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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman
Autoren: Andrea Schacht
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sondern kümmerte sich sofort sehr fürsorglich um Xenia.
    Als sie fort waren, kuschelte Micki sich mit Holly und Misty in die Katzenschmusedecke. Ich setzte mich neben sie und zog die Beine an. Alex ließ sich in den Sessel fallen. Wir schwiegen, sahen in das sanfte Gold des Kerzenlichtes. Im Augenblick gab es nichts mehr zu sagen.
    Regelmäßige Atemzüge neben mir überzeugten mich, dass Micki vor Erschöpfung eingeschlafen war. Ungeschickt versuchte ich sie aufzusetzen, um sie ins Bett zu tragen. Aber Alex war schneller. Mit Leichtigkeit hob er sie samt den heiligenMysterien auf und trug sie die Treppe hoch. Ich ging hinterher und sah, wie er sie in ihrem Bett liebevoll zudeckte und murmelte: »Ist alles gut, Mausebärchen.«
    Dann sah er mich und bekam einen schuldbewussten Ausdruck. Leise zog er die Tür hinter sich zu.
    »Und ich habe einmal angenommen, dass ich dich beschützen müsste. Alle Götter, da habe ich mich aber gründlich blamiert.«
    »Hast du nicht, Alex. Auch ich brauche manchmal jemanden, der mich beschützt. Ich gebe es nur leider nicht gerne zu. Und Alex, du solltest heute nicht mehr nach drüben gehen. Das ist keine Nacht, um sich den Schatten zu stellen. Und ich habe auch nur eine begrenzte Kraft. Morgen, bei Tageslicht mag das anders aussehen. Es tut mir nur leid, dass du schon bald wieder aufstehen musst.«
    »Liebe Deba, das Unternehmen wird vermutlich nicht in den Ruin getrieben, wenn ich aus familiären Gründen von morgen an zwei Wochen Urlaub nehme. Und für meine Mitarbeiter wird das ein besonderer Anreiz sein, zu sehen, wie weit sie meine Stuhlbeine ansägen können.«
    »Gut, mein Training wird morgen auch ausfallen. Möchtest du mit in mein Bett kommen?«
    »Aber sicher doch.«
    Wir schliefen, bis wir von dem strahlenden Mittagssonnenschein geweckt wurden.
     
    Doch nicht nur Licht und Sonnenschein erfüllten den Tag. Ich hatte noch eine Aufgabe zu erledigen. Und gerade, als ich zum Telefon greifen wollte, um Katharina anzurufen, klingelte es an der Tür. Sie und Agnes standen davor. Sie wirkten müde und abgekämpft.
    »Kommt rein, ihr zwei. Es gibt wichtige Neuigkeiten. Sehr wichtige.«
    »Ja, das kann man wohl sagen. Geht es dir gut, Deba?«
    »Es geht mir wundervoll, auch wenn die Nacht so ihre dunklen Seiten hatte, genau wie ihr vermutet habt. Aber ihr zuerst.«
    Sie setzten sich.
    »Können wir hier reden?«, fragte Agnes mit einem Blick auf Micki und Alex, die man durch die offene Küchentür den Abwasch machen sah.
    »Die da gehören sozusagen zur Familie, Agnes.«
    Die beiden grinsten, dann berichtete Katharina.
    »Sonja kann wieder sehen. Sie hat sich auch erinnert.«
    »Das ist doch eine gute Nachricht.«
    »Die schon. Aber nicht das, woran sie sich erinnerte. Wir sprachen am Montag von dieser Sekte, weißt du noch? Sonja ist ihnen in die Quere gekommen. Sie scheinen einen Versammlungsort dort zu haben, wo sie überfallen wurde. Oder besser, nicht überfallen, sondern gestürzt ist. Sie ist einigen von ihren Bekannten auf das verlassene Grundstück gefolgt, in der Hoffnung, an ihrer Party teilnehmen zu können.Doch als sie in das Haus kam, verlor sie sie aus den Augen. Sie sagt, es war unheimlich dunkel dort, dann ist sie eine Treppe ohne Geländer hinuntergestürzt. Irgendwer hat sie anschließend dort herausgeschleppt und an den Straßenrand gelegt.«
    »Xenia vermutlich.«
    »Deine Nachbarin? Sie ist also auch darin verwickelt, wie ich es geahnt habe.«
    »Jetzt wohl nicht mehr. Wir hatten eine interessante Auseinandersetzung heute Nacht. Sie ist jetzt bei ihrer Ärztin.«
    »Das ist gut für sie. Aber es kommt noch schlimmer.«
    »Ja. Rüdiger, nicht wahr?«
    »Hat sie dir davon erzählt?«
    Ich nickte.
    »Du hattest recht mit deinem Misstrauen ihm gegenüber. Ich bin so ein blindes Huhn gewesen. Er und noch ein Gesinnungsgenosse haben diese grässliche Sekte in die Welt gebracht. Mit einem Haufen übler Rituale und Praktiken. Wie weit sie wirklich die bösen Mächte unter Kontrolle haben, wissen wir noch nicht, aber zumindest ist es ihnen gelungen, eine ganze Reihe dafür anfälliger Leute zu beeinflussen.«
    »Sie haben schon beachtliche Energien aufgebracht«, erklärte ich den beiden und schauderte noch einmal bei der Erinnerung an die schwarzen Dämonen.
    »Erzähl!«
    Ich tat es.
    »Du bist gegen sie angetreten, ganz alleine? Und du hast sie überwunden? Allmächtige!«
    »Ja, die war auch dabei, Agnes. Und ich bin dankbar dafür, dass ich die Macht hatte,
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