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Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)
Autoren: Ruth Saberton
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wieder ganz normal.
    Aber Ollie bringt mich gerne aus dem Tritt, indem er auf diesen Ausrutscher verweist.
    »Du bist scharf auf mich«, behauptet er jetzt. »Du willst es nicht zugeben, aber es ist so.«
    »Nicht die Bohne. Dein Körper ist völlig sicher vor mir. Ich brauche keine fleischlichen Genüsse von dir.«
    »Wie langweilig«, seufzt Ollie. »Was dann?«
    »Es ist eher ein ›wer‹. Hast du in letzter Zeit mal die Fiese Nina gesehen?«
    Ol droht mir mit dem Zeigefinger. »Ich dachte, es sei abgemacht, dass du sie nicht mehr so nennst. Nina ist echt okay, wenn man sie näher kennt.«
    Ich finde meine Skepsis in dieser Sache verzeihlich, denn Nina mit ihrer scharfen Zunge muss von allen Freundinnen Ollies eine der übelsten sein. Sie sind zwar ausnahmslos alle fies, aber Nina belegt einwandfrei den Spitzenplatz. Es wäre nur taktisch ungünstig, wenn ich Olli jetzt widerspräche.
    »Entschuldige, stimmt. Bist du eigentlich zurzeit mit ihr zusammen?«
    »So halb«, antwortet Ollie mit undurchdringlicher Miene.
    Sie vögeln also.
    Männer.
    Nina mit ihren blonden Haaren und ihrem Atombusen ist vermutlich für die meisten Kerle attraktiv. Ol war monatelang völlig verknallt. Zu Anfang waren die beiden wie an der Zunge zusammengewachsene siamesische Zwillinge, aber als Ollie sich dann an seinen Freundeskreis erinnerte, zog Nina die Zügel an. Ich hege den Verdacht, dass er zeitweise nicht mal mehr allein aufs Klo gehen durfte, weil sie so paranoid und besitzergreifend ist. Der arme Ollie hätte wirklich was Besseres verdient, aber ich behalte meine Meinung in dieser Sache für mich. Es bringt nichts, die Partner von Freunden zu dissen, oder?
    Ollie verengt jetzt misstrauisch seine honigfarbenen Augen. »Wieso interessierst du dich plötzlich so für Nina? Du kannst sie doch nicht ausstehen.«
    Tja. Offenbar ist meine Sympathieheuchelei ziemlich misslungen. Was nicht heißt, dass ich Ninas Fähigkeiten nicht zu schätzen weiß. Ihre Kochkünste zum Beispiel.
    »Hat sie nicht eine Catering-Firma?«
    »Doch, Domestic Divas.«
    »Sind die teuer?«
    Ollie zuckt die Achseln. »Ich glaube, vierhundert Mäuse oder so pro Abend. Wieso? Willst du die anheuern?«
    Mist. Ich bin derzeit so abgebrannt, dass mir diese Summe wie vier Millionen vorkommt. James hat sich gerade meine kümmerlichen Restersparnisse geborgt, um wieder flüssig zu sein, und meine Kreditkarte ist total am Anschlag. Hilfe durch Catering fällt also aus.
    Stinkt mich das alles an.
    »Worum geht’s denn?«, fragt Ollie.
    Seufzend erzähle ich ihm, dass James’ Beförderung davon abhängt, ob er mit diesem Abendessen bei seinem Chef Eindruck schinden kann, und dass ich total Schiss habe, es zu vermasseln. Mal wieder.
    »Du weißt, was für eine Niete ich in der Küche bin«, jammere ich. »Ich werd alles verbocken. Und James ist diese Beförderung furchtbar wichtig. Er meint, wir bräuchten das Geld dringend und ich dürfe ihn jetzt nicht im Stich lassen. Nicht nach dem letzten Mal.«
    »Ach ja«, sagt Ollie. »Als du dich bei der Henley Regatta besoffen hast und in den Erdbeeren eingepennt bist.«
    »Ja, ja! Schon gut!« Wieso haben meine Freunde immer meine schwächsten Momente so gut in Erinnerung? Warum erinnern sie sich nicht an meine tollen Seiten, wie zum Beispiel … zum Beispiel …
    Na, es gibt bestimmt jede Menge Beispiele. So viele, dass man sie gar nicht alle in Erinnerung behalten kann – da liegt das Problem. Aber mich in Anwesenheit von James’ Boss bei der Henley Regatta volllaufen zu lassen hat keinen sonderlich guten Eindruck hinterlassen.
    »Hat Nina dir eigentlich Kochen beigebracht?«, frage ich so gedehnt, als sei mir der Gedanke gerade erst gekommen. »Ich meine mich zu erinnern, dass sie dich zu ihrem Assistenten ausbilden wollte.«
    »Ich musste marinieren, sautieren und Braten begießen bis zum Umfallen.« Ollie trinkt einen Schluck Guinness. »Es war überhaupt nicht wie in 9 ½ Wochen – ich hatte solche Sehnsucht nach Corned Beef.« Dann schaut er mich an und stöhnt. »Oh nein, Miss Carter! Jetzt verstehe ich, worauf du hinauswillst.«
    Ich blicke ihn so flehentlich und hoffentlich gewinnend an wie möglich. »Ollie, du würdest mir echt das Leben retten, wenn du mir beim Kochen für diese elende Einladung helfen würdest. Ich schaff das nie allein. Du weißt doch, was für ein hoffnungsloser Fall ich bin.«
    »Stimmt«, bestätigt Ollie. »Du lässt Wasser anbrennen.«
    »James’ Boss erwartet bestimmt irgendwas
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