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Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)
Autoren: Ruth Saberton
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fantastische Köchin und Gastgeberin sein – eine Frau also, die Soufflés zaubert, um ihren Mann auf dem Weg zum Erfolg zu unterstützen.
    Es ist auch nicht gerade hilfreich, dass die Frau von James’ Erzrivalen Ed Grenville eine geniale Köchin ist. Gegen Sophie mit ihrem akkuraten Pagenschnitt, ihrem makellosen Haus und perfekten Kindern sind die Frauen von Stepford schludrige Schlampen. Es mit Sophie aufzunehmen ist eine echte Herausforderung.
    Es macht mich schon völlig fertig, nur daran zu denken.
    Und ich frage mich allmählich, ob ich wirklich tauge für dieses Dasein als Managerfrau. Jake erwartet von Millandra bestimmt nicht, dass sie für seine Banditenkumpane Essen kocht. Er entführt sie gewiss lieber auf seinem Pferd in ein lauschiges Tal im Wald, wo an einem plätschernden Bächlein eine Flasche kühler Wein und ein Picknick auf einer Decke auf sie warten. Dort wird er sie mit Erdbeeren füttern und ihren Hals küssen, während er sie an sich zieht. Sie wird nie den gesamten Samstag damit zubringen müssen, irgendwas Grandioses mit Lebensmitteln aus dem Supermarkt zu zaubern. Ach, was ist bloß aus der guten alten Zeit geworden, als man noch Orgasmen vortäuschen konnte anstelle von Kochkünsten!
    Millandra allerdings hat es nicht nötig, Orgasmen vorzutäuschen.
    Falls ich jemals die Zeit finde, welche für sie zu schreiben.
    Ollie fragt mich mit Lippenbewegungen: »Pub?«
    Ich nicke. Da mir jetzt das Essen wieder eingefallen ist, könnte ich einen Drink gut gebrauchen. Oder auch sechs.
    Natürlich werde ich Ollie nicht zum Schurken machen. Ich werde ihm ein Pint ausgeben und versuchen, ihn für die glänzende Idee zu erwärmen, die mir gerade in den Sinn kam.
    Vorsicht Pub, wir kommen.

2
    E in Weißwein und eine Tüte Schweineschwartenchips!«
    Ollie platziert die Beute seines Ausflugs zur Bar auf dem Tisch. »Hab ich dir schon mal von meinem Schlachthausjob erzählt?«
    Ich verziehe das Gesicht. Ollie ist berühmt-berüchtigt für seine diversen widerlichen Studentenjobs. Vom Truthahnrupfen bis zum Ausnehmen von Hühnern am Fließband hat er alles zu bieten. Aber ich habe gerade echt keine Lust, mir Schilderungen von ekligen Hautkrankheiten bei Schweinen anzuhören. Auf die Schweineschwartenchips bin ich plötzlich auch nicht mehr allzu scharf.
    Ollie betrachtet mich über sein Guinness-Glas hinweg. »Erzähl mir von den neuesten Entwicklungen in deinem Werk. Geht’s zur Sache? Kam mir vor, als hätte dein Heft gedampft.«
    »Du musst wie alle anderen auch warten, bis es gedruckt ist«, erwidere ich und betrachte lustlos die Chips. Bilde ich mir das ein, oder habe ich da eine Pustel entdeckt?
    »Aber ich platze, wenn ich nicht erfahre, wie es mit Millandra weitergeht«, beklagt sich Ollie. »Das war das Einzige, was mich in der Sitzung bei Laune gehalten hat. Und außerdem«, er blickt mich durch seine modische Nickelbrille an, »ist das ja wohl das Mindeste, was du für mich tun kannst, nachdem du uns allen die Sommerschule eingebrockt hast.«
    »Tut mir leid. Hab nicht zugehört.«
    »In Gedanken bei Millandras Nippeln, wie? Na ja, kann ich dir nicht verdenken. Ich hatte ja selbst kaum was anderes im Kopf.«
    Ich werfe einen Chip nach ihm.
    Ollie fängt ihn auf. »Kein Essen vergeuden.«
    »Aber du isst doch so was gar nicht!«
    » Ich nicht«, seine Augen funkeln, »aber Sasha!« Aufs Stichwort taucht sein Irish Setter auf, der fürchterlich auf die Sägespäne am Boden sabbert und den Eindruck erweckt, als hätte er wochenlang nichts zu fressen bekommen. »Hier, Süße!«
    Jetzt oder nie. »Ol, ich bräuchte was von dir.«
    »Ist es wieder was Körperliches?« Er grinst.
    Mein Gesicht nimmt die Farbe einer Ketchupflasche an. Der verflixte Kerl weiß genau, wie er mich in Verlegenheit bringen kann.
    Obwohl ich nicht auf Ollie stehe, gab es bei Ferienbeginn vor vier Jahren eine Party, bei der ich völlig zugeknallt war von einem berauschenden Cocktail aus billigem Weißwein und der Aussicht auf sechs teenagerfreie Wochen. Auf dem Heimweg beschloss ich dann in typischer Suffblindheit, dass Ollie Brad Pitt in der Rolle eines Lehrers ziemlich nahekam, und verblüffte uns beide, indem ich ihn überschwänglich abknutschte. Zu meiner Verteidigung kann ich nur anführen, dass ich sturzbesoffen war und Ollie ausnahmsweise gerade keine Freundin hatte. Zum Glück brach er gleich am nächsten Tag zu einer Wandertour in den Anden auf, und als er wiederkam, war ich mit James zusammen, und alles war
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