach hinten lief, um Marla zu warnen, könnte der echte Meister etwas tun, worauf Marla nicht vorbereitet war. Und falls der alte Mann log, hätte Rondeau dem Zauberer, auf den er eigentlich aufpassen sollte, den Rücken zugedreht. »Verdammt«, sagte er. Es schien keine korrekte Vorgehensweise zu geben. »Okay, ich hab’ hier dieses Messer, und ich kann es jeden Moment zwischen Ihren Rippen vergraben. Also gehen Sie jetzt ganz langsam rückwärts. Wir werden uns in das Hinterzimmer schleichen, und dann können Sie Marla Ihre Geschichte erzählen.«
    Der alte Mann wimmerte. »Wenn mein Meister merkt, dass ich Ihnen das erzählt habe, wird er diesen Körper töten. Er hat mich nur am Leben gelassen, um den Schein so lange zu wahren, bis er so weit ist, sich zu seinem eigenen Nachfolger zu ernennen. Was er getan hat, ist ein Verbrechen, und der Rat der Magier würde ihn nicht ungestraft davonkommen lassen.«

    Rondeau zögerte. Aber seine Loyalität gehörte Marla. »Tut mir leid«, sagte er schließlich. »Falls Sie die Wahrheit sagen, werden wir versuchen, Ihnen zu helfen.« Vielleicht hatte er da auch zu viel versprochen. Marla kümmerte die vergewaltigte Schülerin wahrscheinlich wenig; aber er selbst würde helfen, wenn er könnte. »Ich muss Marla beschützen, und das bedeutet, dass ich ihr sagen muss, womit sie es womöglich zu tun hat.«
    Der Meister nickte und bewegte sich mit kleinen Schritten in Richtung Tür.

    Der Frosch sprang direkt auf die Schülerin zu. Diese warf die Arme in die Luft und ließ einen Schwall glitschiger Worte aus ihrem Mund sprudeln. Der Frosch blieb mitten in der Luft stehen und schwebte mit zappelnden Beinen etwa auf Schulterhöhe der beiden.
    »Netter Insekt-in-Bernstein-Spruch«, sagte Marla. »Ich kenne nicht viele Schüler, die so etwas mit einem Tier fertig bringen, das größer ist als eine Mücke.«
    »Danke«, sagte die Schülerin. »Ihr Kompliment ehrt mich.« Sie ging zu einem Regal und nahm ein kleines Glasgefäß heraus, dann zog sie ein dickes Paar Gummihandschuhe an. Sie stülpte das Glas über den schwebenden Frosch und schraubte den Deckel darauf.
    »Sie stechen besser ein paar Löcher in den Deckel, wenn Sie nicht wollen, dass der Frosch stirbt«, sagte Marla.
    »Ich habe gegen den Tod des Froschs nichts einzuwenden.«
    Der winzige Frosch hüpfte in dem Glas herum und versuchte, an der Wand hinaufzuklettern. Marla musterte das giftige Biest genauer. Es war eigentlich gelb, schimmerte
aber golden, fast metallisch, und hatte nicht die geringste Zeichnung. »Und so einer hat Lao Tsung umgebracht? Mit ein wenig freundschaftlicher Unterstützung, wie ich annehme. Haben Sie irgendeine Ahnung, wer diese Frösche losgelassen haben könnte?«
    Die Schülerin runzelte die Stirn. »Unsere Untersuchung ist noch im Gang …«
    »Bitte, wir sind doch alle Freunde. Ich bin nicht als Ordnungshüter hier oder um Rache zu nehmen. Ich bin nur … neugierig.«
    Die Schülerin nickte knapp. »Lao Tsung wurde gestern gesehen, wie er sich mit einem unbekannten Mann unterhielt, einem … exzentrischen Fremden. Die Unterhaltung wurde anscheinend ziemlich hitzig. Der Mann schien aus Süd- oder Mittelamerika zu stammen. Er trug nur Unterwäsche und eine Art Umhang. Möglicherweise war er auch nur irgendein krakeelender Verrückter, wie diese Menschen das nun mal hin und wieder tun. In dieser Stadt hat es immer Verrückte gegeben, auch schon bevor Sie hier ankamen.«
    »Stopp. Sie verletzen noch meine Gefühle«, sagte Marla. Selbst wenn sie die Zeit hätte, hier den Ordnungshüter zu spielen, mit dieser Beschreibung war nicht viel anzufangen. Sie sah wieder auf Lao Tsungs
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