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Hexenzorn

Titel: Hexenzorn
Autoren: T. A. Pratt
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Bowman versuchen will, nachdem er mit der Schülerin fertig ist.«
    Marla lachte. »Der gute alte Rondeau. Er hat ihr sicher nicht geholfen, damit er mit ihr schlafen kann, aber ich schätze, er nimmt das gerne mit.« Sie nahm einen Zug von ihrer Zigarette, schmeckte den Rauch und blies ihn wieder aus. »Cole, Sie kennen doch sicher jede Menge alter Überlieferungen. Nach dem unglücklichen Verlauf des Showdowns von heute Nachmittag, ähm, wollte ich Sie fragen … gibt es noch eine andere Möglichkeit, wie ich mich vor Susan schützen kann, jetzt, da der Grenzstein weg ist?« Sie musste ihn das einfach fragen, auch wenn sie die Antwort bereits kannte.
    »Ob es einen Weg gibt, Sie vor Susans Löschzauber zu bewahren? Nein, ich glaube nicht. Nicht, solange Sie nicht einen der beiden verbliebenen Grenzsteine ausfindig machen können, was in Anbetracht der Zeit, die Ihnen noch bleibt, eher unwahrscheinlich ist.«
    »Genau das, was ich mir gedacht habe«, sagte Marla. Sie fragte sich, ob sie es überhaupt zurück bis nach Felport schaffen würde, bevor Susan sie verschwinden ließ. Es wäre schön, wenn ihr letzter Blick auf ihre eigene Stadt fallen würde. Es würde ihr natürlich auch das Herz zerreißen, aber manche Dinge waren nun mal so traurig und so falsch, dass es voll und ganz in Ordnung war, wenn das eigene Herz daran zu Bruch ging. »Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es noch eine andere Möglichkeit gibt.«
    »Keine magische Möglichkeit zumindest«, sagte Cole.
»Doch gibt es sehr wohl etwas, was Sie noch versuchen könnten …«
    »Und was?«, fragte Marla und hörte, wie verzweifelte Hoffnung in ihrer Stimme mitschwang. Doch fand sie auch das durchaus gerechtfertigt, schließlich stand ihr Ableben möglicherweise nur wenige Stunden bevor, und wenn es einen Moment für verzweifelte Hoffnung gab, dann war es dieser.
    »Sie könnten verhandeln. Bei mir funktionierte das oft, nachdem alles andere fehlgeschlagen war.«
    Marla schüttelte den Kopf. »Ich glaube kaum, dass Susan sich auf Verhandlungen mit mir einlassen wird. Sie will meinen Job, und sie weiß, dass sie ihn nicht kriegen wird, solange ich noch am Leben bin.«
    »Denken Sie, sie würde auch ablehnen, wenn ich mich als Vermittler anbiete?«, fragte Cole.
    Marla wandte ihren Blick vom Fenster ab und sah Cole ungläubig an. »Das würden Sie tun?«
    »Oh ja. Aber es werden echte, offene Verhandlungen sein. Ich biete Ihnen nicht an, Ihre Sache zu vertreten, indem ich Susan drohe oder Schritte gegen sie in die Wege leite. Mit genügend Zeit jedoch könnte ich sie mit einem Zauber belegen, der ihr ihre eigenen Pläne töricht erscheinen lassen wird.« Seine Stimme klang beinahe grimmig, während er das sagte, was Marla freute: Sie hatte in ihm einen echten Freund gewonnen.
    »Aber was in aller Welt könnte ich Susan schon anbieten?«, fragte Marla. »Sie will meine Stadt, was genau das ist, was ich ihr niemals geben werde.«
    »Oh, das verstehe ich durchaus. Doch wenn Susan so klug, fähig und stark ist, wie Sie sagen, dann denke ich, gibt es da
doch etwas, auf das sie sich einlassen würde.« Cole wandte den Blick demonstrativ von ihr ab und sah zum Fenster hinaus auf die glitzernde Stadt und ihre Hügel. Marla folgte seinem Beispiel.
    »Cole«, sagte sie, »Sie sind ein Genie.«
    »Das wurde schon öfter von mir behauptet, und doch werde ich nie müde, es noch einmal zu hören. Im Kampf war ich keine große Hilfe, wie ich weiß - das Schlachtfeld war noch nie meine Stärke -, doch brüste ich mich gerne damit, stets elegante Lösungen für knifflige Probleme zu finden.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie es nicht bereuen werden?«
    »So wie Sie diese Susan beschreiben, scheint sie mir ein durchaus geeignetes Werkzeug für diese Aufgabe.«
    »Der einzige Nachteil an der Sache ist, dass ich sie nicht einfach umbringen kann, wenn alles vorbei ist«, sagte Marla. Es könnte tatsächlich funktionieren. Susan war stolz und stur, was auch der Grund war, warum es vielleicht doch nicht funktionieren würde, aber es bestand zumindest eine Chance.
    Marla berührte Coles Hand. »Sie sind der seltsamste Magier, dem ich je begegnet bin. Ich weiß nicht, ob es an der Zeit liegt, aus der Sie stammen, oder ob es einfach Sie sind, aber … Sie sind irgendwie anders. Ich habe immer geglaubt, der beste Magier zu sein, heißt, dass man seine Feinde einfach niederrennen kann, der größte Rowdy von allen ist - aber Sie gehen die Dinge ganz anders an, stimmt’s?«
    »Es gibt
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