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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod
Autoren: Melissa Darnell
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wollte es so. Er liebt dich. Liebst du ihn?“
    Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich konnte nur nicken. Tristan packte meine Hand. Er riss die Augen auf und sah mich flehend an.
    Ich betete, dass ich das Richtige tat. Mit den Zähnen riss ich mir das Handgelenk auf und drückte es Tristan gegen den Mund.
    Ich beugte mich vor und flüsterte: „Es tut mir leid. Ich weiß, dass ich egoistisch bin. Aber ich kann dich nicht gehen lassen. Noch nicht.“
    Dann brach ich meinen Schwur und tat, was ich nie hatte tun wollen: Ich schlug meine Fangzähne in Tristans Hals und trank.
    Tristan
    Zuerst wusste ich nicht, wo oder wer ich war. Als ich die Augen aufschlug, sah ich nur einen roten Schleier, der mir auch nichts verriet.
    Aber dieser Geruch, der Duft nach warmem Lavendel, der meine Nase und Lungen füllte – ihn kannte ich. Er war mein Zuhause, meine Liebe. Alles, was ich brauchte, um glücklich zu sein.
    Ich hob eine Hand und berührte den sanften roten Schleier auf meinem Gesicht. Ihn kannte ich auch. Er bestand aus weichem, lockigem Haar, lang und dick. Ich hatte oft die Hände in ihm vergraben, immer voller Freude.
    Der Schleier löste sich von meinem Gesicht und meinen Händen.
    „Tristan?“, flüsterte eine leise, heisere Mädchenstimme. Sie war mir vertraut, und auch sie bedeutete Liebe.
    Schließlich sah ich ein Gesicht. Sofort wusste ich, wer sie war.
    „Savannah.“ Das Mädchen, das ich liebte und für das ich sterben würde.
    Vielleicht war ich sogar gestorben. Ich erinnerte mich an Schmerzen, in denen ich fast ertrunken wäre. Von meiner Brust aus hatten sie sich in meinem ganzen Körper ausgebreitet. Dann hatten sie sich zurückgezogen und waren ganz verklungen. Ihnen war eine Woge aus Erinnerungen gefolgt, in denen Savannah als kleines Mädchen mit einem Jungen in einem Baumhaus spielte. Mit mir. Ich war dieser Junge, ihr bester Freund. Die Erinnerungen veränderten sich, wir waren plötzlich älter … Ich sah den Tag, an dem ich sie vor einem Backsteinbau vor jemandem rettete, der Greg hieß. Den Abend, an dem wir im Mondlicht getanzt hatten, unter unseren Füßen raschelndes Laub, ich in einer Ritterrüstung aus Plastik, Savannah in einem weißen Kleid mit kleinen weißen Flügeln auf dem Rücken.
    „Bist du ein Engel?“, murmelte ich. Ich musste mich erst erinnern, wie man sprach, und versuchte ihr Gesicht zu berühren.
    Sie sah zu jemandem auf, und ein Mann, dessen Stimme mir längst nicht so vertraut war, sagte: „Er wird einige Zeit brauchen, um sich zu erinnern. Ein paar Tage oder sogar Wochen.“
    Danach hörte ich nicht mehr zu. Das alles war egal. Wichtig war nur, dass das Mädchen vor mir Savannah war und ich Tristan. Und dass ich sie liebte.
    Dann roch ich etwas anderes. Es duftete gut und warm. Der Geruch ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen, und mein Magen verkrampfte sich vor Hunger.
    Savannah
    „Tristan“, schrie Nancy Coleman. Sie rannte zu uns und ließ sich weinend neben ihm auf die Knie fallen. „Mein süßer Schatz, ist alles in Ordnung? Wie fühlst du dich? Was ist passiert?“
    „Mrs Coleman, er …“, setzte ich an.
    „Sprich mich nicht an, Vampirin“, zischte sie grob in meine Richtung. Dann ignorierte sie mich wieder. „Tristan! Sag etwas, damit ich weiß, dass es dir gut geht.“
    Sie nahm eine seiner Hände und riss die dunklen Augen auf. Langsam glitt ihr Blick an seinem Arm hinauf zu seinem blassen Gesicht, das im Licht der verstreuten Feuer auf der Lichtung schimmerte. Schließlich sah sie seine grünlich-silbernen Augen.
    „Oh. Mein. Gott“, stöhnte sie. Sie zog die Hände zurück. „Du bist …“
    „Er lebt“, unterbrach ich sie. „Sonst wäre er gestorben.“
    Keuchend ließ sie die Hände sinken. „Was hast du nur getan?“
    „Er lag im Sterben. Es war die einzige Möglichkeit, ihn zu retten.“
    Sie sah wieder auf Tristan hinab. Sekunden verstrichen, in denen verschiedene Gefühle sie erfassten. Ganz offensichtlich wusste sie nicht, ob sie froh sein sollte, dass er noch lebte, oder entsetzt, dass er zu dem Feind geworden war, den sie mehr als alles andere fürchtete.
    „Dafür sollte ich dich umbringen“, fauchte sie mich an. „Das ist alles deine Schuld! Ohne dich …“
    „Ohne Savannah wäre Ihr Sohn jetzt tot“, sagte Dad.
    „Schluss jetzt!“, rief Caravass. „Vampire, hierher zu mir.“
    Als die Vampire zu ihrem Anführer gingen, endete der Kampf.Manche liefen sogar rückwärts. Selbst mein Vater musste dem Ruf folgen und
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