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Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: C. Griethe
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redet er ruhig und liebevoll auf die Kleine ein, was mir die Frage aufdrängt, ob alle großen Brüder so sind.
    „Was nimmst du?“, reiße ich Jadens Aufmerksamkeit schließlich wieder auf mich, obwohl ich ja eigentlich geplant hatte, das zu vermeiden. Doch scheinbar sieht mein Unterbewusstsein das ganz anders und sehnt sich geradezu nach Jadens Interesse.
    „Ich?“, sieht er ehrlich überrascht aus und entlockt mir ein leichtes Lachen .  
    „Sicher du. Ich hab euch beide eingeladen. Also bitte“, deute ich auf die, vor ihm auf dem Tisch liegende, Karte und schiebe umgehend „keine Widerrede“ hinten an, als er schon seinen Mund zum Protest öffnet und ihn schließlich unverrichteter Dinge wieder schließt.
    „So, bitte schön die Herren“, meldet sich unsere Bedienung wieder zu Wort, während er unsere bestellten Kaffee und einen Kakao für Lilly serviert, nachdem wir die Angebote in der Karte ausführlich inspiziert haben.
    „Darf’s denn sonst etwas sein?“, blickt der nette Kellner in die Runde und bleibt letztlich bei mir hängen.  
    „Wir hätten gern noch ein Pinocchio, einen Erdbeerbecher nur mit Schokoeis, ohne Sahne und? …“, sehe ich Jaden fragend an, der leicht rot um die Nase wird und fast schüchtern „einen Schokobecher, bitte“, herausbringt. Woraufhin sich der Kellner mit einem lächelnden „natürlich“ wieder entfernt.
    „Wie alt ist Lilly eigentlich?“, versuche ich ein Gespräch anzuzetteln, welches mich ein Stück weiterbringen könnte, etwas über die Kleine zu erfahren und sofort versucht sie mit ihrer rechten Hand drei ihrer kleinen Finger in den Griff zu kriegen, die einfach nicht gehorchen wollen.
    „Sie wird zwei. Nächste Woche“, seufzt Jaden, als wäre er nicht sonderlich erfreut darüber.
    „Echt? Das ist ja supi. Dann bist du ja schon ein richtig großes Mädchen. Das gibt doch bestimmt eine ganz tolle Party?“, bemühe ich mich die Anspannung, die Jaden plötzlich ausstrahlt, mit meiner Euphorie etwas zu dämpfen, was leider Gottes eher nach hinten losgeht.
    „Keine Party. Meine Eltern wollen das nicht“, scheint Jaden ebenso enttäuscht darüber wie Lilly, die sich mit einem unglücklichen Seufzen wieder mit ihrem Bild beschäftigt und uns aus diesem Grund nicht weiter beachtet. Was mich ungläubig zwischen den beiden hin und herblicken lässt. Wobei ich unmittelbar bemerke, dass Jaden die Sache wirklich mitnimmt. Denn er versucht krampfhaft sich abzulenken, indem er sich unruhig im Lokal umsieht, auf der Suche nach einem Punkt, auf den er sich konzentrieren könnte.  
    „Hey“, berühre ich ihn zaghaft an seiner Hand und bereue es, kaum dass ich sein kurzes Zusammenzucken spüre. Denn damit habe ich ihn zurückgeholt. Und es treibt mir einen wahnsinnigen Kloß in den Hals, als sich eine einzelne Träne aus seinem Auge löst, die er mit einer flüchtigen Bewegung verwischt, nachdem er mir seine Hand entzogen hat.
    Ich kann nicht sagen, wann ich jemals glücklicher über die Störung einer Bedienung war, wie in diesem Moment. Denn ich hätte es gewiss keine Sekunde länger ausgehalten, ihn so traurig zu sehen. Allerdings hat er sich ziemlich schnell wieder im Griff, als unser Eis auf dem Tisch steht und lächelt Lilly bereits wieder aufmunternd an.  
    Immer wieder huscht mein Blick unauffällig zu Jaden, der Lilly nicht aus den Augen lässt, während er sich Löffel für Löffel sein eigenes Eis in den Mund schiebt und die Köstlichkeit hinter seinen Lippen schmilzt. Hin und wieder zeigt sich seine Zungespitze und leckt etwas der braunen süßen Soße von seinen Lippen, wenn sie dort einen verführerischen Tropfen gesetzt hat, als wolle sie mich damit ärgern. Und ich kann selbst kaum glauben, was ich tue, als meine Hand über den Tisch schnellt.
    „Warte“, wispere ich Jaden entgegen, der ebenso erschrocken scheint, wie ich es zweifellos bin.
    „Du hast da was“, fange ich mit meinem Zeigefinger einen der verführerischen Tropfen Schokosoße von seiner Unterlippe auf, ehe seine vorwitzige Zunge die Möglichkeit dazu hat und lecke sie mir genüsslich vom Finger. Alles unter genauester Beobachtung von Jaden. Der mich mit einer Fassungslosigkeit ansieht, die mich wieder wach rüttelt.
    „Entschuldigt mich kurz“, ist es fast nur ein Krächzen, was meiner Kehle entflieht, ehe ich hastig aufstehe und zu den sanitären Räumen eile. Nur einen einzigen Gedanken im Kopf.  
    „Scheiße, Scheiße, Scheiße“, fluche ich ungehalten vor mich hin,
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