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Herzgespinst - Thriller

Herzgespinst - Thriller

Titel: Herzgespinst - Thriller
Autoren: C. Bertelsmann
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Blicke kreuzten sich. Im selben Augenblick, als Oliver das Laborglas in ihren Händen entdeckte, wusste er es und er stöhnte auf.
    »Julia!«, schrie er verzweifelt. »Nein!« Er ließ die Spielkarte fallen und machte einen Schritt zum Fenster.
    Unbeirrt lächelnd schraubte Julia das Glas mit dem Weißen Phosphor auf.
    Der Himmel war so blau.
    Oliver sprang. Gleich darauf erfolgte die Explosion.
    Die sengende Hitze brannte sich wie hundert kleine Flammen in seine Haut.
    Julia fühlte den Schmerz. Sie musste plötzlich laut schreien.
    In Todesangst riss sie die Augen auf.
    Sekunden später explodierte das beißende Licht in ihren Augäpfeln und zerschmolz darin wie hunderttausend Farbsplitter.
    Noch während des Sturzes dachte Oliver daran, auf keinen Fall auf Kopf oder Brust zu landen. Er rollte sich wie eine Kugel ein und federte den Aufprall mit seiner linken Seite ab.
    Das verdorrte Gras hatte seine Haut blutig geratscht. Sonst war nichts passiert.
    Er stützte sich auf die Hand und stöhnte auf. Die Dornen einer Mariendistel bohrten sich schmerzhaft in seine Haut.
    Oliver richtete sich auf und schaute sich vorsichtig um.
    Die Scheune brannte lichterloh. Aus der Ferne hörte er den Klang näher kommender Sirenen.

Quellen
    Sunrise Avenue
    »Fairytale Gone Bad«
    aus dem Album: »On The Way to Wonderland«
    Label: EMI
    Sunrise Avenue
    »I Don’t Dance«
    aus dem Album: »Out Of Style«
    Label: EMI
    Sunrise Avenue
    »Hollywood Hills«
    aus dem Album: »Out Of Style«
    Label: EMI
    Radiohead
    »Creep«
    aus dem Album: »Pablo Honey«
    Label: EMI

    Leseprobe

    cbt · ISBN 978-570-16038-1

    Christine Fehér

    Dornen-
    liebe
    D ie Tür fällt ins Schloss. Kurz darauf hört Luna, wie ihr Vater den Lieferwagen startet. Sie weiß, dass ihre Mutter vom Beifahrersitz aus schaut, ob sie noch einmal ans Fenster tritt, um ihnen nachzuwinken, aber sie kann nicht. Luna bleibt mitten im Zimmer stehen, die Reisetasche dicht neben ihren Füßen, und blickt sich um. Das hier ist es jetzt also, ihr neues Zuhause. Es ist noch weit davon entfernt, eines zu sein. Ich bin wie ein Alien, denkt sie; wie ein Wesen von einem anderen Planeten, das aus einem Ufo abgesprungen ist und nun hier herumsteht, mitten in Berlin, in einer unsanierten Ein-Zimmer-Altbauwohnung in einer Charlottenburger Seitenstraße, die nicht sehr anheimelnd wirkt, soweit ich das bisher sehen konnte. Ich kenne niemanden in dieser Stadt bis auf eine andere Studentin, die aber schon zwei Semester weiter ist, und auch die ist nicht wirklich eine Bekannte. Bisher haben wir nur E-Mails ausgetauscht. Hier bekomme ich den Anschluss erst übernächste Woche.
    Doch Luna wollte hierher, nicht nur zum Studieren. Seit Thores Tod glaubt nicht einmal mehr ihre Mutter daran, dass es gegen den Schmerz hilft, wenn man einfach an etwas Schönes denkt. Es gibt nichts Schönes mehr. Trotzdem. Thore hätte gewollt, dass sie weitermacht.
    Das Zimmer ist noch nicht warm genug, als dass Luna den Wunsch verspürt, ihre Jacke auszuziehen. Sie geht zum Fenster und prüft den Heizkörper darunter, ihr Vater hat ihn vorhin noch aufgedreht, jetzt ist er auf einer Seite schon etwas warm, vielleicht hätten sie ihn erst entlüften sollen. Zu Hause ist ihr Vater immer in jedes Zimmer gegangen, um das bei allen Heizkörpern zu machen, bevor der Sommer ganz zu Ende war. Er hat gesagt, sie solle morgen beim Hausmeister klingeln und ihn darum bitten, hat sich selbst verflucht, weil er den Schlüssel dafür in Remscheid vergessen hat. Sich entschuldigt, auch er sei wegen Thore manchmal nicht ganz bei der Sache. Luna stellt sich vor, Thore würde ihr aus dem Himmel zusehen, wie ein Kind stellt sie sich das vor. Das schaffst du schon, Luni, würde er sagen.
    Das Semester beginnt Mitte Oktober, zehn Tage hat Luna noch Zeit, sich einzurichten, sich einzuleben. Heute genügt es, wenn sie ihr Bett fertig hat und das Geschirr findet. Die Möbel stehen schon an den richtigen Stellen, sie hat Hand in Hand mit ihrem Vater gearbeitet, er ist schnell ins Schwitzen gekommen, während sie selbst in ihrer Jacke noch fror. Nach ein paar Stunden war alles aufgebaut. Hochbetten sind für Berliner Altbauwohnungen perfekt geeignet, das Gebrauchte mit dem Arbeitstisch unter der Liegefläche spart Platz, den sie für ihr Bücherregal brauchen kann, ein Sessel passt vielleicht auch noch hinein oder ein kleines Sofa. In Berlin soll es tolle Flohmärkte geben.
    Luna fährt mit der Hand über das Fensterbrett. Ein kühler Luftzug
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