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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten
Autoren: Mathilda Grace
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Nachbarn mit Vornamen kannte. Allerdings hatte die Ecke seiner Eltern einen Vorteil, nämlich eine seit Anfang Dezember für Jedermann geöffnete Eislaufbahn.
    „Wie hast du...?“ Devin sah ihn verblüfft an und Samuel grinste, während er den Wagen parkte.
    „Mein Dad. Er und der Besitzer kennen sich seit der Schulzeit. Er hat mir die Schlüssel besorgt, wir sind völlig ungestört.“
    Er holte Devins Rollstuhl von der Rückbank und half ihm dann beim Reinsetzen, denn auch wenn sein Pickup für Transporte wirklich gut geeignet war, allein ein und auszusteigen, war für Rollstuhlfahrer eher schwierig. Devin sah sich neugierig um, nachdem sie die große Halle betreten hatten und Samuel ließ ihn schauen, während er sich nach dem Schlittschuhverleih umsah. Er war schon eine Weile nicht mehr hier gewesen und die Bahn war renoviert worden, das wusste er von seinem Vater. Aber er fand sich schnell zurecht und verschwand im Verleih, um sich ein Paar passende Schlittschuhe zu suchen.
    „Ich hätte nie erwartet, dass du Schlittschuh läufst.“ Devin warf ihm einen amüsierten Blick zu, als er zurückkam. „Was hast du denn noch alles für faszinierende Geheimnisse, Mister Becks?“
    „Es wären ja keine Geheimnisse mehr, wenn ich sie dir schon alle verraten würde, oder?“ Samuel lachte und setzte sich auf die Bank, um sich die Schlittschuhe anzuziehen. „Am Ende findest du mich mit meinen Geheimnissen todlangweilig und suchst dir einen Bad Boy.“
    Devin schmunzelte kopfschüttelnd. „Bad Boy? Du hast Ideen. Also? Wie kommt ein Ex-Marine wie du dazu, Schlittschuh zu laufen?“
    Samuel zuckte die Schultern. „Ich war früher nie der Typ für die normalen Sportarten.“ Samuel setzte das 'normal' in Gänsefüßchen und widmete sich dann wieder den Schlittschuhen. „Baseball, Hockey oder so was. Damit konnte man mich jagen. Den Sportunterricht an der Schule fand ich einfach nur öde, obwohl ich in der Richtung begabt war. Ich hätte damals ein Sportstudium kriegen können, aber ich wollte nicht. Ich wollte nicht studieren, sondern lieber etwas machen, wo ich meinen Kopf benutzen konnte. Dad hat sich die Haare gerauft, aber Mum meinte trocken, na dann gucken wir einfach, was dir sonst noch gefällt.“
    „Und herausgekommen ist Schlittschuhlaufen?“
    Samuel sah auf und nickte. „Sie nahm mich mit zu einem Eisballett und ich war hin und weg. Das wollte ich auch können, also habe ich solange gebettelt, bis sie mir den Unterricht bezahlten. Als ich älter wurde, fing ich dann an mich für Kampfsport zu interessieren und ab da war es nicht mehr weit bis zur Armee.“
    „Vom Schlittschuhlaufen über Kampfsport zur Armee, finde ich doch sehr unterschiedlich.“ Devin sah ihn nachdenklich an. „Du wusstest nichts mit dir anzufangen, oder?“
    Samuel nickte erneut und grinste dabei. Das war wieder so typisch Devin, ihn auf einen Blick zu durchschauen. „Ich war wirklich gut in der Schule. Das Lernen fiel mir leicht, aber ich wollte nichts daraus machen. Es gab so viele Sachen, die ich ausprobiert habe, aber nichts hat mich auf Dauer begeistern können. Abgesehen von den Schlittschuhen und dem Kampfsport. Ich habe es mit Handwerken versucht, der Arbeit in einer Gärtnerei, mit Tieren, und überlegte eine Weile auch zur Polizei zu gehen. Aber allein die Vorstellung, jeden Tag dasselbe zu tun, hat mich verrückt gemacht. Mum und Dad machten sich damals Sorgen um mich, das weiß ich, aber sie hatten gleichzeitig mit Ken zu tun, worüber ich froh war, denn so konnte ich aller Ruhe nachdenken und überlegen, was ich mit meinem Leben mache. Am Ende entschied ich mich für die Armee.“
    Devin ließ seinen Blick über die Eisbahn schweifen. „Ich wusste immer, was ich wollte. Autos. Von klein an waren Autos meine Welt. Ich habe es geliebt, mit Dad an ihnen herumzuschrauben und daran hat sich nichts geändert.“
    „Trotz des Unfalls?“, fragte Samuel nach, weil ihn das schon von Anfang an interessiert hatte.
    Devin nickte. „Ich habe mich auch darüber gewundert, um ehrlich zu sein. Aber es änderte nichts. Und ich war so erleichtert, dass sich für meinen Boss auch nichts änderte. Er hat nach dem Unfall einen Blick auf mich geworfen, als er mich auf der Intensivstation besuchte, dabei die Ärmel hochgekrempelt und dann trocken gemeint, 'Wenn du nicht mehr zu meinen Autos kommen kannst, werde ich eben dafür sorgen, dass sie zu dir kommen können.'“
    Samuel verstand nicht. „Was?“
    „Er hat die Werkstatt für
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