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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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Sicherheit des Covens verließ. Genau wie Nicole Anderson wollte Kari nur noch heim nach Seattle und vergessen, dass sie Magie und Hexerei als echte Kräfte in dieser Welt erfahren hatte.
    Die Neueste in ihrer Gruppe - wenn auch kein offizielles Mitglied ihres Zirkels - war Sasha Deveraux, Jers und Elis Mutter, die ihren Mann Michael vor langer Zeit verlassen hatte. Die schöne Frau mit dem roten Haar und den grünen Augen hatte darum gebeten, sie begleiten zu dürfen. Sie wollte ihren geliebten Sohn Jer retten und ihn von der Verehrung des Gehörnten Gottes und all der Finsternis, die damit einherging, abbringen ... das war zumindest Sashas Hoffnung.
    Holly hoffte ebenfalls, dass es ihr gelingen würde.
    Aber Holly hatte dem Mutterzirkel - und Nicoles Schwester Amanda - versprochen, dass sie zuerst Nicole retten würden. Wenn sie ihre Cousine aus den Klauen des Obersten Zirkels befreit hatte - wie auch immer wir das anstellen sollen -, würde Holly frei sein, sich auf die Suche nach Jer zu machen.
    Ich hoffe, dass ich dieses Versprechen halten kann.
    Der Mutterzirkel hatte ihnen geholfen, sie für die Reise nach London mit Bannen zu schützen. Sie waren mit dem Zug gefahren und dann mit einer Fähre, und Holly hatte die ganze Zeit über an den Fluch ihrer Familie denken müssen, durch den alle, die sie liebten, ertrinken würden. Deshalb hatte sie sich geweigert, mit dem Zug durch den Eurotunnel zu fahren, der Reisende unter dem Ärmelkanal hindurch beförderte. Doch letzten Endes war sie nicht sicher gewesen, ob eine Fähre wirklich besser war. Während der gesamten Überfahrt hatte sie den Albtraum des Angriffs auf die Fähre vor Seattle immer wieder durchlebt - dabei hatten sie Eddie verloren.
    Dabei habe ich Eddie verloren, korrigierte sie sich. Noch immer verfolgten sie sein Gesicht und das Wissen, dass er gestorben war, weil Holly sich dafür entschieden hatte, ihre Cousine Amanda zu retten und nicht ihn. Dieses Geheimnis hatte sie bisher für sich behalten. Wie so vieles andere in letzter Zeit. Sie seufzte frustriert. Andere anzuführen bedeutete, dass man die schweren Entscheidungen treffen, die größten Opfer bringen musste. Wenn ich dafür nachts ruhiger schlafe ..., dachte sie bitter. In Wahrheit fürchtete sie sich allmählich vor sich selbst.
    Zum hundertsten Mal dachte sie an die große Schlacht gegen Michaels Legionen, die in der Bucht von Seattle getobt hatte. Sie erinnerte sich an das Versprechen, das sie ihrer Ahnherrin, der mächtigen Catherine, gegeben hatte: das Versprechen, dass sie sich würdig erweisen würde.
    Sie erschauerte, doch das kam nicht von der beißenden Kälte. Sie wusste nicht, was sie noch würde tun müssen, wie viel mehr von ihrer Seele sie würde opfern müssen, um sich als würdige Erbin von Cathe- rines Macht zu beweisen. Was sie in Visionen aus Isabeaus Blickwinkel von deren Mutter Catherine gesehen hatte, war unerträglich grausam gewesen. Holly schüttelte den Kopf und blickte ängstlich zum Himmel auf.
    Konzentrier dich. Denke nur an das nächste Ziel.
    Holly blickte auf den Zettel in ihrer Hand hinab. Darauf stand die Adresse einer Zuflucht des Mutterzirkels. Die Besitzerin dieses Hauses ging ein großes Risiko ein, indem sie dem Cahors-Zirkel ihre Tür öffnete. Wieder fiel Holly auf, wie schwach der Mutterzirkel im Vergleich mit dem Obersten Zirkel wirkte - und erst recht gegenüber der Geisterarmee brillanter Krieger, die sie selbst in der Elliott Bay angeführt hatte, um Kialish und Silvana zu retten ... doch nur Silvana hatte überlebt.
    Alle waren sie Cahors, dachte sie, und ihr Herz pochte vor wildem Stolz. Wild, stark und furchtlos. Sie haben mich ihre Königin genannt ... und Catherine sagte, ich sei diejenige, die den Namen unserer Familie weitertragen könne.
    Aber dazu brauche ich Jer. Seine Magie in Verbindung mit meiner wird uns die Macht verleihen, den Obersten Zirkel zu besiegen. Das spüre ich. Das weiß ich ...
    Oui, ma belle, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. Alors, geh zu ihm. Geh jetzt. Vite.
    Das war Isabeau.
    Innerlich zerrissen gab Holly den anderen einen Wink und wies sie auf den Fish-and-Chips-Imbiss auf der anderen Straßenseite hin. Der stand in ihrer Wegbeschreibung. Sie sollten hier rechts abbiegen und dann in die zweite schmale Gasse gehen. Ihr Kontakt würde am Fenster nach ihnen Ausschau halten.
    Kari warf einen sehnsüchtigen Blick auf den Imbiss - sie hatten seit Stunden nichts mehr gegessen - doch Holly schüttelte streng den
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