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Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror
Autoren: Jason Dark
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er.
    Barbara war da. Sie wurde von den vier Fackelträgerinnen flankiert. Licht und Schatten ergossen sich über ihre Gestalt und hatten sie zu einem bösartig aussehenden Monstrum gemacht. Auch das ansonsten bleiche Gesicht war rötlich angelaufen. Noch immer wirkte es so verquollen, und in den Augen schimmerte die kalte Vorfreude.
    Dennis wollte sprechen. Er schaffte es nicht. Er wollte schreien. Auch das war nicht möglich. Er empfand jetzt nicht mal Angst. Irgendetwas in seinem Innern hatte sich dagegen gestemmt. Es war alles so anders geworden. Es war, als schwebte er zwischen zwei Welten.
    Barbara lächelte. Sie ließ sogar ihre Zungenspitze sehen, die ihm vorkam wie die dünne Zunge einer Schlange. Das passte zum Teufel. Das Nicken nicht, ebenso wenig die folgenden Worte, die nur Dennis Hirmer galten.
    »Du wirst gleich verbrennen. Und damit wirst du uns die Kraft und die Macht geben, wieder in die Jugend zurückzukehren. Du bist unser Opfer an den Herrn der Hölle, dessen Mächtigkeit von keinem anderen zu übertreffen ist. Deine Seele wird uns erneuern.«
    Sie lachte noch einmal auf. Sie schüttelte sich dabei. Über sie hinweg huschten Licht und Schatten und machten sie zu einer Person, die nicht in die normale Welt und auch nicht zum normalen Leben gehörte.
    Ein Befehl. Laut gerufen und nicht zu überhören. »Jetzt! Jetzt nehmt das Feuer!«
    Die vier alten Hexen hatten darauf gewartet. Sie zögerten keine Sekunde und rissen die Fackeln hoch. Für einen Moment schwebten sie in Kopfhöhe des gefangenen Jungen, dann sanken sie wieder nach unten und wurden in die Seiten des Scheiterhaufens hineingerammt.
    Das Holz war weder nass noch feucht. Pulvertrocken hatte es nur darauf gewartet, Nahrung zu bekommen, und schon Sekunden später fraßen sich die Flammen in die Masse hinein und damit auch in die Höhe.
    Dennis spürte die Hitze. Erst jetzt erwachte er richtig und schrie um sein Leben...
    ***
    Die Schreie des Jungen feuerten mich an. Ich hatte es nicht mehr ausgehalten, aus einer bestimmten Deckung im Wald zuzuschauen, was da auf dieser mit Wohnwagen voll gestellten Lichtung ablief. Ich musste einfach etwas unternehmen, und deshalb hetzte ich wie vom Teufel getrieben auf den Schauplatz des Geschehens zu.
    Keiner von uns war mehr im Wald geblieben, aber wir waren etwas zu spät gekommen. Wir hatten uns zu viel Zeit gelassen. Wären wir näher am Geschehen dran gewesen, hätten wir schießen können, so aber war die Distanz zu groß, und auch das Licht war einfach flackerig.
    Ich rannte, ich hetzte, ich wünschte mir Flügel, Schwingen, was auch immer. Ich betete darum, nicht in ein verdammtes Loch im Boden zu treten oder nicht zu stolpern, und riss deshalb meine Füße ziemlich hoch.
    Der Junge lag auf dem Scheiterhaufen. Ich hatte es nicht verhindern können, doch ich hoffte, dass ich ihn noch vor dem Brand erreichte und wegziehen konnte.
    Es klappte nicht. Ich war nicht schnell genug. Und auch Suko war noch zu weit weg, um seinen Stab einsetzen zu können. Es war nicht sicher, ob alle das magische Wort hörten.
    Plötzlich brannte der Scheiterhaufen!
    Er hatte so verdammt schnell Feuer gefangen. Ich hörte den Jungen elendig schreien, und genau das trieb mich zu einer weiteren Anstrengung an.
    Was hinter mir passierte, sah ich nicht. Ich wollte nur am Ziel sein, bevor die Flammen den Körper erfassten.
    Ein letzter Sprung – ich war da!
    Aber ich hatte so viel Schwung in meine Aktion gelegt, dass ich nicht stoppen konnte. Wie ein Rammbock fiel ich in den Scheiterhaufen hinein.
    Auch ich schrie. Ich musste es einfach tun, als ich den Körper des Jungen packte. Meiner Wucht hatte das feurige Gebilde nichts entgegenzusetzen. Es brach auseinander. Funken und glühende Zweige oder Äste flogen um mich herum. Ich spürte die Hitze wie einen tödlichen Schleier ringsum, aber ich blieb nicht liegen und kam durch.
    Mit beiden Händen hatte ich beim Springen den Körper des Jungen angestoßen. Jetzt flog er durch die Luft und prallte gegen eine dieser alten Hexen. Er riss sie zu Boden, und auch ich konnte mich nicht halten und kippte nach vorn.
    Was ich hier sah, das nahm ich alles in Bruchteilen von Sekunden auf. Auch die dicke Gestalt, die vor mir stand und ihr Gesicht zu einer teuflischen Fratze verzerrt hatte.
    Für mich war sie so etwas wie eine Anführerin und deshalb besonders wichtig.
    Ich riss sie zu Boden und spürte unter dem Stoff ihre dicken Waden. Ich hörte sie auch brüllen, ließ sie los und rollte
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